Wenn jemand ein Vermächtnis der Rebellion in der Musikindustrie hinterlassen hat, dann ist es zweifellos Virgin Records. Gegründet 1972 von Richard Branson und Nik Powell in einer Welt, die von Konservatismus und musikalischer Monotonie geprägt war, wagte sich dieses Plattenlabel in ein Territorium, das andere nicht zu betreten wagten. Mit Sitz in London krempelte Virgin Records die Ärmel hoch und machte sich daran, das Musikbusiness auf den Kopf zu stellen. Warum? Weil es notwendig war. Weil der Mainstream es nicht verstanden hat. Sie haben nicht gesehen, was Branson gesehen hat: das Potenzial der noch unbekannten Künstler, die bereit waren, die musikalischen Schranken zu durchbrechen.
Von ihrem ikonischen Logo, dem unschuldigen Mädchensymbol, das unvorsichtigerweise in die Zukunft blickt, bis zur Schaffung einer Plattform für Künstler, die von den "großen Vier" der Musikindustrie übersehen oder gar verspottet wurden, machte Virgin Records aus einem Nischenprodukt einen weltweiten Erfolg. Richard Branson wusste, dass Musik ein Ausdruck der Freiheit war, und diese Freiheit sollte nicht von der konformen Denkweise der anderen kontrolliert werden.
Nehmen wir einen Moment, um über die bemerkenswerten Künstler nachzudenken, denen Virgin Records eine Bühne gegeben hat: Mike Oldfield mit seinem bahnbrechenden "Tubular Bells", eine musikalische Komposition, die unerwartet international Anklang fand. Es war nicht nur ein Meilenstein für Virgin Records, sondern auch eine ironische Ohrfeige für all jene, die meinten, dass unkonventionelle Musik nicht kommerziell erfolgreich sein könnte.
Denken wir an die Punk-Ära — die Libéren werden vielleicht erschaudern — als die Sex Pistols vorgestellt wurden. Diese Band, ein Schlag ins Gesicht der musikalischen Normen, zeigte der Welt, dass provokative Stimme ebenso erfolgreich wie gewinnbringend sein kann. In einer Zeit, in der die "Farbigen" und die "Politisch Korrekten" die Luft zum Atmen hatten, setzte Virgin Records auf Individualität und den Machtkampf der Jugend.
Kritiker mögen sagen, dass Virgin Records Künstler "fördert", die abseits der gesellschaftlichen Normen stehen, aber das ist nur die halbe Wahrheit. Es ist eine strategische Meisterleistung, die damals ebenso wie heute relevant ist. Der Unwille von Virgin, rational zu denken und den Wagemut zu haben, das Risiko zu umarmen – das sind Tugenden, die leider häufig in unserer gegenwärtigen, übermäßig regulierten Gesellschaft fehlen.
Bezeichnend für die Wagemutigkeit dieses Labels ist auch seine Expansion in die amerikanischen Märkte. Ein einfacher Schritt war es nicht. Aber die Kraft der individuellen und kreativen Freiheit, die Virgin Records verkörpert, bedeutete, dass die US-Marktführer ihre Türen öffnen mussten — auch wenn sie selbst staunten, warum dieser unangepasste britische Junge Erfolg hatte, wo andere versagen mussten.
Man kann argumentieren, dass Virgin Records mit Künstlern wie Lenny Kravitz oder den Rolling Stones für die breiten Massen verständlicher wurde. Aber selbst diese Erfolge basierten auf Bransons Vision, Barrieren abzubauen und sowohl die Künstler als auch die Zuhörer zu überraschen. Es war nie seine Absicht, die gleichen vertrauten Melodien zu fördern, die bei den VorgängLabels im Programm waren. Vielmehr ging es darum, Bands auf die Reise zu schicken - in ein Abenteuer, das kantig und unvorhersehbar war. Etwas, das im heutigen Zeitalter der vorsichtigen Geschäftsentscheidungen fast nicht mehr existiert.
Heute sieht die Landschaft der Musikindustrie ganz anders aus. Aber die Lektionen von Virgin Records sind ewig gültig. Risikobereitschaft zahlt sich aus. Kreativität und Freiheit sollten nicht als Bedrohung, sondern als Vermögenswerte betrachtet werden. Der Einfluss von Virgin Records auf die Musik und Kultur ist unbestreitbar. Es stellte sicher, dass Individualität sich nicht hinter Regeln verstecken muss, sondern dass sie das Potenzial hat, Erwartungen zu überschreiten.
Abschließend kann man also sagen: Virgin Records hat der Welt gezeigt, wie man mit einem entgegenkommenden Sturm und einer "Wir sind unbezwingbar"-Einstellung die Musikfonds eroberte. Mögen Liberale dies anders interpretieren und in einer vorsichtigen Analyse verharren, bleibt die Tatsache bestehen: Virgin Records war und ist ein Symbol der unerschütterlichen Freiheit und des künstlerischen Mutes.