Skidoo: Als Hollywood Liberalismus zum Scheitern brachte

Skidoo: Als Hollywood Liberalismus zum Scheitern brachte

"Skidoo" ist ein kaum bekannter Film aus den 60ern, der Hollywoods vergeblichen Versuch zeigt, die liberale Gegenkultur abzubilden. Der Film endet in einem kuriosen Desaster, das zeigt, wie Planlosigkeit zu epischen Fehlschlägen führen kann.

Vince Vanguard

Vince Vanguard

Wer hätte gedacht, dass der Versuch, eine der merkwürdigsten und chaotischsten Filme der 1960er Jahre zu produzieren, ausgerechnet mit einer bahnbrechenden Katastrophe enden würde? "Skidoo" ist ein Paradebeispiel dafür, wie Hollywood damals versuchte, in den liberalen Mainstream einzutauchen und gleichzeitig grandios scheiterte. Der 1968 produzierte Film, inszeniert von Otto Preminger, sollte eine Komödie werden, die die Psychedelik und Gegenkultur jener Zeit einfangen sollte. Diese "Hippie-Komödie" wird heute meistens für ihren Mangel an kohärenter Handlung und gescheitertem Humor in Erinnerung behalten.

Die Geschichte dreht sich um den Ex-Gangster Tony Banks, gespielt von Jackie Gleason, der gezwungen wird, aus seinem Ruhestand zurückzukehren, um einen Mord im Gefängnis zu begehen. Klingt spannend? Leider nicht. Was uns stattdessen präsentiert wird, ist ein Wirrwarr aus abgedroschenen Gags und einer Ansammlung von Cameo-Auftritten, die selbst eingefleischte Hollywoodfans ratlos zurücklassen. Es scheint, als ob der Film anstatt einem straffen Drehbuch einem unkoordinierten Versuch folgte, die modische und vermarktbare „Gegenkultur“ auszunutzen.

Ein absurder Höhepunkt des Films ist, dass einige der Figuren unter LSD-Einfluss stehen, was damals als Skandal angesehen wurde. Heute jedoch könnte man diesen Aspekt eher als amateurhaft ansehen, eine klägliche Methode, um so etwas wie Modernität oder Relevanz vorzutäuschen. Es ist so, als ob Hollywood einen Regenbogen aus Puppen in die Luft warf und hofft, dass sich daraus ein Meisterwerk ergibt. Und das ist wohl nicht gerade das, was die Zuschauer von einer Komödie erwarten – schon gar nicht von einem hochtalentierten Regisseur wie Preminger.

Der Film, hauptsächlich in San Francisco gedreht, wollte die liberale Gegenkultur der Stadt widerspiegeln. Es war ein epochaler Versuch, aber Preminger hat die Zielgruppe völlig verfehlt. Das generelle Scheitern von "Skidoo" spiegelt die Unfähigkeit wider, das Zeitgefühl und den kulturellen Wandel der Ära wahrhaftig einzufangen. Mit einem Soundtrack von Harry Nilsson, der ebenso kurios wie der Film selbst ist, und prominenten Darstellern wie Carol Channing und Mickey Rooney hätte dies ein Erfolg werden können. Doch statt dessen war "Skidoo" ein Paradebeispiel für verschwendetes Talent und unrealistisch gesetzte Erwartungen.

In einer humoristischen Ironie schlägt der Film fast krampfhaft über die Stränge, nur um zu einem der größten Misserfolge der Filmgeschichte zu werden. Historisch spricht „Skidoo“ Bände darüber, wie noch so mutige Ausflüge in die Gefilde der Liberalen einfach gnadenlos scheitern können. Es wurde ein Ergebnis produziert, das weder Fisch noch Fleisch ist – und dessen humorvolle Elemente größtenteils durch Absurdität ersetzt werden.

Hollywoods Dämonisierung traditioneller Werte und die glanzlose Darstellung der Gegenkultur wurden besonders spürbar, als „Skidoo“ erschien. Was als mutige satirische Komödie gedacht war, verwandelte sich in ein monumentales Durcheinander, das sowohl bei Kritikern als auch beim Publikum ins Leere lief. Man kann den Versuch loben, neue Wege zu gehen, doch ist es ebenso wichtig, auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben und die Bedürfnisse des Publikums nicht zu ignorieren.

Das Lehrstück, das "Skidoo" liefert, zeigt, dass Hollywood, auch wenn es auf sicher geglaubte Strategien setzt, oft die Verbindung zu den Realitäten des Mainstream verliert. Diese Produktionskatastrophe mag als interessante Fußnote in der Geschichte der 1960er Jahre stehen, doch bleibt es eine nicht zu übersehende Mahnung, dass Kreativität immer mit Substanz untermauert sein sollte.

Für heutige Zuschauer bleibt der Film ein surrealistisches Stück Zeitgeschichte, das jedem Versuch widersteht, es zu lieben oder gar zu verstehen. "Skidoo" mag einer der wenigen Filme sein, der nicht nur durch seine Handlung oder seine schauspielerischen Leistungen auf sich aufmerksam macht, sondern auch durch seine unfreiwillige Funktion als Mahnmal für eine Ära politisch orientierter Fehltritte in Hollywood.