Wer hätte gedacht, dass ein Film über Schokolade für so viele Diskussionen sorgen könnte? "Schokolade" ist ein thailändischer Actionfilm von 2007, bei dem niemand Geringerer als Prachya Pinkaew Regie führte. Bekannt geworden ist Pinkaew durch den modernen Klassiker "Ong-Bak," und dieses Mal kombinierte er Explosionen mit Schokolade. Der Film spielt in Bangkok und erzählt die spannende Geschichte einer autistischen jungen Frau namens Zen, die durch ihre außergewöhnlichen Kampffähigkeiten besticht. Abgesehen von der filmischen Brillanz, stellt er Fragen zur Grenzenlosigkeit menschlichen Strebens und der Anpassung an das, was einige als "political correctness" bezeichnen.
Die Story ist simpel und doch eindrucksvoll. Zen, das geniale Mädel, meistert Kampfkünste, indem sie Bewegungen kopiert, die sie in Filmen sieht. Dank dieser Fähigkeit begibt sie sich auf die Spuren ihres Vaters und kämpft, um Geld für die medizinische Behandlung ihrer kranken Mutter zu sammeln. Was hier vielleicht als simpler Plot klingt, birgt explosive Action und eine klare Botschaft: Grenzen sind da, um überschritten zu werden, besonders jene, die die Gesellschaft aufgedrückt hat.
Das Mindset der Macher muss hervorgehoben werden. Sie ließen sich nicht von der wachsenden Welle der politischen Korrekheit aufhalten, die in vielen Ländern eben jene Filme zurückhält, die nicht in engstirnige Normen passen. Zen's Andersartigkeit ist keine Entschuldigung, sondern ihr Triumph. Der Film zeigt, dass Menschen, ungeachtet ihrer Einschränkungen, Großes erreichen können. Diese Aussage ist so stark wie selten zuvor in einem Actionfilm dargestellt.
Ein weiteres Highlight ist die frische Luft, die "Schokolade" durch seine unkonventionellen Themen und die kompromisslose Energie in die Filmwelt bläst. Während viele sich davor scheuen, bestimmte Themen auf die Leinwand zu bringen, verpackt "Schokolade" soziale und kulturelle Belastbarkeit in knallharte Action. Das ist mutig und wird in einer Welt, die in absehbarer Zeit politisch korrekter erscheinen mag, oft nicht gewürdigt.
Inszenatorisch hebt sich der Film deutlich von der Masse ab. Die kämpferischen Szenen sind spektakulär choreografiert und rufen förmlich nach Anerkennung für die Leistung von JeeJa Yanin, die Zen spielt. Ihre Darbietung ist voll Leidenschaft und beweist, dass Schauspiel nicht immer von Dialogen abhängt. Dieser Film reduziert unnötigen Kitsch und konzentriert sich auf das Wesentliche: rohe, ungefilterte Emotionen und Action.
Die Rezeption durch Kritiker und Publikum könnte kontroverser nicht ausfallen. Auf der einen Seite gibt es Lob für den Mut und die Innovation, andererseits gibt es Stimmen, die dem Film Oberflächlichkeit vorwerfen. Doch genau hier liegt der Clou. "Schokolade" interessiert sich nicht für die Beschwichtigungen wählerischer Kritiker, die in überanalysierten Filmen schwelgen wollen.
Der gesellschaftspolitische Einfluss solcher Filme kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Hier haben wir eine Darstellung von Autismus, die von den üblichen Normen Hollywoods abweicht. Die Protagonistin ist ein Vorbild, das zeigt, dass man sein Schicksal in die eigenen Hände nehmen kann, statt sich passiv den Umständen zu ergeben. Genau das ist es, was in der modernen Narration oft vergessen wird.
"Schokolade" richtet sich an all jene, die sich danach sehnen, Filme zu sehen, die mehr bieten als nur Unterhaltung; an jene, die auch bereit sind, ihre Vorurteile zu hinterfragen und vielleicht das eine oder andere Themengebiet noch einmal neu zu überdenken, ohne Rücksicht auf die vermeintlich progressiven Stimmen dieser Welt.
Es gibt keinen besseren Beweis, dass Filme jenseits von Mainstream-Blockbustern wichtige kulturelle Türen öffnen können. Während Hollywood-Produkte oftmals auf Sicherheiten und bekannte Muster setzen, wagt "Schokolade" den Schritt ins Ungewisse - und trifft damit voll ins Schwarze.
Der Einfluss von "Schokolade" auf den internationalen Film ist unbestreitbar. Er hat gezeigt, dass es sich lohnt, gegen den Strom zu schwimmen und die eigene Vision zu verfolgen. Gerade diese Botschaft könnte in einer mächtiger werdenden Welt der Konformisten ein unüberhörbares Zeichen setzen.
Am Ende bleibt "Schokolade" ein Kunststück filmischer Geschichte, das sowohl durch seine Action als auch durch seine thematische Tiefe überzeugt. Es ist ein Meisterwerk, das es wert ist, im Licht der Stunde betrachtet zu werden!