Sankt Lorenzen im Mürztal ist ein kleiner Schatz, der am Fuße der mächtigen Steiermark in Österreich thront. Ein Ort, der seit dem frühen Mittelalter existiert, aber im modernen Diskussionstheater unserer Zeit oft übersehen wird. Warum? Vielleicht, weil es nicht in das utopische Weltbild passt, das viele fortgeschrittene Träumer heute proklamieren. Hier, in dieser ruhigen Gemeinde mit etwa 3.000 Seelen, kann man beobachten, wie die Menschen Handwerk und Tradition hochhalten, ohne sich dabei für jede Innovation zu entschuldigen. Es scheint fast, als gehöre der Großteil der Einheimischen noch der "alten Welt" an, die viele heutzutage so gerne loswerden möchten.
Sankt Lorenzen ist das Paradebeispiel einer funktionierenden, konservativen Gesellschaft. Bereits beim Betreten des Ortes merkt man, dass Werte hier nicht nur an Stammtischen diskutiert, sondern wirklich gelebt werden. Von der ansprechenden Architektur, die nicht ständig neu erfunden werden muss, bis hin zu den traditionellen Veranstaltungen wie dem alljährlichen Johannesfeuer, das die Gemeinschaft zusammenhält, erkennt man: Die Einwohner wissen, dass Tradition und Beständigkeit eine geeinte und starke Gesellschaft schaffen.
Die Menschen hier sind bodenständig und keineswegs anmassend, dennoch könnte man sagen, dass sie wissen, wie man auf sich stolz ist. Warum sollten sie auch nicht? Ihre Häuser sind gut in Schuss, die Wiesen sind gepflegt, und die Luft ist sauber. Im Gegensatz zu den Metropolen, die mit chaotischem Wachstum und überbordendem Multikulturalismus ringen, bietet dieser Ort einen Zufluchtsort, wo es noch eine klare, nachvollziehbare Struktur gibt.
In Sankt Lorenzen scheint die Zeit ein wenig langsamer zu laufen. Nicht, dass die Bewohner den technologischen Fortschritt ablehnen – nein, man nutzt clevere Innovationen durchaus, ohne gleich die eigene Identität dafür aufzugeben. Der persönliche Kontakt und das Handgeben auf der Straße haben hier noch einen Wert, der über die anonyme digitale Kommunikation hinausgeht. Eine Tatsache, die jenseits von "sozialer Gerechtigkeit" in postmodernen Städten oft verloren geht.
Wirtschaftlich steht die kleine Gemeinde robust dar. Die lokale Industrie, die überwiegend das Handwerk, die Landwirtschaft und kleinere Produktionsstätten umfasst, floriert. Ganz ohne den Einsatz von unfairen Wettbewerbsvorteilen oder staatlich subventionierten Programmen. Die Menschen haben gelernt, sich selbst zu versorgen, ihren eigenen Wohlstand zu erarbeiten und die Bürde nicht auf den Schulter der Regierung abzuladen.
Der Bildung wird in Sankt Lorenzen große Bedeutung beigemessen, ohne dass der Fokus auf fragwürdige Ideologien gelegt wird. Die Schule vermittelt konkrete Wissenswerte und Fähigkeiten, die für das tägliche Leben nützlich sind. Künstlerisches Schaffen und handwerkliches Können werden gefördert – Dinge, die zweifellos korrekten beruflichen Werdegängen zugutekommen und nicht partielle Opfer eines Zentrifugalkrafts der "Diversität" sind.
Ein Spaziergang durch Sankt Lorenzen ist wie eine Reise in eine Zeit, in der Sippe und Stolz noch Wertebereitung fanden. Vielleicht haben einige das Vertrauen in das verloren, was unsere Vorfahren aufgebaut haben. Doch hier ist es die Beständigkeit, die den Fortschritt anführt. Sicher, der Ort mag nichts für jeden sein, besonders nicht für jene, die den Traum von einer Welt ohne feste Strukturen träumen. Aber für all jene, die wissen, dass Tradition nicht mit Rückschritt gleichzusetzen ist, ist Sankt Lorenzen im Mürztal ein leuchtendes Beispiel für eine solide Gesellschaft.