In einer Welt, die vor politischen Korrektheiten nur so strotzt, lässt die deutsche Fernsehserie "Sag Ich Liebe Dich" aus dem Jahre 2014 die Herzen höher schlagen – oder zumindest die Reichweite der Fernbedienung schnellen. Diese Serie, ein klares Produkt der öffentlich-rechtlichen Unterhaltungsindustrie, zeigt uns, wohin der öffentlich finanzierte Fernsehalltag reisen könnte, wenn wir nicht aufpassen. "Sag Ich Liebe Dich" wurde 2014 in Deutschland auf einem bekannten TV-Sender ausgestrahlt und behandelte die Themen Liebe und Beziehung auf eine Weise, bei der viele nur die Stirn runzeln konnten.
Schauplatz der Geschichte ist natürlich eine beschauliche deutsche Kleinstadt, wo alle Figuren stereotyp und vorhersehbar agieren. Die Hauptcharaktere werden von einem Cast gespielt, der alles tut, um die übertriebenen Klischees von Liebe und Drama zu bedienen. Es ermöglicht dem Zuschauer, sich so richtig schön in stereotype und teils peinliche Situationen zu versetzen. Keine Pause vom Alltag, sondern eine verstärkte Dosis überzogener Thematik. Man fragt sich: ist dies die Vision der Erbauer der modernen Unterhaltung?
Die Serie zeigt uns, wie aufgesetzt "moderne" Beziehungen aussehen können. Oft wird versucht, zu vermitteln, dass Liebe und Beziehung etwas überdramatisch und konfliktgeladen sind. Genau das, was dem echten Romantiker auf den Magen schlägt. Hier wird ein Bild gezeichnet, das eine verzerrte Sichtweise von Beziehungen vermittelt. Die Charaktere machen regelmäßig weitschweifige Liebeserklärungen und führen großzügige Gesten aus, abgeleitet von einem Drehbuch, das wahre menschliche Beziehungen zu karikieren scheint.
Einige sagen, dass die Serie versuchte, die verschiedenen Facetten der Liebe zu erkunden. Doch ob das mit exzessiven Dialogen und übertriebenen emotionalen Hepen getan wurde, bleibt jedem selbst überlassen zu bewerten. Die Serie tut ihr Bestes, um die vorherrschenden liberalen Vorstellungen über Beziehungen zu bedienen und plädiert für eine universale Akzeptanz aller Lebensstile und Vorlieben. An Liebe gemessen, verlieren viele Szenen jedoch schnell ihre Authentizität und gehen verloren in einem Gewirr falscher Visionen.
So wird es für den Betrachter schwierig, echte Gefühle von den geplanten, überdramatisierten Handlungssträngen zu unterscheiden. Es scheint fast eine Übung in absurdem Theater zu sein – doch anstatt einer wirkungsvollen Gesellschaftskritik erhalten wir nur seichte Unterhaltung. Für einen Toleranz-geladenen Ansatz mit einer offenen Darstellung aller möglichen Kombinationen von Liebesgeschichten bekommt man hier eher den Eindruck einer inhaltsleeren Parade von Oberflächlichkeiten.
Eben diese Eigenschaften könnten einer der Gründe sein, warum "Sag Ich Liebe Dich" nicht unbedingt als Klassiker in die Fernsehgeschichte eingeht. Die Massenmedien haben versucht, durch diese Art von Serien bestimmte gesellschaftliche Normen zu setzen. Doch offensichtlich hat das Publikum eine klare Meinung dazu und lässt sich nicht alles als Realität verkaufen.
Es ist fraglich, welchen Bildungsauftrag die Programmplaner mit solchen Serien verfolgen. Einer der Grundgedanken von öffentlich-rechtlichen Sendern ist, auch Inhalte mit tatsächlichem Mehrwert zu fördern. In diesem Kontext betrachtet, wirkt "Sag Ich Liebe Dich" fast satirisch in seiner Ausführung. Wäre da nicht die traurige Tatsache, dass sich viele Menschen von genau solchen Formaten unterhalten fühlen.
In einer Welt, die ohnehin zunehmend von emotionalem Chaos beherrscht wird, wirft "Sag Ich Liebe Dich" zusätzlich Öl ins Feuer. Statt uns die komplexe Natur der Liebe wahrheitsgemäß zu vermitteln, bekommt der Zuschauer eine realitätsferne Konserve vorgesetzt. Man sieht dabei fast eine unwiderstehliche Neigung zu Kitsch und Klischee.
Insgesamt wird wenig Platz für wahre emotionale Tiefe gelassen. Während sich einige vor dem Fernseher amüsieren, gibt es sicherlich auch viele, die sich nach etwas mehr Authentizität sehnen. Es bleibt die Frage, ob die Produzenten von "Sag Ich Liebe Dich" jemals eine Fortsetzung planen sollten oder ob die Unzufriedenheit der Zuschauer mit ungeliebten Handlungsstangen unüberhörbar bleibt.
Letztendlich bleibt die 2014 gestartete Serie ein exemplarisches Beispiel dafür, wie Fernsehen manchmal das ursprüngliche Ideal einer ehrlichen und lehrreichen Unterhaltung vergisst. Jene, die sich nach echten Verbindungen und nachvollziehbaren Geschichten sehnen, könnten sich weiterhin abwenden und auf Inhalte hoffen, die einer realitätsnahen Darstellung näher kommen. Die Entscheidung liegt bei uns, welche Werte wir im hart umkämpften Medienzirkus wirklich unterstützen wollen.