Unbequeme Komik aus einer Zeit, in der politische Korrektheit noch keinen Einfluss auf den Humor hatte – das war 'Rowan & Martin's Laugh-In'. Diese bahnbrechende Fernsehsendung wurde von 1968 bis 1973 in den USA produziert und von Dan Rowan und Dick Martin moderiert. Sie fand ihren Platz im alten NBC-Hauptquartier in Burbank, Kalifornien, und lockte Millionen Zuschauer vor den Bildschirm, die auf der Suche nach dem Alltagsfliehen waren. Der Grund für ihren Erfolg? Ein subversives, unverschämtes und komplett gegen den Strich gebürstetes Comedy-Format, das in der heutigen Zeitalter politischer Korrektheit vermutlich keinen Platz mehr im Mainstream-Fernsehen hätte.
Mal im Ernst: 'Laugh-In' war anders. Es war ungestüm, laut und ohne Hemmungen, gesellschaftliche Normen zu durchbrechen. Wollten Sie Satire? Sie bekamen sie – in Hülle und Fülle. In einem Land, das gerade aus den 1960er Jahre kam, mit all seinen gesellschaftlichen Umbrüchen, bot die Show das perfekte Ventil für die Frustrationen und Wünsche einer rasselnden Nation. Hier scherzte man unverblümt über Themen, die heutzutage vermutlich ein kompletter Shitstorm im Netz nach sich ziehen würden. Die Ironie dabei? Diese Lacher waren im Kern ehrlich und einfach lustig.
Der visuelle Stil der Show, voller schneller Schnitte und lustiger Soundeffekte, hielt das Publikum amüsiert und die Gags trafen oft ins Schwarze. Ob es jetzt um die üppig-behäbige Sock It To Me-Routine oder die berühmten tanzenden Türen ging, jede Episode war ein Meisterwerk an Chaos und Kreativität. Das Gute daran? Man nahm sich selbst nicht zu ernst, eine Tugend, die heute mehr denn je fehlt.
Die Show machte auch Platz für gesellschaftlichen Kommentar in einer Weise, die von ettlichen Zuschauern akzeptiert, bejubelt und verehrt wurde. Anders als das, was Mainstream-Medien heute oft versuchen, schürte 'Laugh-In' keine tiefen politischen Gräben, sondern führte mit Witz und Humor Problempunkte vor, die viele damals beschäftigten. Man könnte sagen, es war komödiantische Diplomatie. Dies erfolgte jedoch nicht durch deutliche Parteinahme, sondern durch den einzigartigen Mix aus scharfsinnigen Kommentaren und knackigem Slapstick-Humor.
Die Gastauftritte waren legendär. Sie konnten Größen wie John Wayne, Sammy Davis Jr., und sogar den Präsidentenkandidaten Richard Nixon sehen, der das unvergessliche, opportunistische 'Sock it to me?' murmelte. Diese Gastauftritte boten eine perfekte Bühne für das Spektrum der Kulturelite zur Selbstdarstellung in einer der populärsten Shows ihrer Zeit.
Aber 'Laugh-In' war nicht nur Schein und Spiel. Es war ein Manifest des gesellschaftlichen Wandels, in dem der politische und soziokulturelle Schmelztiegel Amerikas auf den Punkt gebracht wurde. Oder um es mit den Worten ihrer Zeit zu sagen: 'Fick die soziale Ordnung, lass uns zur Abwechslung mal lachen!' Die heute so gefragte Cancel-Culture wäre damals auf verlorenem Posten gewesen.
Dies war eine Show, die neue Stars hervorbrachte: Goldie Hawn tanzte sich aus dem Vergessen auf die Kinoleinwände dieser Welt, während Lily Tomlin mit ihrem trockenen, hochintelligenten Humor neue Comedy-Maßstäbe setzte. Und dann natürlich Arte Johnson mit seinen unvergesslichen Mah Mahsons und Hans-Conried, der die Absurdität personifizierte.
'Lach-In' ist einfach der Beweis, dass man zum Lachen aufgestanden ist, egal, was die Dogmen der rechten oder linken Schubladendenker sagten. Dies war eine Serie, die zeigte, dass Ironie und Humor das beste Werkzeug zur Überwindung von Differenzen sind. Vielleicht brauchen wir mehr davon in der heutigen engen und oft viel zu ernsthaften Welt. Wenn 'Rowan & Martin's Laugh-In' auf eines verwies, dann darauf, wie sehr wir verlernt haben, einfach mal aus vollem Herzen lachen zu können, ohne Angst vor sozialen Sanktionen. Ein Erbe, das bleiben sollte.