Taylor Hawkins, der legendäre Schlagzeuger der Foo Fighters, hat mit „Rotes Licht Fieber“ ein weiteres krachendes Album mit seiner Band, den Coattail Riders, abgeliefert. Veröffentlicht im Jahr 2019, zeigt dieses Album Hawkins' mutigen und unkonventionellen Ansatz in der Musikszene. Die Aufnahmen fanden in den kristallklaren Studios von Los Angeles statt, und es ist klar, dass Hawkins hier alle Register zieht, um die musikalischen Landschaften zu erschließen, die jenseits des Mainstreams liegen.
„Rotes Licht Fieber“ ist mehr als nur ein Album. Es ist eine Herausforderung an die Geschmäcker und Erwartungen der Massen. Warum sich mit dem Gewöhnlichen abfinden, wenn man das Außergewöhnliche geboten bekommt? Hawkins bringt in diesem Album nicht nur musikalisches Talent ein, sondern auch ein gesundes Maß an Rock'n'Roll-Rebellion. Es ist, als ob er die linke Kulturmaschine herausfordern möchte, den wilden, unverfälschten Sound des guten, alten Rock zu vergessen.
Der Opener „Crossed the Line“ setzt das Tempo mit einem unverkennbaren Schlagzeuggroove, der sofort die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Es erinnert an die Zeiten, als Rock nicht nur eine Musikrichtung, sondern eine Haltung war. Taylor Hawkins, zusammen mit seinen Coattail Riders, bringt genau das zurück. Und das Beste daran? Es stört die selbsternannten Hüter des „akzeptablen“ Musikgeschmacks, die nicht über ihre streng limitierten Vorstellungen hinausblicken können.
Songs wie „Queen of the Clowns“ und „Middle Child“ sind perfekt dafür geeignet, sich dem musikalischen Kollektivismus zu widersetzen, der heutzutage zu oft verlangt, dass Musik glattgebügelt und ohne tiefere Kanten ist. Hawkins geht ein Risiko ein, und das ist genau das, was den wahren Künstler ausmacht. Es ist fast schon amüsant, wie er mit jedem Track den Hörer dazu einlädt, die Augen zu öffnen und die Ohren für etwas Wachrüttelndes, Echtes und völlig Freies zu öffnen.
Noch während sich manche darüber streiten, ob echte Rockmusik in dieser übermäßig abgesteckten Welt noch existiert, bewies „Rotes Licht Fieber“ genau das Gegenteil. Taylor Hawkins baut Brücken zwischen dem klassischen Rock und modernen Elementen, ohne dabei seine Seele zu verkaufen. Stattdessen bleibt er den Coattail Riders und ihrer traditionellen Rock-Expertise treu. Die Gitarrenriffs und die unverfrorene Energie dieses Albums sind ein wahres Geschenk für jeden, der den typischen Pop-Einheitsbrei satt hat.
Gesanglich zeigt Hawkins eine Bandbreite, die selbst Kritiker überrascht haben dürfte. Scharfe, kraftvolle Vocals, die den Texten genau das emotionale Echo verleihen, das nötig ist, um den Punkt zu markieren. In einem Meer von musikalischer Beliebigkeit ist „Rotes Licht Fieber“ ein Leuchtfeuer von Individualität und künstlerischer Integrität. Und es sagt viel über unsere heutige Gesellschaft aus, dass solch ein Ausdruck der Freiheit als Anomalie statt als Norm betrachtet wird.
Wer das Album tiefer analysiert, wird feststellen, dass es politische Themen subtil integriert, indem es die Machtstrukturen hinterfragt, ohne dabei in didaktische Predigten abzurutschen. Dies ist ein Album, das sowohl auf der Bühne als auch im persönlichen Rückzug seinen Platz findet. Es bietet gleichzeitig eine Flucht aus der Realität und eine Rückkehr zu den musikalischen Wurzeln, die so oft durch den Staub des Vergessens bedroht sind.
Hawkins' ikonische Präsenz und die Chemie mit den Coattail Riders verleihen dem Album ein Gefühl von Vertrautheit und Innovation gleichermaßen. Die Energie in jedem Track klingt authentisch und ist jedem, der daran teilnimmt, klar. Das ist es, was echte Fans seit jeher am Rock geliebt haben – die geballte Ladung von Emotion und der Antrieb, eine Botschaft zu übermitteln.
„Rotes Licht Fieber“ ist ein Meilenstein, der sicherlich noch in den kommenden Jahren als ein wichtiger Beitrag zur Rockmusik betrachtet werden wird. Taylor Hawkins zeigt hier, dass die Kultur der Rebellion und die Ablehnung des Status Quo noch lange nicht tot sind. Wir alle könnten eine Scheibe dieser unverfälschten Authentizität gebrauchen.
Mag sein, dass diese Art von Musik in der heutigen politisch korrekten Kultur eines auf den Fuß bekommt, aber Taylor Hawkins hat gezeigt, dass er das Spiel nach seinen eigenen Regeln spielt. Rock on, Taylor!