Es gibt keine subtilere Kraft im Weltall als einen konservativen Krimi auf einer Raumstation voller skurriler Charaktere. 'Reisender Abenteuer 11: Mord auf der Arcturus Station' von F.G. Kimmy bringt uns genau dort hin, und zwar mit einem Bombast an politisch-unkorrekten Verwicklungen, die zum Nachdenken anregen. Veröffentlicht im pulsierenden Sommer 2023, beschreibt es (spoilerfrei, keine Sorge) das gewagte Abenteuer des Protagonisten Holger Reisender, der sich im kalten Vakuum der Arcturus Station auf die Jagd nach einem Mörder macht. Ein Umstand, der das Blut zum Kochen bringt: Ein Mord auf einer von links-grünen Idealisten bewohnten Raumstation! Doch warum, fragt man sich? Warum geschieht ein Mord an einem Ort voller Menschen, die den Frieden und die Harmonie anbeten?
Ein Klassisches Whodunit-Buch: Nichts geht über einen Krimi an einem Ort, wo jeder jeden kennt und Vertrauen wie Goldstaub behandelt wird. Kimmy sorgt dafür, dass der Leser von Anfang an interessiert ist, während Reisender die dünnen Linien zwischen Freund und Feind medienwirksam verwischt. Während auf der Erde die aufgeklärten Massen den fürchterlichen Klimawandel bekämpfen, will doch niemand abstreiten, dass ein guter Mord in der Kälte des Weltraums die Dramatik auf eine völlig neue Ebene hebt.
Knebelverträge und Intergalaktisches Recht: Die Arcturus Station ist bekannt dafür, progressive Verträge mit extraterrestrischen Nationen zu schließen – stets auf der Jagd nach einer utopischen Einigung. Doch wie sich herausstellt, sind diese eher Satzketten von Wünschen als realen Vorsätzen. Zweifellos lässt Kimmy durch Reisender die Wissenschaft und den Frieden infrage stellen, die von den Planetenverwaltern als unantastbar dargestellt werden.
Starke Frauen, Starke Männer: Die Charakterdarstellungen in 'Reisender Abenteuer 11' sind mutig und unverfälscht. Die Frauen sind intelligent und zielstrebig, die Männer klug und nicht die degenerierten Darstellungen, die wir heutzutage so oft präsentiert bekommen. Reisender selbst zeigt, dass Initiative und unverhohlene Männlichkeit immer noch unersetzlich sind, sei es in der dunklen Gasse oder auf Sternenbasis.
Humorvolle Anklänge: Inmitten der Spannung des Mordfalles erlaubt sich Kimmy eine Prise unkonventionellen Humors. Im Gegensatz zu den moralinsauren Absonderungen mancher heutigen Unterhaltung, weiß dieser Roman, dass das Universum nicht nur aus schwarzen Löchern und dunkler Materie besteht. Ein bisschen großer Spaß ist nie fehl am Platz – und wer weiß, vielleicht bringt dieser Humor einige Leser zum Nachdenken.
Ironisches Utopiebild: Die ferne Zukunft zeigt, was rauskommt, wenn man den utopischen Wahn eine Raumstation lang spinnen lässt. Während einige meinen, ein Paradies sei endlich erreicht, enthüllt das Buch die rüstige Realität, die menschliche Unzulänglichkeiten und Machtkämpfe ins Rampenlicht rückt.
Reisender – Ein Mann mit Prinzipien: Reisender hält sich an Werte und Prinzipien zurück, die heute nahezu ausgestorben sind. Ehrlichkeit, Mut und Ehre stehen in seiner Prioritätenliste ganz oben. Kimmy zeigt durch seinen Protagonisten, dass konservative Ansichten nach wie vor Gold wert sind, auch wenn sie gewissen Kreisen missfallen könnten.
Der Kritikfaktor: Natürlich wird Kimmy's Arbeit nicht jeden begeistern. Da Reichweite und Motivation der Charakterszenen gerne einer konservativen Lesart zugeordnet werden, könnten einige die Stirn runzeln. Doch die Narration ist stark und fesselnd genug, um auch die schärfsten Kritiker auf Distanz zu halten.
Metaphern für den modernen Leser: Die Welt von 'Reisender Abenteuer 11' ist voll von Symbolik, die in den täglichen Nachrichten übersehen wird. Die Klima-Kollaborationen und die entlegenen diplomatischen Verhandlungen wirken wie dunkle Satiren auf jetziges politisches Geplänkel. Ein subtiler Verweis darauf, wie ineffektiv all das Reden ist, wenn es um echte Gefahr geht.
Ein Echo der Realität: Auch wenn es sich um Fiktion handelt, bietet die Geschichte reichlich Einblicke in unser tägliches Leben. Wie schnell blenden wir Möglichkeiten aus, die direkt vor uns liegen? Kimmy erinnert uns daran, dass die größten Abenteuer direkt am Horizont – oder vielleicht auch am Ende unseres Sonnenhorizontes – warten.
Ein kühner Vorschlag: 'Reisender Abenteuer 11' fordert zum Umdenken auf – ein mutiges Unterfangen. Die Leser werden mit Fragen entlassen, die sie möglicherweise nicht beantworten möchten, deshalb ist es nutzlos, die Antworten hier auszulassen. Doch vielleicht, nur vielleicht, ist das Buch ein Aufruf dazu, sich nicht zurückzulehnen, sondern das Abenteuer zu wagen und selbst die Fragen zu stellen, die sich sonst nie gestellt werden.