RBB Fernsehen: Die Überdosis aus öffentlich-rechtlicher Sicht

RBB Fernsehen: Die Überdosis aus öffentlich-rechtlicher Sicht

RBB Fernsehen ist ein öffentlich-rechtlicher Sender, der Berlin und Brandenburg unterhält, jedoch durch seine einseitige Berichterstattung oftmals provoziert.

Vince Vanguard

Vince Vanguard

RBB Fernsehen – ein Kanal, der durchaus für Gesprächsstoff sorgt! Für all diejenigen, die den Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) noch nicht kennen, dieser Sender ist ein öffentlich-rechtlicher Rundfunksender, der 2003 gegründet wurde und sich hauptsächlich an die Einwohner der deutschen Hauptstadt und des Umlands richtet. Damit ist er ein Teil des unvermeidlichen Apparats, der seit Jahren von allen Bürgern zwangsfinanziert wird. Aber was macht ihren Programmplan aus, der bereits unzählige Diskussionen entfacht hat?

Wer hätte gedacht, dass ein regionaler Fernsehsender die Gemüter so erhitzen kann? Doch hier sind wir; das Erste was man sich fragt, ist, warum er so mit Geldmitteln überladen wird, wenn man manchmal das Gefühl hat, ein nostalgisches Stück Fernsehgeschichte zu schauen. Der RBB bietet eine Mischung aus Nachrichten, kulturellen Inhalten, Dokumentationen und dem allseits beliebten Klatsch und Tratsch um Berlin und Brandenburg. Doch die eigentliche Kontroverse steckt in der Ideologie, die dieser Kanal zu vermitteln scheint.

Wohnzimmergrüne Berichterstattung und die verzerrte Weltansicht machen deutlich, warum einige diesen Sender misstrauisch beäugen. Während einige von uns sich wundern, warum wir klassische Inhalte heutzutage mit der Lupe suchen müssen, ertrinken wir förmlich in belehrenden Beiträgen über Klimawandel und soziale Ungerechtigkeit. Natürlich sind das Themen von Bedeutung, aber anstatt neutral und objektiv zu bleiben, scheut der RBB nicht, eine eher einseitige Perspektive anzubieten.

Und wenn wir schon bei der einseitigen Berichterstattung sind, wie vergessen wir ihr Flaggschiff – die Nachrichten? Manch ein Zuschauer könnte das Gefühl haben, dass die Prioritäten von RBB nur zwischen prominenten Events und regional politischen Skandalen hin- und herspringen. Die Machart ihrer Reportagen lässt einem da oft das Gefühl, dass nicht das Wichtigste, sondern das „Interessanteste“ berichtet wird. Wer entscheidet hier, was unsere Aufmerksamkeit wirklich verdient?

Man könnte fast meinen, RBB steht für "Regierungs-Belehrungs-Bewegtbild". Der Sinn für investigativen Journalismus bleibt da nicht selten auf der Strecke. Wenn es um große politische Missgeschicke geht, reagieren sie gerne spät und mit Abstand, damit nur ja nichts in falsches Licht gerückt wird. Der kritische Blick auf die großen Player bleibt allzu oft auf der Strecke, während man lieber über regionale Kuriositäten und durchgestylte Kulturbeiträge philosophiert.

Beim Kulturprogramm zeigt RBB seine altbekannte Seite. Hier könnte man meinen, dass Kreativität nur dann gefördert wird, wenn sie sich in die richtigen politischen Rahmen einpassen lässt. Während man der lokalen Kunstszene eine Plattform bietet, geht es oft nicht weit darüber hinaus, kreative Freiheit zu fördern. Die intellektuellen Diskussionen sind genauso zahm, wie man sie erwarten würde. Aber was wäre auch ein öffentlich-rechtlicher Sender ohne seinen moralischen Zeigefinger?

Die Talk-Shows des Senders bieten da kaum Besserung. Statt kontroverser Debatten sieht man bemüht ausgewogene Runden mit Meinungen, die sich im Spektrum meist nur geringfügig unterscheiden. Ja, jedem Gast seine Plattform zu bieten, sagt die Charta – aber wann wird uns wirklich ein ungeschminkter Dialog geboten?

Ein Lichtblick könnte man bei den regionalen Dokumentationen erwarten. In gewisser Hinsicht ist das RBB Fernsehen begegnet mit seiner Berichterstattung den alltäglichen Herausforderungen seiner Region, jedoch nicht ohne das Verzerren der eigentlichen Thematik durch eine ideologisch geprägte Betrachtungsweise. Doch hinter den sentimental gedrehten Szenen von Berliner Hinterhöfen und brandenburgischen Dörfern verbirgt sich der Versuch, den Status Quo so zu romantisieren, dass es mit der Realität oft wenig gemein hat.

Was bleibt, sind die skurrilen Momente, die der Sender mit seinem übertrieben künstlerischen Anspruch bietet. Beispielsweise in der Serie "Tatort" oder "Polizeiruf 110", wo man nur zu gerne mit Nürnberger Propheten aufräumt und den Berlinern die düstere Unterwelt vor Augen führt.

Zusammengefasst könnte man sagen, dass RBB Fernsehen Vertreter einer Medienlandschaft ist, die ihr Publikum nur allzu oft zu belehren versucht statt zu informieren. Es bleibt der Gedanke, dass der Sender eher für eine bestimmte Klientel produziert, die diese Inhalte ansprechend findet. Ein kleiner Denkanstoß würde nicht schaden: Wäre man mit so einem Programm auch ohne die pflichtgemäße Unterstützung aller Gebührenzahler überlebensfähig? Zweifel sind erlaubt.