Möchten Sie einen Film sehen, der Ihnen die Nächte rauben wird, ohne dabei auf den billigen liberalen Horrorzirkus unserer Zeit zurückzugreifen? Dann ist 'Pyewacket' genau das, was Sie suchen. Der 2017 erschienene Film von Regisseur Adam MacDonald erzählt die Geschichte der Teenagerin Leah, brillant gespielt von Nicole Muñoz, die nach einem tragischen Verlust von der Großstadt in eine abgelegene Waldhütte zieht. Dort kommt es, wie es kommen muss: Die Teenagerin, verzweifelt und in Wut auf ihre Mutter, ruft mittels eines okkulten Rituals einen dämonischen Geist namens Pyewacket herbei.
Dieser Horrorfilm, der in den dichten Wäldern Kanadas spielt und mit einer Diabolik aufwartet, die nicht mit albernem CGI daherkommt, sondern auf eine dichte Atmosphäre und eine beklemmende Story setzt, ist ein Fest für alle, die sich von den ewigen Klischees der liberalen Mainstream-Unterhaltung abwenden möchten. 'Pyewacket' punktet durch seine düstere Authentizität und die ausgezeichnete Leistung der Darsteller, allen voran Laurie Holden, bekannt aus 'The Walking Dead', als Leahs Mutter. Der Film beweist, dass Horror nicht laut und nicht bunt sein muss, sondern leise und verstörend, wenn er richtig gemacht ist.
Adam MacDonald schafft es, mit 'Pyewacket' einen Film zu kreieren, der die Balance zwischen psychischem Horror und übernatürlichem Schrecken hält, ohne in den Sumpf billiger Jump-Scares abzurutschen. Die Thematik spielt mit der Idee der Konsequenzen verantwortungsloser Entscheidungen und schickt eine Botschaft an jene, die immer denken, sie könnten mit allem durchkommen. In einer Welt, in der Verantwortungsbewusstsein oft zur Seite geschoben wird, liefert der Film eine kraftvolle Botschaft, die sich in das Gedächtnis einbrennt.
Der Film beginnt mit einer jugendlichen Rebellion, die jeder Elternteil als Albtraum kennen könnte: Ein Teenager, gefangen in Trauer und Zorn, sich an okkulten Mächten orientierend, um ihre Mutter zu bestrafen. Das mag für einige eine übertriebene Reaktion sein, doch wer an die uralte Weisheit glaubt, dass Rache ein zweischneidiges Schwert ist, wird hier von einer mitreißenden Erzählung eingefangen.
Und hier beginnen die wahren Schrecken von 'Pyewacket'. Wenn die Dämonen einmal gerufen sind, sind sie schwer zu kontrollieren. Die Atmosphäre, die MacDonald in dem düsteren, dichten Wald erschafft, lässt einen erschaudern und trifft einen Nerv, den die heutigen Horror-Märchen des Mainstreams oft verfehlen. Kein Heldenepos, kein Zuckerguss – nur rohe, empfundene Angst.
Ebenso wertvoll ist die persönliche Entwicklung der Charaktere. Leahs Bindung zu ihrer Mutter wird durch die Prüfungen, die sie gemeinsam durchmachen, auf die Probe gestellt. Dies ist kein Abklatsch einer familienfreundlichen Geschichtsstunde, sondern ein schonungsloser Einblick in die komplexe Dynamik zwischen Elternteil und Kind in Zeiten von Trauer und Verlust.
Für alle, die den Lärm und die Oberflächlichkeit der heutigen Breitwand-Filme satt haben, bietet 'Pyewacket' eine willkommene Abwechslung. Die unterschwellige Spannung, die Adam MacDonald über die gesamte Laufzeit hinweg aufrechterhält, ist nichts für schwache Nerven und erinnert uns daran, dass gute Geschichten nicht laut sein müssen, um gehört zu werden.
Nicht zuletzt ist das Design und die Darstellung des Pyewacket-Geists meisterlich. Anstatt auf übertriebenen Horror zu setzen, sieht und hört man diesen Geist nur dann, wenn es wirklich notwendig ist. Das ist subtile Kunst. Es gibt keinen universellen Horror und keine allgemeingültigen Antworten, doch es gibt Filme, die es auf mehr anlegen, als nur die kasseklingelnde Schreckreaktion hervorzurufen – 'Pyewacket' gehört dazu.
Kurz gesagt: Wenn Sie genug von den trendigen Horrorfilmen haben, die mehr mit politischem Aktivismus als mit wahrer Kunst zu tun haben, ist 'Pyewacket' die richtige Wahl. Ein echter Geheimtipp, der im Schatten der Blockbuster glänzt, indem er den Fokus auf gute, alte erzählerische Handwerkskunst legt.