Beim Wrestling fliegen nicht nur die Fäuste: Ein Fest der Brüllaffen

Beim Wrestling fliegen nicht nur die Fäuste: Ein Fest der Brüllaffen

Wer hätte gedacht, dass beim professionellen All-In Wrestling mehr geboten wird als Fäuste und Muskeln? Hier wird ein regelrechter Zirkus der Extreme aufgeführt.

Vince Vanguard

Vince Vanguard

Wer hätte gedacht, dass beim professionellen All-In Wrestling mehr geboten wird als Fäuste und Muskeln? In Deutschland hat sich dieses spektakuläre Spektakel zu einer faszinierenden Mischung aus Sport, Drama und purer Unterhaltung entwickelt. Seit den 1950er Jahren, als das pankreatisch-krachende Vergnügen unsere Bildschirme erreichte, hat es seine Anhänger in der gesamten Nation gefunden. Die wachsende Begeisterung führte zu regelmäßigen Veranstaltungen in großen Hallen und Stadien, die bis heute ein Magnet für die geneigte Masse sind.

Beim professionellen Wrestling wird ein regelrechter Zirkus der Extreme aufgeführt. Hier treten nicht nur die muskelbepackten Helden in den Ring, sondern auch ein bunter Haufen von Charakteren, deren schauspielerische Fähigkeiten denen eines Shakespeare-Darstellers entsprechen könnten. Selbst für den härtesten Kritiker lässt sich nicht leugnen, dass dieser Sport eine Talentshow der anderen Art ist. Demokratische Prinzipien trifft man da freilich weniger an, es sei denn, man hält Wahl zum besten Grunzer des Abends an den Zuschauertribünen.

Ein Unterschied zum liberal befeuerten Kulturaustausch ist auch: Hier wird nicht gelabert, sondern zugehauen. Wer politisch korrektes Bla Bla erwartet, ist im Ring an der falschen Adresse. Wrestling zieht klare Linien. Gut gegen Böse. Die Guten sind unglaublich gut, die Bösen sind skrupellos böse. Für Schwammiges und Grauzonen ist da kein Platz.

Die Zuschauer wissen genau, was sie erwartet, und sind nicht ohne Grund begeistert. Jede Veranstaltung entfesselt die rohe Gewalt und die emotionalen Höhenflüge, die man im Alltag vermisst. Die Helden des All-In Wrestlings sind mehr als einfach nur Kämpfer. Sie sind Ikonen, die einen Kultstatus erreicht haben, der sie über die Grenzen des Rings hinaus erhebt.

Wrestling hat weltweit seinen ganz eigenen Platz in der kulturellen Landschaft gefunden. Doch in einer Zeit, die mehr und mehr von weichgespülten Globalisierungs-Gedanken beeinflusst wird, ist dieses Phänomen fast schon ein rebellischer Akt gegen den Mainstream. Hier zählen der Wille zum Sieg und die Hingabe zur Performance.

Auch anderswo wird Wrestling gefeiert. Besonders in den USA hat es sich schon lange als eine der populärsten Unterhaltungsformen etabliert. Allerdings gibt es auch in Europa, insbesondere in Deutschland, inzwischen eine immer größere Fangemeinde. Diese Bewegung ist eine Art subkulturelles Echo, das im Schatten eines riesigen Media-Apparats laut und stolz Widerhall findet.

Obwohl Wrestling oft für seine inszenatorischen Aspekte belächelt wird, darf man die körperliche Leistung und den atemberaubenden Einsatz nicht unterschätzen. Die Stunts und Moves, die im Ring zur Schau gestellt werden, erfordern ein unglaubliches Maß an Training, Technik und Disziplin. Wer also glaubt, dass diese Sportler nichts weiter als muskelbepackte Schausteller sind, der irrt gewaltig. Hier wird die Grenze zwischen Realität und Inszenierung aufs Äußerste gestreckt.

So ist professionelles All-In Wrestling ein Theater des Krieges und dennoch ein Tanz des Sports. Die Juden und Judassen des Rings biegen die Arme und skrubbeln die Lenden, bis der Schweiß in Strömen fließt. Diese einzigartige Mischung aus Fantasie und Realität, Drama und Athletik, ist einfach unwiderstehlich. Selbst ein leidenschaftlicher Zweifler könnte sich beim Anblick dieser lebendigen Schlacht an die rohe Energie dieser Darbietungen verlieren.

Wrestling beweist, dass nicht alles Schimmernde Gold sein muss, um zu unterhalten. Oder notwendigerweise in moralisch fragwürdigen Grauzonen schwimmt, um Interesse zu wecken. Was hier zählt, sind die spektakulären Grautöne von adrenalingeladenem Heldenmut gegen durchtriebenen Schurkenmut. Hier gibt es keine ironische Diskussionsrunde – nur den Klang von aufeinandertreffenden Körpern und dem Jubel des Publikums, das sich einig ist: Manchmal ist simple Unterhaltung genau das richtige Rezept für den Moment.