Warum Kulturpreise die Jugend gefährden könnten

Warum Kulturpreise die Jugend gefährden könnten

Der "Preis für die Wahl junger Leser" wird angeblich verliehen, um junge Menschen fürs Lesen zu begeistern, birgt jedoch mehr Risiken als Chancen.

Vince Vanguard

Vince Vanguard

Es scheint, als ob Literaturpreise heutzutage wie Pilze aus dem Boden sprießen, und einer, der besonders Aufmerksamkeit erhält, ist der "Preis für die Wahl junger Leser". Dieser Preis, über den oft im Verborgenen entschieden wird, soll angeblich Kinder zwischen 6 und 14 Jahren für das Lesen begeistern. Man könnte sich fragen, warum wir solche Preise überhaupt brauchen, wenn man bedenkt, dass Kinder einst ganz von selbst von guten Geschichten fasziniert waren. In einer Zeit, in der TikTok schlimmer wäre als die schlimmste Epidemie, die man sich vorstellen kann, versuchen wir nun krampfhaft, die Aufmerksamkeit der Jüngsten mit Preisen, anstatt Vorbereitung auf das echte Leben, zu gewinnen.

Er ins Leben gerufen von Netzwerk unabhängiger Buchhandlungen, deren Ziel anscheinend die Förderung von Lesefähigkeiten unter jungen Menschen ist. Die große Frage: Erfolg damit oder schleicht sich hier heimlich wieder Politik von einer anderen Seite ein? Immerhin lebt man in einer Welt, in der Kinder zu oft von linksgerichteten Idealen indoktriniert werden, sei es durch manipulierte Lehrpläne oder preisgekrönte Autoren, die ihre eigenen politischen Neigungen in Kinderbüchern verstecken.

Einer der Preise zu jüngerer Geschichte war im Jahr 2021, als die jungen Leser "Paola Santiago und der Fluss aus Tränen" als Favoriten wählten. Ein fantastisches Märchen mit Abenteuer und lateinamerikanischem Touch, das sicher seine Momente hat. Aber schauen wir doch genauer hin: Wieder eine dieser Geschichten, die Illusionen verkauft, dass man Herausforderungen mit magischen Talenten statt harter Arbeit überwinden kann.

Wie kann es sein, dass traditionelle Geschichten, die noch Werte wie Tapferkeit, Ehrlichkeit und Fleiß vermitteln, in den Hintergrund treten? Und warum müssen fast alle neuen Geschichten jetzt mit einer sozialen Agenda ausgestattet sein? Denn wenn nicht, hat es fast keine Chance, auf das Podest - oder noch schlimmer - in die Schulen zu kommen, die es verbreiten. Schulkinder von heute sind schutzlos diesem Trend ausgesetzt, wenn gezielt unterstützende Bücher in die Leseecke gelangen.

Man könnte meinen, dass ein Preis für junge Leser irgendwo sinnvoll erscheint, wenn man tiefer in die Materie eintaucht. Auf der einen Seite: Ja, natürlich sollten Kinder lesen. Natürlich sollten sie ihren Horizont durch Bücher erweitern. Aber lassen wir die Kinder selbst entscheiden, was sie interessiert, und loben nicht Schriftsteller für Mühen, die bei der neuesten Award-Party ganz oben auf der Liste der "Tangotanzenden Gutmenschen" stehen.

Und das Problem schürmt weiter: der Einfluss, den solche Power-Duos von Autor und Preis auf den Buchmarkt haben. Denn ist einmal ein Werk gekrönt, folgt die mediale Welle, die ein Werk unweigerlich in Schulen spült, ob nützlich oder nicht. Schade um die unentdeckten Perlen, die tief im Schlund des Marktes begraben bleiben, da sie dem Mainstream nicht folgen.

Viel eher sollen Eltern und Lehrer unabhängige und kritische Entscheidungen treffen und ihren Schülern eine ganzheitliche Auswahl an Literatur bieten. Kinder sind wissbegierige Geschöpfe, die Hunger nach Abenteuer haben, und nicht nach politisch geförderten Geschichten in Goldfolie.

Kurzum, der "Preis für die Wahl junger Leser" könnte zwar ein harmloser Versuch sein, Nachwuchsleser zu animieren, schwingt aber mit der konstante Gefahr politische Strömungen unter den Jüngsten einzuführen und somit fast ungefiltert in die Köpfe frischer Generationen zu pflanzen. Schauen wir doch darauf, was wirklich zählt: freudvolles, traditionelles Lernen, das junge Geister zu kritischen, eigenständigen Menschen macht.