Planking: eine absurde Modeerscheinung, bei der Menschen flach und steif wie ein Brett an den absurdesten Orten liegen – von Parkbänken bis hin zu Supermarktregalen. Diese merkwürdige „Sportart“ begann um das Jahr 2008 herum im südlichen Australien und breitete sich wie ein Lauffeuer auf sozialen Medien aus. Plötzlich sahen wir weltweit Bilder von Menschen, die sich dieser bizarren Pose hingaben. Welchen Zweck das Ganze hat? Keinen nennbaren!
Eins ist sicher: Das Planking zeigt, wie weit Menschen bereit sind zu gehen, um im digitalen Rampenlicht zu stehen, egal wie absurd es auch sein mag. Einer der wohl bekanntesten Fälle ist der von Acton Beale, der beim Planking in Brisbane tragischerweise von einem Balkon in den Tod stürzte. Traurig, aber wahr – selbst tödliche Risiken können von Internet-Ruhm getriebenen Menschen ignoriert werden. In welchem verrückten Universum wirkt dieser Trend noch immer anziehend?
Was treibt Menschen an, sich flach wie Bretter zu positionieren, und das vielleicht sogar an gefährlichen Stellen? Es ist das ewige Streben nach Aufmerksamkeit im Netz. Es geht nicht ums körperliche Training oder um ein Zeichen zu setzen. Stattdessen spiegeln solche Trends eine Kultur wider, die lieber Likes sammelt als sich mit produktivem und nachhaltigem Verhalten zu beschäftigen. Selbstverwirklichung sieht anders aus - durch harte Arbeit und persönliche Anliegen nicht durch banale Internettrends.
Natürlich könnten manche argumentieren, es sei ein harmloser Spaß. Doch schauen wir genauer hin: Was zeigt das über unsere Prioritäten? In einer Welt, in der echte Probleme angegangen werden müssten, scheint Planking eine glorreiche Ablenkung für die Massen zu sein. Wann wurde es wichtiger, sich in eine wirre Position zu bringen, als zu stehen, für das, woran man glaubt?
Interessant ist zu beobachten, wie dieser Trend von Medien und auch liberalen Kreisen aufgenommen und teils gefeiert wurde. Eine Ironie in unserer modernen Gesellschaft: Während manche für ernsthafte Themen plädieren, verkörpern Plankende genau das Gegenteil – eine Entfremdung von gesellschaftlichem Nutzen.
Ein Beitrag aus den Schatten der Geschichte ist wohl der „Game of Planks“, sozusagen ein Wettbewerb, wer die kreativste oder gefährlichste Planking-Position einnimmt. Der Mut, oder besser gesagt der Leichtsinn, scheint keine Grenzen zu kennen. Das Internet macht es möglich, dass in kürzester Zeit aus einer persönlichen Schnapsidee ein weltweiter Trend wird.
Die Selbstinszenierung auf solchen Plattformen hat den traurigen Nebeneffekt, dass realitätsfern Lebende die Gefahren ignorieren. Man fragt sich, ob die Evolution zurück statt vorwärts schreitet, wenn wir die Gegenden ignorieren, wo ein wahres Heldentum gefordert ist – wie im Einsatz für die Familie, die Gemeinde oder die Nation.
Eine Welt, in der Planking als wertvoller Zeitvertreib angesehen wird, lässt vermuten, dass etwas gehörig aus dem Ruder gelaufen ist. Vielleicht sollte allerdings weniger darüber geklagt werden, als dass man sich wieder darauf konzentriert, Dinge von Bedeutung zu unterstützen. Trends wie diese zeigen, wie leicht beeinflussbar und von sozialen Medien abhängig die Menschheit geworden ist.
Es ist eine Kultur entstanden, die in ihrer Schnelllebigkeit Stücke ihrer Substanz verloren hat, in der Planking im besten Fall als harmloses Vergnügen, im schlimmsten Fall als gefährliches Spiel angesehen werden kann. Lassen wir also diesen Trend in der Versenkung verschwinden und konzentrieren uns auf das Wesentliche. Etwas, das mit echter Substanz gefüllt ist und die Generationen überdauern wird.