Wenn Bollywood eine Mischung aus Glamour und Geheimnis braucht, ist kaum jemand besser geeignet als Parveen Babi, die Frau, die sowohl Leuchten als auch Abgründigkeit an einen Filmset brachte. Geboren am 4. April 1949 in Junagadh, Gujarat, Indien, war sie eine der schillerndsten Persönlichkeiten der indischen Filmindustrie der 1970er und 1980er Jahre. Doch hinter dem roten Teppich und Blitzlichtgewitter war ihr Leben oft von Unsicherheit und Einsamkeit geprägt. Ihre Filmkarriere begann 1972 mit 'Charitra'. Sofort wurde sie ein Star, berühmt nicht nur für ihre Schönheit, sondern auch für ihre moderne Auffassung vom Leben.
Parveen Babi war eine Trendsetterin in Bollywood, die erste Frau, die den westlichen Lebensstil so offen und rebellisch verkörperte. Liberale Mode war für sie ein Kinderspiel, und ihre Fähigkeit, in einer patriarchalen Gesellschaft solch weiblichen Mut zu zeigen, war für viele damals schwer zu verkraften. Sicher, die Glitzerwelt applaudierte ihr, aber hinter verschlossenen Türen war nicht jeder begeistert.
Sei es 'Deewaar', 'Amar Akbar Anthony' oder 'Shaan', Babi war eine Ikone, die in den großen Hits agierte. Doch was die Menschen nicht sahen, war die dunklere Seite ihres Ruhmes. In den 1980er Jahren begann Parveen, sich von der Öffentlichkeit zurückzuziehen; Berichte über ihre sich verschlechternde psychische Gesundheit kursierten. Schizophrenie, die in ihrer unausweichlichen Brutalität unerbittlich ist, soll sie geplagt haben.
Abseits des Scheinwerferlichts zog sich Parveen Babi ganz zurück. 1983 brach sie abrupt mit Bollywood. Es war eine Entscheidung, die damals viele schockierte und eine, die Fragen über ihren psychischen Zustand aufwarf. Kritisch zu bedenken ist, wie ein unbarmherziges Medienglas und die ständige Erwartung perfekt zu sein, ihre eigenen Opfer fordern kann.
Von 1989 bis 1992 lebte Parveen in den Vereinigten Staaten. Dieses Umzug verschaffte ihr die dringend benötigte Ruhe, aber sie erlitt auch hier eine Phase des isolierten Lebens. Sie kehrte 1992 nach Indien zurück, versuchte sich kurz im gesellschaftlichen Leben, geriet aber bald wieder in Vergessenheit.
Parveen Babis Interesse an spirituellen und esoterischen Praktiken wurde in den späteren Jahren ihrer kurzen, aber intensiven Lebensspanne immer größer. Vielleicht war es eine Suche nach Seelenfrieden oder ein Verlangen nach etwas, das die materielle Welt ihr nicht bieten konnte.
2005 verließ uns Parveen Babi – allein, abgeschottet und viel zu früh. Ihr Vermächtnis lebt in den Herzen derer weiter, die über das hinausblicken, was die Oberfläche uns offenbart. Es klingt wie eine Stunde des Nachdenkens für jene, die die Realitäten des Ruhmes ignorieren. Berühmtheit hat ihren Preis, und für Parveen Babi war das kein Hollywood Happy End.
Es stellt sich die Frage: War ihr Leben ein Spiegelbild ihrer Zeit oder ihrer Individualität? Für viele Frauen, die ihrer Zeit voraus waren, brachte ihr Fortstreben in unbekannte Sphären Modernität, Emanzipation und eine Lektion, die wir – wenn auch zu konservativen Sichtweisen neigend – erkennen müssen. Unterschiedliche Wellen prägten ihr Dasein, ein Auf und Ab im beständigen Spiel mit dem eigenen Bild und der Fremdwahrnehmung.
Parveen Babi war nicht nur eine Schauspielerin von herausragender Schönheit; sie war eine Frau von Komplexität und Widerspruch. Ihre Geschichte ist eine Mahnung an eine Gesellschaft, die immer wieder vergisst, dass hinter der Fassade einer glamourösen Welt Menschen aus Fleisch und Blut stehen, die Bedürfnisse und Grenzen haben. Ihre Tragödie war unausweichlich, und gleichzeitig ein trauriger Beweis dafür, dass das Streben nach Perfektion uns manchmal zu unseren schlimmsten Feinden macht.
So bleibt Parveen Babi auch heute noch ein Beispiel – vielleicht nicht für perfekte Entscheidungen, aber mit Sicherheit für den Mut, trotz Ängsten und Widrigkeiten, aufrecht zu stehen. Und das ist es, was wirklich zählt, gleichgültig ob man modernen Sittenwächtern gefallen mag oder nicht.