Warum Liberale das Paradies fürchten!

Warum Liberale das Paradies fürchten!

Warum sehnen wir uns nach dem Paradies, aber fürchten es zugleich? Für viele Menschen, besonders jene inspiriert von progressiven Idealen, ist diese Furcht real. Sie könnte die Angst verlieren, für eine vollendete Welt zu kämpfen.

Vince Vanguard

Vince Vanguard

Warum fürchten manche Menschen, speziell jene, die gerne als progressiv oder "liberal" bezeichnet werden, das Paradies? Es klingt merkwürdig, aber es gibt tatsächlich eine beunruhigende Parallele zwischen der Vorstellung eines perfekten Zustands und der Angst, die viele hegen, ihn zu erreichen. Aber wer hat Angst? Vor allem diejenigen, die in der Moderne von den selbsternannten progressiven Ideologien beeinflusst sind. Was bleibt von den Idealen im Streben nach Perfektion übrig? Nichts, außer einer unaufhörlichen Angst vor dem Verfehlen eines utopischen Standards. Wann begann das? Es scheint, als sei es eine Modeerscheinung der letzten Jahrzehnte, ein Kind der 60er, entstanden in einer Zeit des Umbruchs. Wo manifestiert sich das? Überall, wo Wokeism und Cancel Culture sich ausbreiten. Warum? Vielleicht, weil das eigentliche Paradies nicht in ihre agendagetriebene Welt passt.

  1. Die Angst vor Perfektion: Die uralte menschliche Ambition nach einem perfekten Sein oder der perfekten Welt trifft auf einen Widerstand: die "Paradies Ängste". Doch warum sollte jemand Angst vor der Vollkommenheit eines Paradieses haben? Die Erklärung ist einfacher, als man denken könnte. Perfektion bedeutet Vollendung. Für diejenigen, die in einer endlosen Schleife der Beschwerden und Reformen leben, wäre das das Ende ihrer Zweckbestimmung. Das Streben hätte einen Endpunkt, etwas, das im progressiven Denken fast verpönt wird.

  2. Kontrolle und Macht: Nirgendwo ist Paranoia mehr zu Hause als in der Angst vor dem Verlust von Kontrolle. Ein Paradies, in dem alle gleich und frei sind, ist eine Bedrohung für diejenigen, die ihre Macht durch Spaltung und Gegensätze aufrechterhalten wollen. Ein solches Paradies nimmt ihnen die Kontrolle. Die Idee der geteilten Macht und Harmonie, obwohl idealistisch, verlangt eine Abkehr von der Kontrolle über andere. Ein konservativer Blickpunkt stellt diese Kontrolle als unnatürlich dar.

  3. Sinnsuche im Chaos: Der liberale Ansatz sieht oft, dass im Chaos gelegentlich eine Art von Sinn gefunden werden kann. Die ewige Revolution neuer Paradigmen und Strukturen gibt denjenigen, die daran arbeiten, eine Befriedigung. Aber worin besteht der eigentliche Wert eines Paradieses, das alle Konflikte löst und den ständigen Umbruch eliminiert? Diese Frage stellt sich immer wieder, weil ein solches perfektes Paradies es ihnen nicht erlaubt, sich weiter selbst zu definieren.

  4. Die Heiligen der Opferrolle: Ein modernes Paradies würde auch das Ende der geheiligten Opferrolle bedeuten. Wenn alle glücklich und zufrieden sind, wer erhebt dann noch die Stimme für die Unterdrückten? Der Mechanismus, von schlecht zu gut, leidend zu glücklich, erlaubt es, ständig an neuen Krisen und Ungerechtigkeiten zu arbeiten. Mit einem Paradies verschwinden die Opfer, kehren zurück zur normalen Menschheit.

  5. Ewige Schuld und Verantwortung: Einige politischen Strömungen blühen in der Vorstellung, dass wir immer "besser" werden können, dass die Vergangenheit voller Schuld ist und die Zukunft ein ewiges Labyrinth der Wiedergutmachung ist. Ein Paradies würde diese Schuldgefühle hinfällig machen. In einer perfekten Welt, wer kümmert sich noch um die Fehler der Vergangenheit? Ein Paradies sieht Vergebung, nicht Anklageförderung, und dieser Gedanke verängstigt jene, die von ewiger Schuld profitieren.

  6. Unvollendete Utopien: Seit jeher zieht die Vorstellung von Utopien die menschliche Fantasie an. Doch jede einmal angefangene Utopie ist bisher gescheitert oder endete in Despotismus. Wo bleibt da Raum für das Paradies in einer Welt, in der schematische Vereinheitlichung zu Lasten der Freiheit geht? Ein solches Paradies stößt auf Widerstand. Die Frage nach dem "Was wäre wenn?" hält sie nachts wach, denn es droht das monumentale Scheitern ihrer Visionen.

  7. Der Kult der Differenzierung: Manche Gruppen bauen ihre gesamte Identität rund um ihre Unterschiede und Konflikte auf. Ein Paradies, in dem all diese Unterschiede als gleichwertig und lächerlich erscheinen, ist eine Bedrohung. Die Uniformität des Paradieses nimmt die Hedgeposition weg, die sie im gegenwärtigen Zustand so erfolgreich ausnutzen.

  8. Die Beständigkeit der Traditionen: Für Konservative ist das Paradies keine ferne Fantasie, sondern ein Ziel, das auf christlichen und traditionellen Werten basiert. Dieses Paradies ist nicht neu oder erfunden, sondern der ultimative Ausdruck der über Jahrtausende bewährten Prinzipien. Im Gegensatz dazu betrachtet der "Aktivismus der Veränderung" Tradition als Feind.

  9. Die Furcht vor Selbstverwirklichung: Sie fürchten das Ende der Rastlosigkeit. Diese Angst gibt ihnen einen Zweck: angestachelt von der Hoffnung, eine bessere Welt zu schaffen. Die Aussicht auf ein existierendes Paradies ist der ultimative Tod eines ständigen Strebens nach einer unmöglichen Perfektion.

  10. Eines Tages, vielleicht...: Der Traum eines Paradieses ist nicht nur für diejenigen real, die an einer Rückkehr zu authentischen Werten interessiert sind. Es ist ein allgegenwärtiges Ziel, das nur gefunden werden kann, wenn eine Rückkehr zu bewährten Prinzipien stattfindet und jeglicher Fortschrittswahn abgelegt wird. Vielleicht erklärt das am meisten, warum einige es fürchten.

Schlussendlich ist "Paradies Angst" nichts anderes als die Manifestation der Angst vor dem Verlust all dessen, was die Widersprüchlichkeit des modernen liberalen Denkens nährt. Ein Paradies wird nie ihr Ziel sein, weil es zu fahren bedeutet, was nicht repariert werden muss: Perfektion. Es scheint, als sei es deutlich, dass diese Paradies Angst nichts anderes ist als die Weigerung, sich mit einer unveränderlichen Wahrheit abzufinden.