Ödipus Schmödipus: Ein Theaterstück, das man besser nicht gesehen hätte

Ödipus Schmödipus: Ein Theaterstück, das man besser nicht gesehen hätte

"Ödipus Schmödipus" ist eine respektlose Parodie, die mehr auf Chaos und Komödie als auf das fundamentale Drama zielt, das sie nachahmen soll. Ein Paradebeispiel für die Verwirrung in modernen Kunstauffassungen.

Vince Vanguard

Vince Vanguard

Wenn Sie auf der Suche nach einem intellektuellen Schmaus sind, dann sind Sie bei "Ödipus Schmödipus" – einem Theaterstück, das von Regisseur RashDash in der britischen Theaterszene Malaysias aufgeführt wurde – leider an der falschen Adresse. Diese abgedrehte Produktion klaut die zentrale Idee von Sophokles' "Ödipus der König" und verwandelt sie in ein chaotisches Durcheinander. Erst aufgeführt im Jahr 2021 in Kuala Lumpur, entfernt sich RashDash nicht nur geografisch, sondern auch thematisch weit von den Ursprungswerten der klassischen griechischen Tragödie.

Erlauben Sie mir, mein konservatives Herz sprechen zu lassen: "Ödipus Schmödipus" ist ein Symbol für die Sinnlosigkeit von Vielerlei, was heute als 'künstlerische Innovation' gefeiert wird. Gekleidet in ein kaum verständliches Gewand aus Slapstick-Humor, greller Buntheit und erschöpfender Selbstironie scheint dies kein respektvolles Tribut an die Erfinder zu sein, sondern vielmehr ein Versuch, den Betrachter in die Irre zu führen – als sei das ursprüngliche Material nicht gerecht, einzelne Botschaften zu vermitteln.

Man fragt sich: Warum der Name "Ödipus Schmödipus"? Schon der Titel verspottet auf kindische Weise den klassischen Helden. Diese Art von Respektlosigkeit gegenüber bedeutenden literarischen Traditionen ist symptomatisch für eine breitere gesellschaftliche Tendenz, sich eher über die Säulen unserer Kultur lustig zu machen, als sie zu verstehen und zu respektieren. Wo blieb der Respekt vor jenen, die den Boden für heutige Werke bereitet haben?

Eine unterhaltende Aufführung, bei der die Schauspieler in Pappmaché-Kostümen herumtollen und seltsam anmutende Tänze aufführen, könnte wohl manche amüsieren, aber seien wir ehrlich: Es gibt deutliche Unterschiede zwischen avantgardistischer Kunst und plumpe Unterhaltung. Diese Aufführung überschreitet eine Linie, die früher als heilig galt.

Es ist nicht zu leugnen, dass "Ödipus Schmödipus" Aufmerksamkeit auf sich zieht – einen unkontrollierten wilden Rummel, der das Theaterpublikum in zwei Lager teilt: die, die hysterisch lachen und diejenigen, die sich unwillkürlich fragen, ob sie im falschen Saal, oder vielleicht, in einem Alptraum gelandet sind. Man wird mit der Frage hinterlassen, ob diese Form von 'Kunst' es wert ist, den Druck auf das kulturelle Erbe wirklich zu verdeutlichen oder einfach nur eine Möglichkeit ist, sich über das Naheliegende lustig zu machen.

Die Banalisierung von Klassikern dient oft als eine Handreichung zu einer größeren Debatte über den Stand von Tradition in unserer Gesellschaft. Es ist nicht überraschend, dass "Ödipus Schmödipus" von einigen als triumphalistische Antwort auf geschichtslastige und pragmatische Sichtweisen verstanden wird. Das Stück widmet sich jedoch nicht nur der Ablehnung alter Werte – es ist der Stoß einer rebellischen Theatergenossenschaft, die lieber provoziert, als dass sie fundierte Botschaften vermittelt.

Für Konservative hingegen bleibt die Darstellung erschreckend. Warum? Weil sie vermittelt, dass es heute wichtiger ist, zu schockieren, statt Lehrer zu sein. Warum den wahren Kern der traditionellen Stücke nicht wertschätzen und verstehen? Ein anschauliches Beispiel einer beliebten modernen Bewegung, die alles durch eine luftig-leichte Linse betrachtet, die Tradition gleichbedeutend mit veraltet ansieht und nicht bereit ist, die notwendigen Anstrengungen aufzubringen, um wirklich zu verstehen.

Man kann dies alles als einen Angriff auf die Integrität des Theaters an sich sehen. Multikulturelle Einflüsse und die Geringschätzung traditioneller Werke sind wahrscheinlich das Schlimmste, was dem wohlmeinenden Theater in den letzten Jahren passiert ist. Das Gefühl, dass anspruchsvolle, bedeutungsvolle Darbietungen durch eine oft anmaßende Suche nach Neuheit in den Hintergrund gedrängt werden, ist der wahre Verlust.

Wo bleibt das Verlangen nach Substanz und Authentizität? Wo bleibt die Wertschätzung für das, was unsere Vorfahren über Jahrtausende hinweg konserviert und genährt haben? Die Beantwortung dieser Fragen ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Rückkehr zu wahren Werten, die uns als Gesellschaft unermüdlich erhalten haben.

Für wen wurde "Ödipus Schmödipus" geschaffen? Vielleicht für jene, die keine Bedenken haben, das Erbe hinter uns zu lassen, die stattdessen in explosive, schrille Farben getauchte Aufführungen eintauchen wollen. Das sind die Menschen, die glauben, dass Kunst nur dann ihre Daseinsberechtigung hat, wenn sie der Konvention trotzt, anstatt sie zu ehren.

Ihr müsst selbst entscheiden, ob diese Art von 'Kunst', die sich als kühn bezeichnet, in Wirklichkeit nicht nur Ausdruck einer postmodernen Entleerung der Sehnsucht nach Substanz ist. Für mich bleibt es eine Tragödie, dass etwas so leichtsinnig bezeichnet wird, was in der Tat viel mehr Respekt verdient. Ganz zu schweigen von der Verwirrung, die es nicht nur bei den Zuschauern stiftet, sondern auch auf diejenigen abfärbt, die eigentlich nach Inspiration in der Kunst suchen.