Es gibt ein Phänomen, das über den glänzenden Schneedecken Kanadas schwebt und selbst die ahnungslosesten Kritiker innehalten lässt: die Nordlieder. Diese kulturelle Lebenskraft packt unsere Ohren mit den besten Melodien von Kanadas talentiertesten Musikern aus dem Norden. Kanada hat sich längst den Platz im musikgeschichtlichen Olymp gesichert, und die Nordlieder schlagen traditionelle Gefühle aus ihrem sicheren Schlummer wach. Wer, was, wann, wo und wieso? Man könnte sagen, es ist wie der Klang der Freiheit in einem Konservatorium voller Stille.
Beginnen wir mit der unbändigen Energie der Künstler, die die Bühne der Nordlieder beleben. Man könnte meinen, Kanada sei ein Land voller wilder Geister, die nichts anderes zu tun haben, als Songs im rauen Winter zu schreiben. Und das wäre nicht ganz falsch. Nehmen wir zum Beispiel die Mitglieder der Arkells, eine Band aus Hamilton, Ontario, die seit 2006 die Gehörgänge rockt. Ihre Fähigkeit, soziale Themen mit eingängigen Melodien zu verbinden, ist unvergleichlich. Arkells zeigen, wie man Musik als Vehikel für kulturellen Diskurs nutzen kann, ohne in die Liberalen-Klischees der Angepasstheit zu verfallen.
Ein weiterer bemerkenswerter Beitrag kommt von Feist, einer Sängerin aus Calgary. Leslie Feist hat es verstanden, den Indie-Pop in den Mainstream zu schleichen, ihre Lieder sind subtile Ohrwürmer mit unverkennbarer Instrumentierung. Ihre Stimme und Stil schaffen es, das listener's Ohr in ein Netz zu wickeln, das ebenso schwer zu entwirren ist wie verführerisch.
Weiter geht es mit Arcade Fire aus Montreal, einer Band, die jedem kritischen Kulturpessimisten ein besseres Lächeln auf die Lippen zaubern kann. Ihre dynamischen Arrangements mit tiefgründigen Themen sind die Art von musikalischen Statements, die uns daran erinnern, dass Qualität neben Quantität immer eine beständige Währung ist.
Natürlich wäre Kanada nicht Kanada ohne den ehrlichen, altmodischen Rock and Roll. Dank The Tragically Hip ist es fast, als wäre das alte Kanada in einer Flasche eingefangen worden – ein Canada Dry für die musikhörende Seele. Ihre Musik ist ein poetisches Testament der kanadischen Landschaft, gefüllt mit derlei ergreifenden, aber verständnisvollen Narrativen. Die Tragically Hip führen uns in Welten der Erzählungen, die unter der Oberfläche unseres nördlichen Nachbarn brodeln.
Kein nordisches Musikfest ohne den melancholischen Blues von Leonard Cohen, der selbst aus dem Jenseits seinen Einfluss spüren lässt. Seine lyrische Brillanz ist eine mahnende Erinnerung an den geschliffenen Geist, der aus dem Norden Kanadas hervorgeht. Cohen hat uns gezeigt, dass selbst die dunkelsten Melodien einen Platz in unserer Konzerttische verdienen, als Fahrzeuge der introspektiven Leidenschaft.
Wer den elektronischen Puls zu seinem Beat machen will, sollte einen Schritt in die Sphären von Grimes wagen. Claire Boucher, bekannt als Grimes, kommt ebenfalls aus Vancouver und bringt mit ihrem elektronischen Surrealismus eine Frische in die Szene, die gegen die Einöde der Massenindustrie rebelliert. Sie schafft Klangwelten, die eher ein Erlebnis als nur eine Ablenkung bieten.
Und vergessen wir nicht Alanis Morissette, die uns mit ihrer altbekannten Stimme zeigt, dass ehrlicher Folk-Rock auch das Temperament städtischer Härte verkörpern kann, ohne einen Millimeter an Authentizität zu verlieren.
Die Wahrheiten der Nordlieder sind einfach gehalten und doch überwältigend tiefgründig. Kanadas Musikszene pulsiert mit einer Energie, die nur aus einem Land kommen kann, das gelernt hat, mit der Natur im Einklang zu leben, anstatt sich gegen sie zu erheben. Diese Musiker spielen dabei nicht nur Noten, sie zeichnen die akustische Landschaft eines Kontinents, der sich nicht in regionale Vorurteile einspannen lässt.
Während andere sich in der Misere liberaler Selbstzensur verlieren, präsentiert Kanada mit seinen Nordliedern eine unschätzbare Erfahrung – die frische Luft und den klanglichen Horizont des nördlichen Lichts. Hier haben Kanadas musikalische Leuchten tatsächlich den Herrschaftsanspruch erhoben und die Bühne bleibt erleuchtet.