Mein Freund Dahmer: Hollywoods krankhafte Faszination mit dem Bösen!

Mein Freund Dahmer: Hollywoods krankhafte Faszination mit dem Bösen!

Hollywood präsentiert uns mit „Mein Freund Dahmer“ einen düsteren Einblick in die Jugendjahre des berüchtigten Serienkillers Jeffrey Dahmer. Ein weiteres Beispiel der kranken Faszination mit Verbrechen und unseres moralischen Zerfalls.

Vince Vanguard

Vince Vanguard

Hollywood hat es wieder getan! Diesmal mit „Mein Freund Dahmer“, einem Film, der das Leben von Jeffrey Dahmer, einem der berüchtigtsten Serienkiller der USA, ins Rampenlicht rückt. Basierend auf der gleichnamigen Graphic Novel von John „Derf“ Backderf wurde der Film im Jahr 2017 veröffentlicht. Düster, verstörend und unerbittlich zeigt er die Jugendjahre von Dahmer in Ohio in den späten 1970er Jahren, bevor er zu einem Monster wurde, das mit seinen Taten die USA erschütterte. Ein weiteres Beispiel, wie sehr unsere Gesellschaft von kranken Mördern und Perversionen angezogen wird.

„Mein Freund Dahmer“ ist ein tief in den menschlichen Abgrund blicken lassendes, verstörendes Biopic, oder zumindest nennt Hollywood es so. Er bietet einen Einblick in die Teenagerzeit eines Menschen, der später zu einem Serienkiller wurde. Der Film bemüht sich darum, Dahmer nicht nur als Monster darzustellen, sondern als verlorenen Teenager, der von seiner Umgebung vernachlässigt und missverstanden wurde. Doch halt! Bedeutet das, wir sollten Mitleid haben? Verpackt Hollywood erneut seine fragwürdigen Moralen in glamourösen Celluloid-Unterhaltung? Ja genau!

Der Film spielt im Amerika der 1970er Jahre und wird vor allem von Ross Lynch getragen, der Dahmers widersprüchliche Persönlichkeit brillant rüberbringt. Es bleibt jedoch die Frage, warum die Filmemacher eine so intensive Studie über die Jugendjahre eines zukünftigen Mörders drehen mussten. War das wirklich nötig? Oder ist es nur ein weiterer Versuch, aus echter Tragödie einen profitbringenden Blockbuster zu machen?

Es gibt keinen Zweifel daran, dass Dahmer unter einer gestörten Kindheit und Jugend litt, was einige als möglichen Vorläufer seiner grausamen Taten betrachten könnten. Aber sollte Hollywood damit einfach so umgehen? Statt das Publikum zur Ehrfurcht vor „unschuldigen“ Jahren eines zukünftigen Killers zu bringen, hätte es auch um die Opfer gehen können. Doch das Hollywood-Ensemble hat entschieden, eben einen weiteren pathologischen Star zu erschaffen.

Ein weiteres Argument ist, dass der Film ohnedies typische liberale Erklärungsversuche benutzt: Alles wird damit gerechtfertigt oder relativiert, dass Dahmer aus einer gefühlskalten Familie kam. Ist das eine Entschuldigung? Offenbar hat Hollywood das traurige Bedürfnis, Monster zu „menschlichen“ Geschichten zu machen, während die wahren Helden – die Opfer! – vergessen werden. Warum interessieren diese Filme nicht für die Geschichten derer, die unverschuldet in die Fänge solcher Gestalten gerieten?

„Mein Freund Dahmer“ versucht eine anspruchsvolle Charakterstudie zu sein. Doch letztlich bleibt es eine Darbietung eines gebrochenen Jungen, der in seiner absurden Eigenartigkeit zum Monster heranwuchs. Sicher können wahre Krimifans Details von Dahmers Leben spannend finden, aber auf die Gefahr hin, dass solche Filme die Täter romantisieren, sollten wir innehalten und überlegen, ob derartige Projekte wirklich die Diskussionen vorantreiben, die wir brauchen.

Dieser Film ist eine Erinnerung daran, dass die Grenze zwischen Unterhaltung und moralischer Verantwortung oft verschwimmt. Eine Geschichte wie die von Jeffrey Dahmer darf nicht in ein glamouröses Lügenmärchen verpackt werden. Sämtliche glamourösen Anlagen und stilvollen Settings können nicht über die Kälte der Storystrahlung hinwegtäuschen. Die ultimative Frage bleibt: Warum lassen wir uns von dieser dunklen Faszination einwickeln? Vielleicht, weil es einfacher ist, abzuschweifen, als sich der Realität und der Moral zu stellen.

„Mein Freund Dahmer“ ist ein weiteres Beispiel dafür, wie mit der schlimmen Vergangenheit Geld gemacht wird. Es ist im Grunde genommen eine Einladung zur gedankenlosen Konsumption brutaler Schicksale – verpackt in Hochglanzbildern und attraktiven Schauspielern. Solche Filme sind das Produkt einer degenerativen Kultur, die echte Ereignisse in Kino-gerechte Storys umphrasieren will. Hollywood, herzlichen Glückwunsch, ihr habt es erneut geschafft, das Grauen in Gold zu verwandeln, während das wahre Opfer vergessen bleibt.