Matt Bauder: Ein musikalisches Genie mit klaren Tönen

Matt Bauder: Ein musikalisches Genie mit klaren Tönen

Matt Bauder, der vielseitige Musiker aus Ann Arbor, erobert seit den 2000er Jahren die experimentelle Musikszene in Brooklyn. Dabei bleibt seine Musik als kraftvolles Statement gegen den Mainstream bestehen.

Vince Vanguard

Vince Vanguard

Man könnte sagen, dass Matt Bauder genauso schwer zu fassen ist wie eine Jazz-Improvisation mitten im Solo. Einzigartig und immer ein bisschen unerwartet! Wer ist dieser musikalische Redeschwall und warum verdient er unsere Aufmerksamkeit? Matt Bauder, geboren 1976 in Ann Arbor, Michigan, ist ein Multi-Instrumentalist, der vor allem für sein Spiel auf dem Saxophon bekannt ist. Aber lasst euch nicht täuschen – er hat einen umfassenden Klavierhintergrund und spielt ebenso überzeugend Gitarre. Seit den 2000er Jahren hat er in der experimentellen Musikszene von Brooklyn seinen festen Platz gefunden. In dieser kreativen Hochburg künstlerischen Freigeistes hat Bauder seine kreative Stimme entwickelt und weiter verfeinert.

In einer Zeit, in der man fast alles über die Globalisierung und das Teilen von Kultur spricht, ist man gezwungen, einen unreflektierten Mainstream-Musiker nach dem anderen zu konsumieren. Aber Bauder schwimmt gegen den Strom. Seine Musik ist eine klare Antwort auf die konforme und angepasste Musik von heute. Er ist nicht jemand, der einfache, vorhersehbare Melodien komponiert, sondern ein Künstler, der sich in komplexe harmonische Strukturen vertieft, die erst beim zweiten oder dritten Hören richtig verstanden werden können.

Bauder hat seit seinen Anfängen verstanden, wie man die verschiedenen Segmente der musikalischen Traditionen Amerikas zusammenführt und daraus etwas wirklich Einzigartiges macht. Ist er ein Visionär oder ein Realist? Vielleicht beides. Seine Fähigkeit, traditionelle Jazz-Musik mit neuen Klängen und Techniken zu kombinieren, spricht für sich selbst.

Seine Projekte umfassen eine beeindruckende Bandbreite an Kollaborationen und oft arbeitet er mit erstaunlich talentierten Musikern wie Antony Braxton und Rob Mazurek zusammen. Bauder ist jemand, der keine Angst vor komplexen Arrangements hat und es versteht, die richtigen Musiker zusammenzubringen, die seine Visionen umsetzen können.

Er führte und nahm Alben mit seinem Jazzensemble „Hearing Things“ auf, die Grund genug sind, sich mit seiner Musik zu befassen. Seine Alben, wie etwa "Nightshades", beweisen Bauders unermüdlichen Drang, Musik als Grenzen überschreitendes Medium einzusetzen. Seine Töne könnten als dissonant bezeichnet werden, aber für die Kenner bleibt er ein visionärer Komponist.

Sein Talent ist nicht nur den Hörern von Jazz gewidmet. Bauder hat sich auch im Klassik-Genre bewegt und sein Projekt „Triple Sun“ mit den Arrangeuren Tom-Erik Lie und Andrew D’Angelo ist eine geniale Vorstellung davon, wie weit man sich musikalisch ausdehnen kann. So, von Brooklyn bis nach Deutschland, verkünden die echten Kenner, dass Bauders Erfindungsgabe nicht aufzuhalten ist.

Für diejenigen, die mit der modernen Musikszene vertraut sind, sind Namen wie Antony Braxton alles andere als gewöhnlich. Bauders Zusammenarbeit mit Braxton deutet auf sein Können hin, komplexe musikalische Konzepte zu verstehen und selbst originelle und fesselnde Werke zu schaffen. Woher nimmt er die Inspiration, fragt man sich vielleicht? Ein Pionier besitzt immer eine Vision, die über das bloße Verwalten des Bekannten hinausgeht.

Ein wenig provokant könnte man sagen, dass Bauder den Soundtrack einer Welt kreiert, die der Mainstream langsam ignorieren wird. In einer Zeit, in der man fast alles auf der Suche nach einer schnellen Befriedigung konsumiert, bleibt seine Musik bestehen als ein Test der Zeit. Während Liberale darüber sinnieren, ob Musik ein Werkzeug des Widerstands oder der Anpassung sein sollte, macht Bauder einfach das, was ein echter Künstler tun sollte. Er erschafft!

Wenn man der Meinung ist, dass die einzige wahre Jazzmusik in den 1950er Jahren gespielt wurde, dann muss man sich vielleicht noch einmal mit Bauder beschäftigen. Seine Musik ist eine unverblümte Erinnerung daran, dass der Jazz mehr als nur ein Genre ist – es ist eine kontinuierliche, lebendige Kunstform, die sich ständig selbst neu erfindet.

Matt Bauder ist ein Zeugnis dafür, dass man weder glamouröse Werbung noch ein millionenschweres Plattenlabel benötigt, um Einfluss zu nehmen. In einer Welt voller scheinbar gleichförmiger Musiker und eintöniger Melodien steht er als unerschütterliches Genie. Man kann ihm vielleicht nicht vollständig folgen, aber eines ist sicher: Er ist nicht zu ignorieren.