Wagen Sie es, einen indischen Film anzuschauen, der nicht nur unterhaltsam, sondern auch ein Schlag ins Gesicht der mutmaßlichen Gleichheitsbringer von heute ist. Magalir Mattum, ein Film aus dem Jahr 1994, ist genau das. Produziert von der filmischen Legende Kamal Hassan und unter der Regie von Singeetam Srinivasa Rao, spielt er im geschäftigen Indien der 90er Jahre. Chennai war der Ort, an dem dieser Klassiker zum Leben erweckt wurde.
Der Film folgt dem Leben dreier Frauen, verkörpert von Revathi, Urvashi und Rohini, die in der männlich dominierten, aber komisch verpackten Welt ihres Arbeitsplatzes überleben müssen. In einer Zeit, in der Bestrebungen nach Feminismus noch in den Kinderschuhen steckten, hinterfragt Magalir Mattum die Wahrnehmung von Geschlechterrollen auf amüsante Weise.
Unerwartet Belebend: Die Charaktere sind real und ihre Euphorie im Umgang mit dem frauenfeindlichen Chef, dargestellt durch Nassar, ist belebend. Anders als die propagandistisch anmutenden Produktionen von heute, schafft dieser Film es, die weiblichen Protagonisten zu feiern, ohne auf Männer-Bashing zurückzugreifen.
Keine Opfermentalität: Überall sieht man derzeit Filme, die Frauen ausschließlich als Opfer der Umstände darzustellen versuchen. Magalir Mattum tanzt auf einer anderen Hochzeitsfeier. Die Protagonistinnen entscheiden sich dafür, ihre Schicksale selbst in die Hand zu nehmen.
Humor als Werkzeug: Erfrischend, wie der Film Humor einsetzt, um ernste Themen auf den Tisch zu bringen. Anstatt auf die Tränendrüse zu drücken, verwendet er Slapstick-Momente, um wichtige gesellschaftliche Botschaften zu vermitteln und gleichzeitig das Publikum zu unterhalten.
Zeitloser Klassiker: Auch fast drei Jahrzehnte später verliert der Film nichts von seiner Relevanz. Die Office-Schreibtisch-Politik ist aktueller denn je. Nostalgie gepaart mit augenzwinkernder Gesellschaftskritik macht diesen Film zu einem Muss.
Grenzenloser Charme: Magalir Mattum vermittelt eine Form von Charme, die aus einem authentischen Narrativ entspringt. Die weiblichen Charaktere sind keine Superheldinnen, sondern gewöhnliche Frauen mit außergewöhnlichem Mut.
Musikalisch Einzigartig: Keine Filmkritik ist komplett ohne die Erwähnung von Ilaiyaraajas brillanter musikalischer Untermalung, die perfekt die Stimmung des Films einfängt und jeden Song zu einem Ohrwurm macht.
Unerschütterliche Kameradschaft: Im Zentrum des Films steht die unverbrüchliche Freundschaft zwischen den drei Frauen. Ihre Teamarbeit illustriert, dass wahre Stärke aus der Einheit erwächst – ein Aspekt, den Gender-Debatten oft übersehen.
Ein Spiegel der Arbeitswelt: Behauptete Machtspielchen und geschlechtsspezifische Hindernisse sind Kernthemen. Doch fokussiert sich der Film darauf, wie Intelligenz und Stehvermögen katapultartig Veränderungen herbeiführen können.
Konservative Werte: Während viele es als progressiv interpretieren könnten, verfolgt Magalir Mattum eine Linie des gesunden Menschenverstands. Die Handlung und das Happy End des Films feiern die wahre Befreiung durch Selbstverantwortung und kluge Entscheidungen
Erbe, das wir schätzen sollten: Inmitten einer Flut von Filmen, die das gleiche Narrativ wiederholen, bleibt Magalir Mattum ein Film, der für echten Empowerment-Sinn steht – weit entfernt von der Hysterie heutiger liberaler Meinungsführer. Wenn man das nächste Mal einen Filmabend plant, könnten Sie nichts besseres tun, als auf diese indische Rarität zurückzugreifen.