Made in London: Klare Kanten, Starke Töne

Made in London: Klare Kanten, Starke Töne

'Made in London' von Kim Appleby aus dem ikonischen Jahr 1993 bringt die rauen Töne Londons auf den Punkt, gepaart mit einer unverblümten Botschaft.

Vince Vanguard

Vince Vanguard

Was ist es, das ein Musikeralbum wirklich unvergesslich macht? Wenn wir an 'Made in London' denken, das mittlerweile legendäre Album von Kim Appleby, fällt vor allem eines auf: Es ist ein Produkt aus einer der ikonischsten Städte der Welt, London, das im Jahre 1993 das Licht der Welt erblickte. Dieses Album vereint zeitlose Themen mit einem kraftvollen Sound und bewies, dass selbst im Herzen einer so facettenreichen Metropole wie London Musik gemacht werden kann, die geradeheraus und schnörkellos ist. Es zeigt, dass musikalische Genüsse manchmal nicht mit gefälligen Pop-Melodien, sondern mit rauen und direkten Texten erzählt werden sollten. Es könnte genau das Album sein, das den Mainstream im Sturm eroberte, aber gleichzeitig mit etwas Pfeffer zu arglistig für die geneigten Hörer aus dem linken Spektrum ist. Denn, es schafft den Spagat zwischen eingängigen Melodien und tiefgründiger Botschaft ohne einen Zensor, der immer drauf aus ist, einem den Spaß zu verderben.

Warum spricht „Made in London“ eine so klare Sprache? Vielleicht, weil es das Lebensgefühl der frühen 90er Jahre einfängt: Eine Ära, in der man den guten alten britischen Charme mit etwas ironischer Schärfe in die Welt tragen wollte. Die Tracks sind klar und liebenswürdig, aber dennoch durchsetzt mit einer gewissen ironischen Kante, die jeden Text so machtvoll ausdrückt. Appleby wartet nicht darauf, dass jemand ihre Meinung auf einem Silbertablett serviert bekommt – sie erhebt ihre Stimme mit jeder Note.

Take Me Back ist ein besonderes Highlight des Albums: Es ist ein Aufruf, zu den Wurzeln zurückzukehren, zu Zeiten, als die Dinge einfacher waren, bevor alles im Meinungsmarathon eines liberalen Getümmels ertränkt wurde. Ein Song mit einer klaren Botschaft und liefert genau den richtigen Soundtrack, um Zweifel und Frustrationen beiseite zu schieben und stattdessen den klaren Kopf zu bewahren. Es ist ein nostalgischer Blick zurück, aber gleichzeitig auch eine Chance, seinen eigenen Blickwinkel zu schärfen.

Natürlich kann ein Album nur dann in den Köpfen und Herzen der Menschen verweilen, wenn es eine musikalische Bandbreite aufweist, die dem Hörer etwas bietet: emotionale Balladen und kraftvolle Hymnen. Was den Text von Appleby betrifft, gibt es durchaus eine Offenheit in ihren Zeilen, ohne jedoch die Melancholie abzulegen, die das tägliche Leben mit sich bringen kann. Dies ist wohl einer der Hauptgründe, warum 'Made in London' seinen Platz neben anderen Prime-Werken der 90er Jahre verdient.

Wenn wir uns zurücklehnen und 'Made in London' zuhören, könnte man meinen, man steht mitten auf den belebten Straßen Londons, umgeben von hektischen Fußgängern, während man gleichzeitig umgeben ist von einer Klangwolke, die einen unweigerlich zurückwirft auf das, was einen einst ausmachte. Sozusagen ein Lichtblick in Zeiten der Ungewissheit und Ablenkung. Ein frontal-auditorisches Erlebnis, das daran erinnert, dass man keine Weichspüler-Methode benötigt, um gehört zu werden.

Kim Appleby hat es geschafft, mit ihrem Album das Lebensgefühl der Hauptstadt einzufangen und den Hörer auf eine Reise mitzunehmen, die so einzigartig ist wie London selbst. Die Melodien, die Lieder, und alle Arrangements auf dem Album sind unverkennbar. Mal verträumt, mal aufgewühlt, aber immer ungeschönt.

Letztlich ist 'Made in London' weit mehr als nur eine Sammlung von Liedern. Es ist eine Erinnerung daran, dass man manchmal seine Stimme ohne Angst vor Zensur erheben muss. Ebenso gilt es, die Geschichte zu respektieren, die jeder von uns hat, und genau das tut Appleby auf den Punkt mit ihrer musikalischen Offenheit. Vielleicht ist es genau diese Perspektive, die in einer Welt voller Eintönigkeit fehlt. Viel zu oft wird Kunst vorschnell einer Überprüfung unterzogen, aber dieses Album zeigt, wie man mutig und mit einer gesunden Portion Widerstand überleben kann. Und das ist eine Botschaft, die so aktuell ist, dass sie geradezu herausfordert, gehört zu werden.