Mädchen (Comics): Was die Bücher wirklich enthüllen

Mädchen (Comics): Was die Bücher wirklich enthüllen

Es wird Zeit aufzuwachen und zu erkennen, dass „Mädchen (Comics)“ keineswegs nur harmlose Unterhaltung bieten, sondern tiefere gesellschaftliche Botschaften transportieren.

Vince Vanguard

Vince Vanguard

Es ist an der Zeit, die rosarote Brille abzunehmen und einen ehrlichen Blick auf das zu werfen, was „Mädchen (Comics)“ wirklich ausmacht. Dieses japanische Manga-Phänomen hat, seit es ins Leben gerufen wurde, eine eigene Welt geschaffen. Gegründet von U-Jin im Jahr 1985, spielt die Serie in einer rundum fantastischen Version von Tokio, in der die Protagonistin, natürlich ein junges Mädchen, durch eine Reihe von oft anzüglichen und aufgedeckte Comics ihrer turbulenten, aber durchaus lebhaften Teenagerjahre dokumentiert. Hier fließen Realität und Fiktion zusammen. Na und, möchten Sie fragen? Es sind nach wie vor Comics! Das ist genau der Punkt. Keine Fiktion lebt in einem Vakuum, und die Art von Stoff, die diese Geschichten kreiert, spiegelt im Innern mancher Gesellschaftsschichten tatsächlich tiefergehende, stillschweigende Ideologien wider.

Wenn man diese Comics öffnet, erwartet man Geschichten voller Abenteuer und jugendlichem Freiheitsdrang, und das liefern sie auch, wenngleich in einer Verpackung, die Fragen aufwirft. Warum ausgerechnet ein Mädchen? Und warum wird ihre Darstellung unumgänglich mit Erotik assoziiert? Warum zeigen Comic-Zeichner immer wieder den gleichen Archetyp: ein Mädchen, hübsch und unwiderstehlich, im Mittelpunkt aller Fantasien? Diese Comics gehen oft in eine Richtung, die immer intensiver die Grenzen von Freiheit und Anstand verschiebt. Man kann sich fragen, ob das der richtige Weg ist, junge Generationen auf das wirkliche Leben vorzubereiten.

Manga ist ein japanisches Kulturgut, aber durch Adaptionen und Popularität in westlichen Breitengraden hat „Mädchen (Comics)“ seine Fangemeinde auch international gesichert. Die Diskussion darüber, ob solche Darstellungen unschuldige Unterhaltung sind oder einen tieferen Einfluss auf die Konsumenten ausüben, ist unaufhaltbar. Denn wenn wir den Einfluss der Medien, sei es in Bildender Kunst, Fernsehen oder Romanen, auf das Weltbild der Menschen betrachten, warum sollten dann Comics ausgenommen sein?

In einer Zeit, in der moralische Werte und Respekt in den Hintergrund zu rücken scheinen, erwecken solche Comics einen fast schon nostalgischen Reiz der Rebellion. Der rebellische Geist, der zu Zeiten unserer Großeltern noch dazu führte, für wertvolle, gesellschaftlich bereichernde Veränderungen einzustehen, scheint durch solch triviale Vergnügungen ersetzt worden zu sein. Welche Werte versuchen diese Comics tatsächlich zu vermitteln? Es ist provokant zu behaupten, es wird nur die Freiheit zelebriert, aber ist es das wirklich? Oder handelt es sich hierbei um eine subtilere Form des Einflusses, die sich durch Popkultur in den Alltag schleicht?

Es gab schon immer die Gefahr, dass das, was als harmlose Unterhaltung gesehen wird, unbewusste Werte vermittelt, die sich manifestiert in der Alltagssprache finden lassen. So stellen Comics wie „Mädchen“ einen brandaktuellen Chatroom der Verführung dar, nur wird dies von der liberalen Elite oft romantisiert, anstatt kritisch hinterfragt. Es könnte schockierend sein, zu erkennen, dass die mediale Darstellung, auch in scheinbar unschuldigen Comic-Panels, die Haltung einer ganzen Generation beeinflussen kann. Diese Serie legt gezielt den Finger in eine Wunde, die viele gar nicht kennen.

Für viele Kritiker steht der Wert eines solchen Manga in Frage. Der Appell, die Darstellung von Frauen in dieser Art von Medien zu überdenken, wird immer lauter, obwohl eingefleischte Fans gerne die künstlerische Freiheit als Grund nennen, solche Werke unangetastet zu lassen. Der Diskurs darüber, was künstlerische Freiheit in einem sich rapide entwickelnden sozialen Umfeld bedeutet und in welchem Maße sie wirklich Freiheit ist, wird nicht einfach verschwinden. Niemand wird je die Fantasie in Frage stellen, es ist viel mehr die Anliegen der Verantwortung in der Interpretation und Vermittlung, die solch populäre Formate mit sich bringen.

Und so schreiten wir weiter voran, vorbei an Jahrtausenden der Geschichte, in denen das Wesen der Frau immer wieder Gegenstand von Mythen und Legenden war und bleibt. Dass selbst heute noch Comics wie diese zeichnen und zuschreiben, was längst überholt scheint, wirft Fragen auf. Welche Rolle spielen die Protagonistinnen wirklich? Sie sind Studentinnen, Schülerinnen, Freundinnen... aber sind sie tatsächlich Vorbilder? Zu welchem Preis wird der Erfolg der Serie erkauft?

Da die Welt mit schnellen Schritten in eine ungewisse Zukunft schreitet, voller technologischer Innovationen und kultureller Verschiebungen, müssen wir wachsam bleiben. Die Macht und der Einfluss der Grafiknovel-Industrie sollten keinesfalls unterschätzt werden. „Mädchen (Comics)“ bietet jedoch einiges an sprudelnden Diskussionsstoff, der nur darauf wartet, mit ein wenig Verstand analysiert zu werden.