Studio Ghibli und seine Kleinformate: Kurzfilme, die mehr aussagen als manche Hollywood-Epen

Studio Ghibli und seine Kleinformate: Kurzfilme, die mehr aussagen als manche Hollywood-Epen

Studio Ghibli ist bekannt für seine animierten Meisterwerke, aber die wenig enthaltenen Kurzfilme, die fast nie außerhalb Japans gezeigt werden, sind voller verborgener Schätze und tiefgründiger Werte.

Vince Vanguard

Vince Vanguard

Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet ein traditionell anmutendes Animationsstudio aus Japan, das von einem äußerst konservativen Hayao Miyazaki gegründet wurde, die moderne Welt der Animation revolutionieren würde? Studio Ghibli, seit seiner Gründung im Jahr 1985, hat sich zu einem Monument der filmischen Erzählkunst entwickelt. Mit Filmen, die auf moralischen Werten und zeitlosen Botschaften beruhen, ist Ghibli genau das, was die hohle CGI-Welt des Westens hätte brauchen können, wenn sie nicht so besessen von Effekten und flachen Handlungen wäre. Doch während die Mainstream-Ghibli-Filme wie 'Mein Nachbar Totoro' oder 'Prinzessin Mononoke' im Mittelpunkt stehen, gibt es eine Sammlung von Kurzfilmen, die tief in die Seele eindringen.

Was viele nicht wissen: Diese Kurzfilme, die größtenteils nur im 'Ghibli Museum' in Mitaka, Tokyo, zu sehen sind, haben eine unverkennbare konservative Philosophie, die dem modernen moralischen Relativismus widerspricht. Man kann sie fast als antidotische Kunstwerke ansehen, die eine Einfachheit und Klarheit verkörpern, die in der heutigen, oft chaotischen Welt so selten sind.

Beginnen wir mit 'Lederhose'. Dieser Kurzfilm ist nicht etwa eine simple Unterhaltungsgeschichte. Nein, es ist eine Auseinandersetzung mit Tradition, Ethik und dem Wert von Handwerkskunst, in einer Zeit, in der 'Fast Fashion' und Wegwerfmentalitäten unsere Kultur dominieren. Nichts bringt Liberale so auf die Palme wie die Idee, dass man alte Werte vielleicht doch nicht aus den Augen lassen sollte.

Dann gibt es 'Ghiblies Episode 2', das mehr über harte Arbeit und Disziplin spricht als viele moderne Bildungsfilme. Es erzählt vom Leben innerhalb des Ghibli-Studios sowie den einfachen Freuden und Mühen des Alltags. In einer Ära der um sich greifenden Ungeduld ist dies ein Rückblick auf die Notwendigkeit von Ausdauer.

Ein weiterer, wenig bekannter Schatz ist 'Das Haus des Schweigens'. Eine rührende Geschichte über den Respekt gegenüber der Vergangenheit, etwas, das viele im westlichen Filmgeschäft gerne als zu 'altmodisch' abtun. Aber ist es das nicht wert, unsere Wurzeln zu erinnern und zu ehren, anstatt sie ständig auszulöschen?

Vergessen wir nicht 'Das Kuchenfrucht-Paradies'. Ein fantasievolles Abenteuer, das das Zusammenspiel von Mensch und Natur ergründet. Mäßigung und nachhaltiger Umgang mit den Ressourcen – über das reden aufgebrachte Protestierende oft und effektiv, doch selten handeln sie danach.

Jedem dieser Kurzfilme ist eine Dringlichkeit und Bedeutung inne, die lange über ihre kurze Laufzeit hinausgeht. Sie sind ein kultureller Kommentar und fordern Dinge wie Beharrlichkeit, Rückbesinnung und die Wertschätzung von Altem. Studio Ghibli, in seiner präzisen und bescheidenen Art, schafft Geschichtenerzählung auf einem Niveau, das den schnellen Befriedigungskalorien von Streaming-Diensten wie ein gepresster Saft im Vergleich zu einem energy drink gegenübersteht.

Man mag argumentieren, dass Ghiblis Kurzfilme nur bei einem kleinen Teil der Weltbevölkerung bekannt sind. Aber vielleicht ist das auch Teil ihrer Schönheit! Sie sind kein Massenphänomen, keine Einwegunterhaltung. Man muss sich anstrengen, um sie zu sehen, aber wenn man es tut, hinterlassen sie einen unauslöschlichen Eindruck. Und manchmal ist das, was wirklich wertvoll ist, eben nicht jedem zugänglich.

Es ist eine Schande, dass über sie so wenig gesprochen wird – wahrscheinlich weil sie mehr mit moralischen Gewissheiten als mit moralischer Flexibilität handeln, was sie für die gängige Popkultur unattraktiv macht. Diese Moral ist jedoch nicht restrictiv, sondern befreiend, da sie klare Linien zieht: Ehrlichkeit, Beständigkeit, Respekt. Dies mag altmodisch erscheinen, aber was ist falsch daran, Werte hochzuhalten, die schon Generationen Orientierung gegeben haben?

Die Welt braucht mehr von Ghiblis wunderbaren Kurzfilmen. Man braucht mehr Werke, die nicht versuchen, sich mit verdrehten Narrativen zu verändern, sondern stolz und konsequent zu ihren Werten stehen. Genießen wir, was Studio Ghibli durch seine Kurzfilme zu bieten hat, denn sie liefern uns nicht nur eine fantastische Aussicht auf die vielen Wunder der Animation, sondern auch eine Gelegenheit, über fundamentale Prinzipien nachzudenken, die, obwohl heute oft übersehen, zu einer besseren Gesellschaft führen können.