Wer sich über die Qualität des modernen indischen Kinos beklagt, hat wohl „Kittu Unnadu Jagratha“ noch nicht auf dem Bildschirm gehabt. Dieser Telugu-Film ist ein Paradebeispiel, wie man Kinounterhaltung mit einer Prise Respektlosigkeit vollpacken kann, ohne ins Banale abzudriften. Regie führt Vamsi Krishna Naidu, ein Name, der in der indischen Filmindustrie immer lauter wird. Dieser Streifen hat seinen großen Aufschlag im Jahr 2017 gemacht und dank Ravi Teja, der Hauptfigur, fünf Sterne verdient.
Wenn man tief in die Handlung eintaucht, erkennt man, dass Kittu, der von Raj Tarun gespielt wird, nicht einfach nur irgendein Held ist. Er ist ein Auto-Mechaniker, der eine Schwäche für das Stehlen von Hunden hat. Klingt merkwürdig? Nun, dieser Charakter ist der Schlüssel zu einer vielschichtigen Geschichte über Schutz, Vertrauen und das … unangekündigte Eindringen in den besten Freund des Menschen, die bei normaler mentaler Hygiene Kopfschütteln hervorrufen könnte. Lokale Gauner, eine dreiste Entführung und eine handvoll Humor – das macht „Kittu Unnadu Jagratha“ zu einem mitreißenden Abenteuer.
Der Film spielt in Hyderabad, einer Metropole, die die Bühne für viele andere Geschichten ist, aber selten mit so viel Raffinesse und Understatement genutzt wird. Man könnte meinen, es wäre leicht, in einer so großen Stadt zu verschwinden, doch Kittu zieht die Aufmerksamkeit aller mit seinen dreisten Manövern auf sich. Hier wird nicht nur gerannt, hier wird voll eingesprungen – direkt ins Herz von Verbrechen und Ironie.
Pragya Jaiswal als Anjali ist definitiv ein Highlight im Film. Mit ihrer Darstellung eines Mädchens, das unerschrocken ihre eigenen Wege geht, und doch in jeder Hinsicht traditionell wirkt, hat sie eine zentrale Rolle in der Verhandlung dieser turbulenten Komödie. Ihr Zusammenspiel mit Kittu ist magisch, eine süße Verwirrung, die die Handlung fortwährend mit Schwung auflädt.
Nun fragen sich einige unbeirrbare Cineasten, warum dieser Film nicht breiten, internationalen Applaus erhalten hat, und hier liegt die Antwort: Der Plot, der so vulgär wie möglich ist. Nun, nicht jeder hat den Magen für solch exzentrische Handlungen und Abenteuer, die an der Realität kratzen und dabei doch in ihrem eigenen Universum schwelgen.
Man kann sagen, dass der Humor nicht subtil ist. Wenn jemand das Gefühl hat, dass die Kunst verloren geht, dann sollte er oder sie vielleicht Kittu noch eine Chance geben. Denn, ja: Nicht alles muss aus politisch korrekten Fesseln bestehen, um zu unterhalten. Es braucht manchmal ein wenig Mut, den Durchschnitt durchzubrechen, und genau dies tut dieses Meisterwerk.
Während der Film in seiner Heimat recht erfolgreich war, blieb ihm der breite internationale Durchbruch verwehrt. Das könnte viele Gründe haben, aber einer davon ist sicherlich, dass die kulturellen Unterschiede es schwer machen, die Komik in ihrer ganzen Tiefe zu verstehen. Aber ist das wirklich wichtig? Der Witz ist schließlich relativ und subjektiv.
Die brutale Ehrlichkeit des Films könnte eine wahre Provokation für die liberal eingestellten Zuschauer sein. Traditionen werden nicht immer respektiert, Helden sind nicht immer moralische Giganten - und das macht „Kittu Unnadu Jagratha“ aus. Danach verlangen die Menschen eine echte, einfache und ungefilterte Kinoerfahrung, die „Kittu Unnadu Jagratha“ ohne Zweifel liefert.
Die Unverschämtheit der Charaktere, die Leichtigkeit mit der moralische Grauzonen erkundet werden und der köstliche bissige Dialog – all das verpackt in eine tollkühne Szenerie. Es wird nicht jedem gefallen, aber muss es auch nicht. Die wahren Fans des Films wissen die Frechheit und Einfachheit zu schätzen.
Ein Abschluss für all jene, die diesen Film tatsächlich bis zum Abspann schauen: Die Lektion der Unvollkommenheit und die Kraft der unverschämten Phantasien dürften sich eingebrannt haben. Vielleicht nicht für den durchschnittlichen Kritiker, aber genau für das Publikum, das es wagt, über Standards hinauszublicken.