Kick Out the Jams: Ein Weckruf für das Establishment

Kick Out the Jams: Ein Weckruf für das Establishment

MC5's 'Kick Out the Jams' zündet einen Fackelzug gegen das Establishment der 1960er an, ungezügelt und ohne Entschuldigung, während es den Kampfgeist entzündet.

Vince Vanguard

Vince Vanguard

Wenn eine Band deine politische Komfortzone herausfordern kann, dann hat sie etwas richtig gemacht, nicht wahr? Kick Out the Jams, in 1969 veröffentlicht von der amerikanischen Band MC5, ist genau das Lied, das einer unfreiwilligen Bürokratie einen einmaligen Premium-Schock in Sachen Rockmusik verpasst. Die Band MC5, die zu ihren besten Zeiten in Detroit, Michigan, hauste, schuf mit diesem Titel ein musikalisches Manifest für den Aufstand gegen das verstaubte Establishment der 1960er. Warum tut das weh? Weil es eine Fackel der Rebellion ist, die viele heute immer noch nicht ertragen können.

Hier denkt man an einen räudigen musikalischen Schlag in die Magengrube eines Systems, das allerlei zwielichtige Strategien anwendete, um den eigenen Besitz zu verteidigen, während es den Nerv der amerikanischen Jugend verfehlte. In einer Zeit, in der Flower Power ihr Ding machte und viele Zeitgenossen lieber über Frieden redeten und kaum je die Wort 'persönliche Verantwortung' in den Mund nahmen, schuf MC5 eine musikalische Explosion, die weder um Erlaubnis noch um Entschuldigung bat.

Der Refrain selbst, „Kick out the jams, motherf**kers!“, wird von einer unverkennbaren Dringlichkeit getragen. Was ist da passiert? Nun, MC5 war sicher keine Kuschelband. Sie riefen zu Tatendrang auf, während die Liberalen nur luftige Träume verkauften. Das Album-Intro, das mit dem berühmten Satz beginnt, ist genau das, was die damaligen Rebellen antreibt—ein verbales Äquivalent zum big bang der persönlichen Freiheit.

Die Botschaft lautet simpel: Wach auf oder gib auf. Und es wird noch besser: Die Performance selbst wurde infolge ihrer offensiven Sprache von einigen Radiosendern gebannt. Unsere im Guten gefestigten moralischen Wächter von damals dachten wohl, dass man mit Verbotsmaßnahmen den Sprachrausch stoppen könnte. Nun, nicht ganz. In Wahrheit haben sie lediglich dem Lied zu noch mehr Berühmtheit verholfen. Das Verbot diente als perfektes Marketing und zeugte tatsächlich von einem Mangel an Verständnis, wie man mit einer kulturellen Phänomen umzugehen hat.

Die Esprit von Kick Out the Jams lebt fort in einem starken, rauen, aber ungeheuer prachtvollem Sound, der es schafft, neue und alte Generationen zu motivieren, die durch politische Wortkaskaden entwickelte Gleichgültigkeit abzulegen. Für die, die glauben, dass man mit Zensur und Verboten die Freiheit unterdrücken sollte, war dieser Song eine eindringliche Erinnerung daran, dass rebellische Seelen nur schwer zu bändigen sind.

In dieser Hinsicht erinnert Kick Out the Jams die Zuhörer daran, dass Musik nicht immer eine bequeme Klangkulisse bietet, sondern oft auch ein Weckruf ist. Ein Protest, der durch die Straßen fegt und den Staub aus den hölzernen Ecken der kapitalistischen Bürokratie wischt. Konservative Kräfte heute wissen, dass sie keine Angst haben müssen, die Vergangenheit aufzuarbeiten, sondern gerade darin ihren mutigen Ehrenkodex entdecken sollten.

Es ist beeindruckend, wie ein Lied so direkt kritisch sein kann, ohne die Finger groß zu erheben. Stattdessen bietet es ein musikalisches Breitband, das die damals aufkommende Kritik an den politischen Strukturen in den USA bereitwillig aufnahm. Ein Ohrwurm mit einem Gewissen.

Die Ära, aus der Kick Out the Jams stammt, war weder perfekt noch frei von Widersprüchen, aber sie bot einen reichen Nährboden für kritische Stimmen und künstlerischen Ausdrücke, die weder den etablierten Regeln gehorchten noch sich von grauen Anzugträgern vorschreiben ließen, wie man zu klingen hat.

Was bleibt von diesem Lied, Jahrzehnte später? Ein Vermächtnis, das jene anspricht, die nicht warten, bis man sie zum Tanz auffordert, sondern die selbst die erste Runde aufs Parkett legen. Ein Anstoß, der weiterhin ein Stolperstein aufgeblähter Doktrinen ist—doktrinäre Sturheit, die uns selten weiterbringt. Man muss kein Fan dieser speziellen Musikrichtung sein, um zu erkennen, dass wahre Künstler Grenzen überqueren und die Masse herausfordern.

Für jene, die es noch nie gehört haben: An diesem Punkt ist es vielleicht ratsam, sich die Zeit zu nehmen, es nachzuholen und in die kraftvollen Akkorde einzutauchen. Gedanken zu provozieren ist die hohe Kunst authentischer Musik. Das Lied ist weit mehr als die Summe der Akkorde oder die simplen Worte, sondern steht für die grundsätzliche, unerschütterliche Lebenskraft des freien Gedankens.