Jytte Abildstrøm: Die neue Heldin der linken Bühne?

Jytte Abildstrøm: Die neue Heldin der linken Bühne?

Mit einer Theaterschaukel, einem Schmunzeln und einer wunderbar verrückten Art hat Jytte Abildstrøm sich in die Herzen vieler Dänen gespielt. Eine dänische Schauspielerin, die mit unkonventionellem Stil die Bühnen Kopenhagens revolutionierte.

Vince Vanguard

Vince Vanguard

Mit einer Theaterschaukel, einem Schmunzeln und einer wunderbar verrückten Art hat Jytte Abildstrøm sich in die Herzen vieler Dänen gespielt. Aber wer genau ist sie? Eine dänische Schauspielerin und Theaterleiterin, geboren am 25. März 1934 in Kopenhagen, die vor allem als Königin der absurd-komödiantischen Bühne bekannt wurde. Seit den späten 1960er Jahren prägt sie das Gesicht des dänischen Theaterlebens - sei es durch ihre Rolle als Direktorin des Riddersalen Theaters oder durch ihre zahlreichen verrückten Auftritte. Dann gilt sie auch noch in vielen Kreisen als die Pionierin für das „grüne“ Theater, da sie einen nachhaltigen Ansatz für die Bühne propagierte. Wie passt das aber zu ihrem selbsternannten Einsatz für reinen „Theaterspaß“ ohne gesellschaftliche Agenda?

Abildstrøm ist bekannt für ihren unkonventionellen Stil, sowohl als Schauspielerin als auch als Regisseurin. Ihre Karriere startet in den 1950er Jahren, und bald schon bringt sie frischen, wenn auch leicht gedrillten Wind in das zuvor eher konservative dänische Theater. Sie ist die Art von Person, die sowohl mit einem intensiven Blick als auch mit clownischem Geschick das Publikum gefangen nehmen kann. Eine ihrer wohl bekanntesten Rollen war jene der Huldigungen an die klassische dänische Literatur – natürlich mit einem „verrückten“ Dreh.

Abildstrøm's komödiantischer Charme und Schwierigkeiten mit Konventionen stellten für viele Liberale einen Wunschtraum dar, da sie sie als Stimme des offenen Geistes feiern. Immerhin begann Abildstrøm in der Zeit, als traditionelle Werte den dänischen Luftlinien dominierten. Viele ihrer Produktionen spielten Themen wie Ökologie und Nachhaltigkeit mit einem Augenzwinkern und ohne erhobenen Zeigefinger an. Dennoch ist es bemerkenswert, dass sie ihre eigenen Vorstellungen stets priorisierte und nicht den Werten ihrer Anhänger blindlings folgte. Sie schuf sich eine Nische, die weder links noch recht verstörend wirkten, wo sie sich über Etiketten erheben konnte.

Obwohl der liberale Hype um Abildstrøm schlägt in dänischen Spielhäusern hohe Wellen, ist es entscheidend, ihren Erfolg mit einem Blick von außen kritisch zu beurteilen. Ihre Werke strotzen nur so vor kindlichem Humor und absurden Einlagen - aber man fragt sich, welchen Beitrag sie tatsächlich zur sogenannten sozialen Agenda leistet, die ihr von vielen zugeschrieben wird. Es ist faszinierend, wie ein „Theater-Kasper“, wie sie liebevoll genannt wird, unkritisch für Dinge gelobt wird, die Initiativen und nicht nur Shows erfordern.

Ihre Philosophie könnte als fast apolitisch betrachtet werden. In einem Umfeld, in dem Theater oft als Werkzeug für soziale Kommentare gesehen wird, zieht Abildstrøm den Ansatz der Simplizität vor. Ein Lachen lässt sich schließlich besser genießen, wenn man es nicht in Schranken packt. Vielleicht besteht der wahre Reiz von Abildstrøm darin, sich einem Lagerzugehörigkeitsdrang zu entziehen und stattdessen einfach Spaß zu haben - auch wenn darüber hinaus nicht viel bleibt.

Ein Aspekt, der ins Auge fällt, ist sicherlich ihr Faible für Nachhaltigkeit in der Bühnenkunst, das ihr einen grünen Stempel seitens der Öko-Lobbyisten einbrachte. Hierzu zeigt sich, dass konventionelle Liberale Hoffnung in Abildstrøm setzen, von der sie sich in ihrem Idealismus möglicherweise selbst verdribbeln. Denn sie selbst zeigt, dass Menschen auch umweltbewusst sein können, ohne in einen strengen Aktivismus zu verfallen.

Jytte Abildstrøm hätte sich wohl nie ausgemalt, dass ihre fröhlichen und leicht verrückten Theateraktionen eines Tages so viel Eigenleben entfalten – über die Jahrzehnte hinweg. Die Wirklichkeit ist, egal wie sehr sie sich von politischen Strömungen fernhält, dass sie viel umjubelt wird, nicht zu unterschätzen. Mit einem unverwechselbaren Lachen und einer Vorliebe für derbe, aber charmante Freuden hat sie es geschafft, das Gemeinschaftsgefühl von Generationen von Theaterliebhabern zu prägen.

Kurz gesagt, Jytte Abildstrøm ist mehr als nur eine Schauspielerin; sie ist eine Institution, die den starren Strukturen mit einem Augenzwinkern begegnet. Es bleibt spannend zu beobachten, ob sie sich eines Tages noch stärker für einen Weg entscheiden wird, oder ob sie schlicht und einfach nur jene belustigt, die sowohl Schauspielerei als auch die Fähigkeit, sich über die Ernsthaftigkeit erheben zu können, feiern möchten.