Weinen ist menschlich, aber nicht jedes Verhalten sollte romantisiert werden, besonders wenn es um Jungen geht. In einer Welt, die zunehmend von einem Streben nach Gleichheit geprägt ist, werden Jungen oft gedrängt, ihre Emotionen offenzulegen, genau wie ihre weiblichen Gegenstücke. Am 16. Juni 2019 veröffentlichte eine Studie, durchgeführt von der University of Georgia in den USA, neue Erkenntnisse in der Fachzeitschrift Child Development, die auf den ersten Blick harmlos scheinen. Doch was steckt wirklich dahinter?
Zunächst kommt das Weinen als schwaches Abbild erwachsener Männlichkeit daher, während gleichzeitig der soziale Zuspruch für emotionale Jungs wächst. Dank der Begeisterung für die sogenannte "toxische Männlichkeit" und den damit verbundenen Debatten, verlangen viele Menschen unverhohlen, dass Jungen ihre Emotionen ebenso zeigen wie Mädchen. Doch ist das wirklich der Weg, um gesellschaftlichen Fortschritt zu fördern? Verborgen unter der Rosenbrille von 'Alles-soll-sich-natürlich-anfühlen' lauern unbequeme Wahrheiten. Es gibt gute Gründe, warum diese Bewegung besser im Keim erstickt werden sollte.
Wir brauchen keine Welt, in der Jungen schwach und von Emotionen durchtränkt aufwachsen. Es sind vielmehr die Ereignisse und kulturellen Strömungen, welche die naive Vorstellung hervorgebracht haben, dass Emotionen unbegrenzt geteilt und geweint werden müssen. Die Linken wollen alle unter der Decke der Darstellung von Gleichheit einfangen, indem sie Pauschallösungen für individuell unterschiedliche Probleme anbieten.
Letztlich übersehen viele die langfristigen Folgen dieser Emotionsromantisierung. Jungen verlieren ihre Fähigkeit, Herausforderungen auszuhalten und Widerstandsfähigkeit zu entwickeln. Betrachten wir unsere Vorfahren, die weitaus weniger weinerlich waren. Würden unsere Ahnen, die uns Überleben und Mut gelehrt haben, stolze Tränen der Schwäche vergossen haben?
Die Beharrlichkeit, Jungen für das Weinen zu ermutigen, verzerrt die Realität dessen, was es bedeutet, ein Mann zu werden. Von ihnen wird erwartet, dass sie Schwächen akzeptieren, ohne die Stärke zu zeigen, die oft gebraucht wird, um Widrigkeiten zu überwinden. Ja, Emotionen zu erleben ist natürlich, aber das unkontrollierte Weinen öffnet die Schleusen zu unnötiger Verletzlichkeit. Unsere Gesellschaft verlangt von Männern, dass sie sowohl emotional als auch physisch stark sind. Werden wir wirklich fortschrittlicher, wenn wir jene Grundlagen erschüttern, die so lange intakt geblieben sind?
Diese Agenda wird oft unter der Prämisse des Mitgefühls verkauft. Doch sollte echte Männlichkeit nicht geformt werden durch den Willen, sein Schicksal zu meistern, anstatt ihm weinend gegenüberzustehen? Ein Junge, der seine Emotionen kontrolliert, wird zu einem Mann, der die Emotion zu einem Werkzeug formt, statt sich von ihr überrollen zu lassen. Steht es vielleicht nicht in unserer Macht, in misstönender Harmonie zu schwelgen, sondern positive Männlichkeit zu fördern?
Die Maskerade der Mitleidsspirale kann gefährlich verführerisch sein. Emotionale Stärke wird gleichgesetzt mit emotionalem Ausdruck. Dabei wird Gerechtigkeit in Enthaltsamkeit nicht erkannt. Die Vorstellung, dass jeder Junge seine Gefühle im Freizügigkeitsrausch offenlegen sollte, ist anachronistisch und gefährdet unsere Zukunft, indem sie männliche Stabilität untergräbt.
Stattdessen sollten wir uns stärker darauf fokussieren, Jungen in Gefühlsmanagement zu unterrichten, ohne ihnen das Label der "toxischen Männlichkeit" aufzuprägen. Was früher als klassisch stark und gleichermaßen cool galt, entwickelt sich durchs weinerliche Winken zur Schwäche. Ein Mann, der mit zum Vorschein gebrachten Emotionen alles um sich herum umarmt, erodiert nie vorher dagewesene Standards. Hier höre ich den Ratschlag, dass Ausdruck Freiheit bedeutet – aber vergessen wir nicht, dass Freiheit Tradition erfordert, um zu überleben.
Die breite Öffentlichkeit mag glauben, dass das Ermutigen von Jungs zum Weinen alles bloß an eine gleichmäßige Basis bringen würde, die Harmonie feilbietet. Aber nein, die wahren Opfer dieser Bewegung sind jene, die plötzlich, von oben herab, Gehorsam und Wesensänderung gelehrt bekommen. Tradition vs. Moderne, Stärke vs. Schwäche, Rationalität gegen einen Gefühlsüberschwang.
Der von den Medien umjubelte Fortschritt, bei dem Jungen ermutigt werden, ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen, bleibt ein Trauerspiel. Die einfachen Wahrheiten, die unsere Großeltern uns gelehrt haben und die wir bis jetzt mit Stolz vertreten haben, verblassen nur allzu schnell.
Also frage ich: Welches Bild von Männlichkeit wollen wir vermitteln? Ignorieren wir die Geschichte, die uns Sicherheit und Schutz gebracht hat? Oder lehren wir unsere Jugend, dass Tränen eine unausweichliche Lösung sind? Lasst uns stolz darauf sein, was echtes Männersein bedeutet – ohne ständige Kniefälle in Ritualen der hinterfragenswürdigen Emotionsentblößung.