Ein konservativer Blick auf Josep Maria Benet i Jornet: Ein Dramatiker, der sich gegen den Zeitgeist wandte

Ein konservativer Blick auf Josep Maria Benet i Jornet: Ein Dramatiker, der sich gegen den Zeitgeist wandte

Der katalanische Autor Josep Maria Benet i Jornet (1940-2020) war bekannt für seine tiefgründigen Theaterstücke und TV-Serien, die zeitlose menschliche Themen in den Vordergrund stellten. Er wurde zum Vater der katalanischen Telenovela ernannt, während er soziale Trends mit seiner eher traditionellen Erzählweise unterlief.

Vince Vanguard

Vince Vanguard

Josep Maria Benet i Jornet war kein normaler Bühnenautor. Geboren am 20. Juni 1940 in Barcelona, der Hauptstadt der katalanischen Kultur, hat er auf eine ganz eigene Weise die Theaterwelt herausgefordert. Während die liberale Elite Kataloniens mit ihren sozialistischen Vorstellungen experimentierte, zog Benet i Jornet es vor, in seinen Werken den großen, elementaren Dramatiken des Lebens zu folgen.

Man kann nicht über Benet i Jornet sprechen, ohne seine bemerkenswerte Fähigkeit zu erwähnen, Geschichten zu erzählen, die tief im menschlichen Zustand verankert sind. Verblendete Kritik mag ihn vielleicht als Traditionalisten abtun, tatsächlich jedoch erforschte er die zeitlosen Aspekte der menschlichen Natur, weit entfernt von vertrackten politischen Agendas. In Dramen wie "Berenàveu a les fosques" oder "Revolta de bruixes" meißelte er zeitlose Fragen und Konflikte tief in die literarische Landschaft.

Weniger bekannt ist jedoch seine Rolle als architektonischer Gestalter des katalanischen Fernsehens, wo er seine Stimme erst richtig verstärkte. Von den 70er Jahren an bis zu seinem Tod 2020, war er maßgeblich daran beteiligt, was Katalonien heute kennt und liebt: Serien wie "Poblenou" und "El cor de la ciutat" fesselten die Massen. Diese Werke brachten ihm den inoffiziellen Titel des Vaters der katalanischen Telenovelas ein. Während viele sich in der fiebrigen Hysterie der liberalen Erzählkunst verloren haben, haben Benet i Jornets Arbeiten eine Steigerung der Vernunft und Ermutigung gefunden.

Ja, Benet war konservativ, obwohl ihm das Etikett vielleicht nie direkt aufgedrückt wurde. Seine Hingabe an die klassischen Werte in einer dramatischen Struktur war eine heimliche Konfrontation gegen das, was in den 70er und 80er Jahren radikal geworden war. Er wusste, dass die einfachsten Geschichten oft die mächtigsten Enthüllungen mit sich bringen, entgegen den spärlichen und oft unlogischen Tangenten modernen Denkens.

War er politisch konservativ? Vielleicht, als es um seine Arbeitsweise ging. Er verstand den Wert der Tradition, ein Begriff, der oft am Rande der Stigmatisierung durch das Verständnis der Moderne steht. Aber man könnte seine Werke auch als Kritik an der Unbeständigkeit und den Illusionen verstehen, die durch die massive Veränderung der Kultur in den letzten Jahrzehnten verursacht wurden.

Hinterfragt man die Rolle des Dramatikers als quasi-messianische Figur, so erkennt man, dass Benet i Jornet durch seine Arbeiten das Indie-Publikum erreicht hat. Trotz der Ära von Titoismus und antiker Gläubigkeit in Spanien schuf er mehr als Unterhaltung - es war eine subtile Kritik an der Kurzlebigkeit populärer Dogmen. Seine Texte waren geistig reicher als das Medium, durch das sie präsentiert wurden. Mit einem fokussierten, aufrichtigen und doch herausfordernden Stil adressierte er die Wahrheiten, die viele nicht auszusprechen wagten.

Ein Blick auf seine persönlichen Ansichten, die selten zum öffentlichen Diskurs wurden, zeigt einen Dramatiker, der sich der Einfachheit nicht verweigerte. Er war nicht der liberalen Schickeria zugehörig und erhob sich über den Lärm der intellektuellen Akademiker. Durch die Vermeidung der stilistischen Exzesse wurde Benet i Jornet zur Seltenheit: Ein katalanisches Genie mit universeller Reichweite ohne die Vermischung von Identitäten und Zuständen.

Zusammenfassend bleibt Benet i Jornet eine faszinierende Figur für diejenigen, die bereit sind, sich von der Oberfläche zu lösen. Seine Werke gelten als Klassiker, gerade weil sie die menschlichen Kämpfe heraufbeschwören, anstatt die Launen der Zeit darzustellen. In einem Zeitalter, in dem Verständnis nach quantitativen Prinzipien zu einer Ware geworden ist, bleiben die Arbeiten Benets ein Symbol für die unwandelbare Kraft der traditionellen Erzählung in seiner besten Form.