Jack Taylor: Die raue Seite Irlands, die du sehen solltest

Jack Taylor: Die raue Seite Irlands, die du sehen solltest

Jack Taylor zeigt die irische Krimi-Kultur in all ihrer rohen, authentischen Pracht und hebt sich durch seine ungeschönte Ehrlichkeit von der Masse ab.

Vince Vanguard

Vince Vanguard

Wenn spannende Kriminalgeschichten und raue irische Küstenlandschaften anziehend sind, dann ist "Jack Taylor" genau das richtige. Die irische Fernsehserie, die 2010 zunächst das Licht der Welt erblickte, handelt von dem unverwechselbaren Ex-Polizisten Jack Taylor, gespielt von Iain Glen, der bekanntlich das sprichwörtliche Herz auf der Zunge trägt. Jack, der in Galway lebt und liebt, hat das Glück oder Unglück - je nachdem, wie man es sieht -, sich als Privatermittler einen Namen zu machen. Warum? Weil er sich nicht um politische Korrektheit schert und den Dingen auf den Grund geht, komme, was wolle.

Wer möchte nicht einem Ermittler folgen, der mehr von Pubkultur als von Polizeibürokratie hält? Taylor, dessen Stil schmutziger ist als die Pints, die er regelmäßig trinkt, ist in seiner eigenen Liga und lebt in der realitätsnahen Welt jenseits des gewohnten Kommissariats. Iain Glen bringt Taylor’s Schnoddrigkeit und Raffinesse auf perfekte Weise zum Leben und zieht uns in die dunklen und manchmal brutalen Verbrechen der irischen Straßen. Ein Genuss für jeden, der Krimis mit einer harten Kante und einer Prise Sarkasmus schätzt.

Die Reihe basiert auf den erfolgreichen Bücher von Ken Bruen und hat das Privileg, tief in die irische Seele hineinzublicken. Vergesst hohe Glasfassaden und polierte Anzüge. Hier geht es um Glaubwürdigkeit, nicht um Glanz und Glamour. Ein positiver Nebeneffekt: Die Schönheit der irischen Landschaft wird in jeder Episode eingefangen, und es gäbe keinen passenderen Hintergrund, um Verbrechen zu untersuchen, die erschreckenderweise den Gesellschaftszustand auf den Punkt bringen.

"Jack Taylor" hat es in sich - fesselnde Handlung, eindrucksvolle Charakterstudien und ungeschönte Ehrlichkeit. Wenn Taylor auf einen korrupten Politiker trifft, dann wird nicht um den heißen Brei geredet, sondern volle Kanne aufgeklärt. Dabei entsteht eine bemerkenswerte Spannung zwischen der charmanten irischen Kultur und den düsteren Verstrickungen, die in der Serie diskutiert werden. Was gibt es Besseres als solch eine dynamische Mischung?

Das Publikum war gespalten - während Fans von der Authentizität und rauem Charme gefesselt waren, vermissten andere Mainstream-Serien, in denen politische Korrektheit oberste Priorität ist. Nun, das hier ist authentische Kost, und Jack Taylor nimmt kein Blatt vor den Mund - etwas, das in einer Zeit interessant bleibt, in der der gesellschaftliche Diskurs oft weichgespült erscheint.

Jede Episode bietet gewöhnlich 90 Minuten pure, ungefilterte Spannung. Und für diejenigen, die einen Geduldstest schätzen, einen Arch-villain gibt es immer im Hintergrund, der die Cleverness unserer Hauptfigur beansprucht. "Jack Taylor" ist nicht etwa für schwache Nerven gedacht, sondern für solche, die sich nach tiefgründigen Geschichten sehnen, die nicht in farbigen Stifte-Boxen verharren.

Vielleicht ist es gerade die erfrischende Abwesenheit der political correctness, die die Serie auszeichnet. Sie zeigt uns eine Seite der Krimiwelt, die sich keine Mühe gibt, den Zuschauer zu beruhigen, sondern fordert, mit der Realität zu interagieren. Wenn Jack Taylor durch dunkle Gassen streift, dann ist es fast so, als ob man neben ihm gehen und sehen könnte, wie ausgehend die Irland-bezogene Kriminalität sein kann.

Eine Serie wie "Jack Taylor" ist so rar wie ein vierblättriges Kleeblatt - ein ungeschliffener Edelstein in einem Meer von hochpoliertem Durchschnitt. Und während dieser TV-Krimi keineswegs das Zeug hat, jemals eine Auszeit zu nehmen, könnte er eine ebenso knackige Antwort auf die feigen Entschuldigungen sein, mit denen sich moderne Stories oft herausreden. Jack Taylor bleibt bei dem, was er kennt, und das ist die Wahrheit, mit all ihren unästhetischen und brutalen Seiten.