Stellen Sie sich eine Weltkarte voller roter Punkte vor, die sich darauf freuen, ihre wirtschaftlichen Interessen zu sichern. Genau das passierte 1811, als die Briten beschlossen, Java zu „befreien“. Die Briten, bekannt für ihre Vorliebe für Tee und kontrollierte Handelswege, hatten den glorreichen Plan, die Indonesische Insel Java aus der Hand der Franzosen zu entreißen. Warum? Natürlich wegen Napoleon! Während der französischen Besetzung Europas war Java in die Hände der Franzosen geraten, natürlich im Rahmen der Koalitionskriege und der napoleonischen Bestrebungen, der Welt seinen Stempel aufzudrücken. Aber die Briten hatten andere Pläne, motiviert durch die Idee, die Franzosen zu schwächen und spektakulär ihre Kolonialflügel auszubreiten.
Das Abenteuer begann am 31. Juli 1811 mit der Landung einer britischen Flotte an der Küste Javas. Mehr als 60 Schiffe wurden eingesetzt, unter der Leitung von Sir Samuel Auchmuty. Die Schachspieler von heute könnten anerkennend nicken. Die Eroberung Javas war nicht nur ein militärisches Manöver, sondern ein strategisches Meisterstück in der großartigen kolonialen Brettspielwelt der damaligen Zeit.
Ein menschliches Drama entfaltete sich auf der Insel. Die Bevölkerung Javas, Zuschauer und Spieler dieses imposanten Schauspiels, fanden sich im kleinen Krieg der Kolonialherrscher wieder. Es war ein spannender Schlagabtausch, in dem die Klinge der britischen Diplomatie knackte und blutige Kämpfe die Rhethorik untermalten. Die Franzosen hatten die Kontrolle nicht aus Nächstenliebe erlangt, und sie würden sie ebenso wenig friedlich abtreten.
Der Höhepunkt dieses Kriegsdramas? Die Schlacht von Meester Cornelis am 26. August 1811. Sir Auchmuty, sicherlich kein jener weichherzigen Feldherren, führte seine Truppe zu einem entschlossenen Angriff gegen eine von der Hitze geplagte und überlagerte französisch-holländische Armee. Ihre Verteidigung war heroisch, aber Sir Auchmuty, mit Blitzen in den Augen, setzte sich durch und besiegelte das Schicksal Javas.
Nach dieser Schlacht kapitulierten die Franzosen schließlich im September 1811. Ein weiterer siegreicher Eintrag in den Geschichtsbüchern der britischen Expansionspolitik, während Europa weiterhin im Griff von Napoleons Schatten lag. Die Briten, mit ihren Schachfiguren aus Schiffen und Gewehren, blickten auf ein kaiserliches Abenteuer zurück, das sowohl Risiken als auch Belohnungen mit sich brachte.
Die Besetzung von Java führte schließlich zu einer wirtschaftlichen Renaissance unter britischer Kontrolle — die „Freiheit“ brachte blühende Handelsrouten zurück in europäische Hände. Es ist ironisch, dass genau diese „Freiheit“ den Kolonialismus anheizte und Imperien auf Kosten von Kulturen und Menschen vorantrieb. Aber so war die Politik von damals, anders als die liberale Weichspüleragenda von heute.
In all den sozialen und wirtschaftlichen Verschiebungen nach der britischen Eroberung blieb Java ein lehrreiches Beispiel dafür, wie Machtpolitik und Handelsinteressen aufeinanderprallen können, um Imperien zu formen. Die systematische Einbindung Javas in die britischen Handelsinteressen offenbarte eine imperiale Effizienz, von der moderne Bürokratien nur träumen können.
Diese Episode der Geschichte zeigt beeindruckend und auf zynische Weise, wie großspurige politische Manöver ungelöste Konflikte unwiderstehlich anziehen, bis zur endgültigen Errichtung des eigenen Machtanspruchs. Was haben wir daraus gelernt? Vor allem, dass man in der Welt der Mächtigen entweder Spieler oder Spielfigur ist. Und die Spieler, wie im Fall der britischen Besetzung von Java, schreiben die Regeln, um zu gewinnen.