Betritt die Bühne des reinen musikalischen Revoluzzertums des 21. Jahrhunderts: 'Geboren um Böse zu sein', das Album von der in Hessen beheimateten Band 'Dritte Wahl'. 2018 veröffentlicht, rüttelt dieser musikalische Rundumschlag ordentlich an der heuchlerischen Mainstream-Kultur. Die klangliche Revolte findet nicht im luftigen Himmel selbstgerechter moralischer Überlegenheit statt, sondern in den harten und rauen Straßenschluchten, die echten Rock zu bieten haben. Während man schreit, dass die Welt dringend die dunkleren Seiten der menschlichen Natur ausloten sollte, bleibt das Album ein Manifest für all jene, die nach Authentizität dürsten.
Diese Sammlung an Tracks belebt die Tradition des Punkrock, unberührt von den zeitgeistigen Versuchen, alles zu glätten und abzumildern. Lassen wir es uns auf der Zunge zergehen: Ein Album, das keine Kompromisse eingeht und sich voll und ganz dem Urknall der Rebellion widmet, anstatt sich dem Mainstream anzubiedern. Wir sprechen hier über ein musikalisches Erlebnis, das mit gewagten Texten und treibenden Gitarrenriffs daherkommt — kein Platz für watteweichen Kompromiss!
Nummer eins auf der Liste der unvergesslichen Tracks muss 'Böse' sein. Eine Ode an die Freiheit und Unangepasstheit, die sich wie ein Kampf um das Erbe des klassischen, ungezügelten Rock'n'Roll anfühlt. Wenn Texte nicht nur gehört, sondern gefühlt werden, dann spricht man wahrscheinlich von Ohrwürmern wie diesem Song. Ob man will oder nicht, diese Melodie brennt sich ins Bewusstsein ein und bleibt dort.
Weiter geht’s mit 'Keine Macht'. Für all jene, die sich gegen gedankenlose Autoritätsgläubigkeit stellen wollen, liefert dieser Track den passenden Soundtrack. Man darf sich gerne gefragt fühlen, ob heutige Gesellschaftsstrukturen allzu häufig die Wertigkeit echter Individualität missachten. Vorbereitet sind wir nicht mehr auf schnelle Antworten, sondern auf nachdenkliche Momente, die zum Hinterfragen einladen — eine wahre Hommage an selbstdenkende Geister.
Dann hätten wir den unüberhörbaren und mitreißenden musikalischen Ausraster 'Rebellion'. Hier dürfen die Drähte hochgradig glühen, die Distortion regiert unnachgiebig, während der Text mit Kraft als Protest gegen das Spießertum entgegenwirbelt. Vergessen wir nicht, dass keiner bestreiten kann, wie politisch motivierter Krawall einst der Pulsschlag des echten Progress war. Es gibt also kein Wunder, dass die treibende Kraft hier aufs Ganze geht.
'Geboren um Böse zu sein' zeigt im Track 'Alte Zeiten', dass Erinnerung an die Vergangenheit nicht bloß Nostalgie ist, sondern Erinnerung an eine unerschrockene Aufrichtigkeit. Hier werden Geschichtsstunden gegeben, die ein klares Schulterklopfen für die alten Pioniere der Punkkultur beinhalten, unterklotzt von der Frage: Was vermittelt uns die Geschichte?
Ein Augenmerk auf den gesungenen Kommentar zu den harschen Realitäten des modernen Lebens zeigt die subversive Kraft dieses Albums in vollen Zügen. Leider, in einer Welt, in der selbst das Radikale oft zu altbackenem Pop-Kitsch versinkt, erinnert dieses Album an den Drang zur Nonkonformität, der Kultur mit Definition zu versehen, indem es die Hörer an die Notwendigkeit des 'Dagegen'-Seins erinnert. Besser kann man diesen radikalen Geist nicht preisen.
Für die ästhetischen Experimentierfreudigen unter uns, die sonst von den traditionelleren Klängen des Rocks verbittert sind, bietet dieses Album ohne Frage ausreichend Nahrung für die Sinne. Zwischen Intensität und schnelligkeitssüchtigem Soundkanal, findet der Musikliebhaber, nach dem man in den gewöhnlichen Konventionen nie suchen würde, ausreichend aufregendes Potenzial.
Es ist wunderbar erfrischend zu beobachten, wie 'Dritte Wahl' an den extremen Enden des Riffs und der Beats nicht entzweit, sondern sie fasziniert verkörpert. Die Band zeigt eine musikalische Genialität, die keinen Raum für Missverständnisse lässt, wenn es darum geht, den Kern von Echtheit und Aufbraus zu schaffen.
Für alle, die sich mit seichter Radiomusik und erzwungener Fröhlichkeit ohne Tiefgang nicht abspeisen lassen wollen, hat dieses Album die unangefochtene Devise: 'Es lebe die radikale Ehrlichkeit!' Hier wird nicht um den Selbstwert gehandelt, sondern in authentischer Manier gehandelt und dazu aufgerufen, den Individualismus zu umarmen, unbeeindruckt von den gepflegten Idealen der Zwängler unserer Zeit.
'Geboren um Böse zu sein' bleibt sich treu, ohne vom Pfad der Aufmüpfigkeit abzukommen, und jeder, der mehr von der klanglichen Revolution erwartet, wird hier fündig. Kein Kitsch, keine übermäßige Produktion, einfach das Herz des Rocks der in rebellische Töne umgewandelt wurde.