Ernst Fries: Ein Meister und sein politisch unkorrektes Erbe

Ernst Fries: Ein Meister und sein politisch unkorrektes Erbe

Ernst Fries, ein berühmter deutscher Maler des 19. Jahrhunderts, revolutionierte die Landschaftsmalerei und erschuf Werke, die Harmonie und Natur in den Fokus setzten. Seine Arbeiten bieten eine konservative Perspektive, fernab liberaler Ideologien.

Vince Vanguard

Vince Vanguard

Ernst Fries, ein Name, der bei kunsthistorischen Liberalen die Nackenhaare hochstehen lässt. Wer war dieser Mann? Ein bedeutender deutscher Maler, der im frühen 19. Jahrhundert in Heidelberg geboren wurde und dem es gelang, durch seine Arbeiten für Furore zu sorgen. Warum? Weil seine Werke die Landschaftsmalerei revolutionierten. Er wurde 1801 geboren und seine künstlerische Karriere führte ihn durch die kulturellen Metropolen Europas, bis er 1833 in Karlsruhe starb. Seine Werke sind zweifellos ein Spiegel seiner Zeit: voller Behaglichkeit, mit einem Gespür für Natur und Harmonie, der die industrielle Aufruhr und den politischen Wahnsinn dieser Ära in den Schatten stellt. Und das alles ganz ohne liberal-ideologische Ecken und Kanten!

Man stelle sich nur vor, wie Fries mit seinen monumentalen Reisebildern die Welt eroberte. Von Heidelberg ausgehend, begab er sich auf eine epische Reise nach Italien, auf der Suche nach einem Paradies, das durch seine Pinselstriche unsterblich werden sollte. In Zeiten, in denen man sich eher auf dem Schlachtfeld als auf dem Terminkalender wiederfand, zelebrierte Fries die Simplicity der Natur. Die berühmte Suite seiner italienischen Skizzen, insbesondere die von Rom und der Toskana, zeigen uns, dass er nicht nur ein Mann des Pinselstrichs, sondern auch des Wortes war. Wenn man bedenkt, dass seine Werke in einer Zeit entstanden, die von politischer Umwälzung und Unsicherheit geprägt war, kann man seine künstlerische Vision nur als triumphalen Fluchtpunkt bezeichnen.

Doch was machte seine Arbeiten so besonders? Nun, in einer Welt, die sich nach Stabilität sehnte, wandte sich Fries der Schönheit zu. Seine Gemälde boten einen Hafen der Sicherheit inmitten des Sturms der Frühindustrialisierung. Sie wandten sich nicht polarisierenden Themen zu, die heutzutage die liberale oder konservative Agenda antreiben. Stattdessen feierten sie die unverfälschte Natur, das Unberührte und Authentische. Diese Haltung, die heutzutage so selten ist, hat ihn zu einem unvergesslichen Künstler gemacht. Als jemand, der die Romantik in all ihrer Pracht neu definierte, bleibt er ein strahlendes Beispiel dafür, wie Kunst die Macht hat, über Zeit und Ideologie hinaus zu wirken.

Ernst Fries war übrigens kein Einzelgänger. Er war Teil einer Bewegung. Zusammen mit Friedrich Carl von Scheidlin und Johann Wilhelm Schirmer bildete er ein Trio, das die Landschaftsmalerei erneuerte. Politisch unkorrekte Rebellen ihrer Zeit, die nichts mit den liberalen Sehnsüchten ihrer Zeitgenossen anzufangen wussten. Manche sagen, sie hätten den Ruf der Romantik gerettet, indem sie die Konventionen gebrochen haben. Diese Strategie der Verschlankung machte es ihnen möglich, in Landschaften das Göttliche zu entdecken und Privilegierte in eine Welt ohne soziale Schranken zu entführen – wenn auch nur für einen Augenblick.

Sein Einfluss reichte weit über die Malerei hinaus. Als persönlicher Freund und enger Vertrauter von Carl Philipp Fohr inspirierte Fries auch andere Künstler. Seine zahlreichen Reisen und seine Abenteuerlust boten reiche Nahrung für seine Werke. Vielleicht liegt hier ein Teil seines Erfolgsgeheimnisses: die Fähigkeit, seine reichhaltigen Erfahrungen auf die Leinwand zu übertragen. Ein bisschen Traditionalismus in einer Welt, die sich viel zu sehr aufs Chaos konzentrierte.

Seine Gemälde zeigen uns also eine Welt, die nicht destabilisiert, sondern geeint wurde. Eine, in der die majestätische Landschaftseleganz ein Symbol dafür ist, dass man auch ohne Kapitalismuskritik und Revolution seine öffentliche Relevanz behalten kann. Diese Leinwände erlauben uns einen Einblick in eine Ära, in der Tradition und Innovation Hand in Hand gingen, nicht um sich gegenseitig zu behindern, sondern um miteinander zu wachsen. Durch die Augen von Fries können wir die Sinne schärfen, um den Wert von Beständigkeit und Erhabenheit neu zu entdecken.

Sein Ruhm war jedoch nicht von langer Dauer. Nach seinem Tod wurde er für einige Zeit von den Verfechtern des Fortschritts vergessen. Doch irgendwann erkannte man erneut den kulturellen Schatz, den seine Werke darstellten. Die schlichte Botschaft von Beständigkeit und Anmut, die seine Landschaften vermittelten, fand ihren Weg zurück in die Kunstwelt, diesmal mit einem nachhaltigen Echo. Viele Museen in Deutschland und weit darüber hinaus besitzen heute Werke von Fries, darunter die Alte Nationalgalerie in Berlin und die Staatliche Kunsthalle in Karlsruhe.

In Fries‘ Gemälden findet man etwas, das die liberale Kunstszene selten schätzt: einen unbestechlichen Sinn für Beständigkeit. Diese Werke erinnern uns daran, dass eine Rückkehr zu ehrlichem Handwerk und Tradition nicht nur möglich, sondern auch notwendig ist. Kein Wunder, dass er zu einem echten „Conservative darling“ der Kunstszene geworden ist. Solche Kunst hält ihrer Zeit mühelos den Spiegel vor. Es geht nicht darum, Wellen zu schlagen, sondern einen ruhigen See so zu präsentieren, dass er einlädt, ihn zu erforschen. Gerade diese Ruhe macht den guten Ernst Fries aus.