Wenn man glaubt, dass weniger mehr ist, dann glaubt man wohl auch an den Weihnachtsmann. In unserem modernen Zeitalter gibt es eine stille Pandemie, die nur wenige benennen wollen: die steigende Epidemie der körperlichen Inaktivität. Woher kommt das? Wann hat diese Trägheit ihren Anfang genommen? Die Veränderungen begannen in den 1950er Jahren, als Autos erschwinglich wurden und Büros die Körper der Menschen fesselten, während die Köpfe von der Glotze hypnotisiert wurden. Die Medizin begann auch dann eine neue Sprache zu sprechen: Diabetes, Fettleibigkeit, Herzerkrankungen, alle Folge von Stillsitzen. Aber warum? Weil Komfort zur Religion geworden ist, und die Anhänger couchhockender Helden ihre Prediger.
Die trägheitsfördernde Kultur: Unser Gesellschaftsmodell belohnt Bequemlichkeit. Wir haben Aufzüge an jedem Ort, Fernbedienungen für alles und Maschinen, die uns unser Essen zukommen lassen. Der Preis dafür? Ein schleichender körperlicher Zerfall.
Die Schule der Faulheit: Die heutigen Schulsysteme, bei denen Schüler stundenlang stillsitzen müssen, sind definitiv Mitschuldige an dieser Epidemie. Sportstunden? Oft reduziert. Projektbasierte Arbeit und die Betonung auf das 'Lernen liegt nicht unbedingt im Sitzen - was bringt Menschen dazu, gesund zu bleiben?' Die Antwort scheint niemanden zu interessieren.
Wirtschaft als Saboteurin: Die heutigen Arbeitsplätze sind nicht mehr für Bewegung gebaut. Sitzen am Schreibtisch von 9 bis 5? Wenig überraschend, dass das Herz darunter leidet.
Technologie und Trägheit: Smartphones, Tablets, Laptops - fantastisch für Arbeits- und den Freizeitkonsum. Aber, wie wir alle wissen, erfordern sie kaum Bewegung außer der Hand und eines Klicks.
Die Schere zwischen Arm und Reich: Diejenigen, die es sich leisten können, gehen ins Fitnessstudio. Der Rest? Nun ja, für viele ist ein Spaziergang zu teuer und Zeit ist Mangelware. Wenn eine Kultur nur auf das Überleben statt auf das Wohlbefinden abzielt, ist dies bedauerlich, aber wahrscheinlich.
Der Angriff auf Körperbegeisterte: Menschen, die körperlich aktiv sind, werden oft belächelt und kritisiert. Ist es etwa falsch, Sport zu treiben oder im Freien zu sein? Im heutigen sozialen Klima könnten manche das tatsächlich glauben.
Wer profitiert?: Pharmaunternehmen, die glücklich sind, Ihnen Pillen gegen Krankheiten zu verkaufen, die eigentlich durch Bewegung verhindert werden können. Das ist kein Märchen, sondern ein trauriges Kapitel moderner Gesundheit.
Alte Weisheiten, vergessene Gedanken: Schon die Römer wussten um die Bedeutung von 'Mens sana in corpore sano'. Dieses uralte Sprichwort scheint heute oft vergessen.
Gesetze für die Gesundheit?: Es erstaunt mich, dass niemand laut danach fragt, von der Regierung zur körperlichen Aktivität angeregt zu werden. Ein Anreizsystem, wie Steuervorteile für körperliche Aktivität? Kaum jemand zieht dies in Betracht.
Ein radikaler Vorschlag: Vielleicht sollten wir aufhören, Aktivität als Freund zu sehen, den wir einmal im Monat einladen, sondern als täglichen Verbündeten. Unsere Vorfahren haben es getan, und, seien wir ehrlich, sie waren gesünder dabei.
Die Realität der körperlichen Aktivität ist nicht nur eine medizinische Studie. Sie ist ein Kommentar zu unserer modernen Welt, unserer Gesellschaft und unseren Prioritäten. Die Frage ist, wann werden wir aufwachen und unsere Prioritäten anpassen?