Haben Sie sich jemals gefragt, was mit dem deutschen Film passiert ist? Einst ein Leuchtfeuer der Kreativität und der kulturellen Tiefe, scheint der zeitgenössische deutsche Film, wie der jüngste Streifen Der Niedergeschlagene, in Schwermut und unendlicher Grauzone zu versinken. Der Niedergeschlagene wurde 2022 veröffentlicht und bietet einen düsteren Einblick in das seelische Innenleben Deutschlands. Mit Regisseur Max Meier an der Spitze und Berlin als Hintergrund, will der Film die Zuschauer in den Abgrund der menschlichen Existenz führen und ihnen dort Hoffnunglosen Trost bieten. Warum? Weil diese modernen Regisseure glauben, dass nur in der Tristesse die Wahrheit liegt.
Der Film erzählt die Geschichte von Jakob, einem Mann, der im modernen Großstadtleben festsitzt und nach einem Funken Sinn in seiner Existenz sucht. Doch statt einer positiven Wendung oder einem Optimismus, der in die nächste Szene leitet, bekommen wir eine weitere Schicht grauer Alltäglichkeit und innerer Qualen serviert. Was sagt das über die deutsche Filmindustrie aus?
Das Hauptproblem kommt von der Fokussierung auf die Annahme, dass Ernsthaftigkeit und Depression die einzigen Mittel sind, um Kunst zu erschaffen. Sehen wir es einmal realistisch: die Filme des klassischen deutschen Kinos waren großartig, weil sie ein Gleichgewicht zwischen Dramatik und Lebensfreude fanden. Doch heute wird das Publikum mit nichts anderem als schwerfälligen Geschichten bombardiert. Und warum? Weil die westliche Welt anscheinend glaubt, dass kulturelle und gesellschaftliche Schäden nur durch eine melancholische Linse betrachtet werden können.
Schauen wir uns einmal die universelle Anziehungskraft der alten Klassiker an – Filme, die nicht nur ästhetisch bestachen, sondern auch das Publikum an interessante menschliche Möglichkeiten erinnerten. Sie trugen eine Botschaft und verdunkelten nicht absichtlich, wie es Der Niedergeschlagene tut, das Panorama möglicher positiver Lösungen. In solch depressiven Filmen steckt kein moralischer Appell, keine erhellende Botschaft, lediglich eine fesselnde Darstellung von Unbehagen.
In einer ironischen Übertreibung kann man sagen, dass der Regisseur von Der Niedergeschlagene nichts anderes als ein moderner Alchemist ist, der alles fröhliche und lebensbejahende Material in Asche verwandelt. Die Frage bleibt: Warum sind diese düsteren Streifen so anziehend? Es liegt an der modernen Begeisterung für nihilistische Kunst, die zwar kritisch betrachtet Diskussionen anregen soll, doch letzten Endes die Menschen nur tiefer in Pessimismus stürzt.
Wie reagieren die Zuschauer darauf? Eine treue Anhängerschaft fanatischer Kritiker bejubelt diese Produktionen als Meisterwerke tiefgründiger Interpretation. Aber man fragt sich: An wem richtet sich das Ganze eigentlich? Die Antwort ist simpel. Das Zielpublikum sind jene, die in einer Echokammer von Unzufriedenheit und Frustration leben und glauben, dass diese Projektionsflächen ihrer eigenen Realität entsprechen.
Während Filme wie Der Niedergeschlagene im eigenen Land hochgelobt werden, is entgehen sie der internationalen Aufmerksamkeit. Daran wird deutlich: Die Welt hat wenig Interesse daran, Deutschland als Kollektiv von gescheiterten Existenzen zu sehen. Der Rest der Welt schätzt und sucht nach Geschichten von Hoffnung und Überwindung, die ihre eigene existenzielle Reise bereichern.
Dennoch propagiert der konservative Hollywood-Flair genau das Gegenteil: Das Tradieren kultureller Werte, betont durch humorvolle, inspirierende oder einfach nur unterhaltsame Filme. Sie ermutigen uns, über das Offensichtliche hinauszusehen und nach den besseren Möglichkeiten zu streben. Vielleicht ist es an der Zeit, dass der deutsche Film von der amerikanischen Unterhaltungsmaschinerie lernt.
Wir Deutschen sind bekannt für Philosophie und Genauigkeit, aber bedeutet das, dass all unsere Filme wie Der Niedergeschlagene dieses schwere Erbe tragen müssen? Ein Gleichgewicht zu finden scheint das eigentliche künstlerische Ziel zu sein. Es ist nicht schlecht, die Dunkelheit anzuerkennen, aber wir sollten nicht in ihr versinken.
Was von Der Niedergeschlagene ausgeht, ist vielmehr eine Botschaft der Erschöpfung als der Inspiration. Was wir brauchen, ist eine Renaissance des deutschen Films, die ihre kulturellen Wurzeln ehrt und gleichzeitig die Kraft hat, auch den Sonnenstrahl zu erkennen, der durch die Wolken bricht. Die Balance zu finden – zwischen Melancholie und Lebenslust – sollte das Ziel sein. Ansonsten bleibt uns nichts anderes als ein kaleidoskopischer Blick auf eine permanente Depression.