Wenn Hollywood von Gangstern erzählt, bekommen wir Helden wie Tony Montana oder Al Capone. In der realen Welt jedoch hat auch Indien seine eigene, fast mythische Figur: Daku Hasina, die weibliche Räuberin, die in den 1980er Jahren die indischen Schlagzeilen dominierte. Die Geschichte ist spannend genug, um jeden Thriller blass aussehen zu lassen.
Bevor jemand das Bild einer sympathischen Antiheldin in den Kopf bekommt, erinnern wir uns daran, dass sie im bedeutenden Maße zu Gewalt und Chaos in ländlichen Teilen Indiens beigetragen hat. Daku Hasina, geboren mitten in einer konservativen indischen Gesellschaft, wuchs in extrem schwierigen Bedingungen auf und entschloss sich, gegen das System zu kämpfen – allerdings mit fragwürdigen Mitteln wie Raub und Entführung. Sie operierte hauptsächlich im Bundesstaat Madhya Pradesh und die Polizei hatte jahrelang Schwierigkeiten, ihre Fährte aufzunehmen.
Es wird behauptet, dass sie Anfang der 1980er Jahre ihre kriminelle Karriere begann und bald bekannt wurde für ihre skrupellose Führung einer schwer bewaffneten Bande. Oft trugen politische Unruhen und das Fehlen effektiver polizeilicher Maßnahmen dazu bei, dass sie jahrelang ungeschoren mit ihren Straftaten davonkam. Anstelle von Diskurs herrschte das Gesetz der Gewalt. Wer noch immer an freihändigen Umgang mit dem Gesetz glaubt, sollte sich diese Zeiten in Erinnerung rufen.
Die Vertreter der liberalen Meinung mögen dies als notwendiges Aufbegehren gegen das Patriarchat und die Regierung ansehen, doch in Wirklichkeit erzeugte Daku Hasina durch ihren kriminellen Weg eine Atmosphäre der Angst, die nicht nur Angeklagte betraf, sondern die ganze Ordnung ins Wanken brachte. Wie oft sie jedoch in den Medien als widerstandsvolle Heldin dargestellt wird, sollte niemals die Tatsache verwehren, dass ihre Taten auch Opfer forderten.
Es ist selten, dass ein solches Leben ein friedliches Ende findet. Die Polizei holte Hasina schließlich Mitte der 1980er Jahre, als sie in einem verräterischen Hinterhalt gefasst wurde. Diese Art von Romanze mit dem Verbrechen führt fast nie in ein Happy End, sondern verblasst oft im Flackern der Leuchtfeuer und das Rattern der Handschellen.
Obwohl einige ihrer Zeitgenossen sie als couragiert betrachten, die gegen ungerechte patriarchalische Strukturen kämpfen wollte, sollten wir nicht vergessen, dass ihre „Rebellion“ gegen das System hauptsächlich die Bereicherung ihrer selbst zum Ziel hatte, was ihre Verbrechen keineswegs entschuldigt. Entführungen und Morde lösen schließlich keine gesellschaftlichen Probleme und schaffen keine echte Gerechtigkeit, sondern fördern das Gegenteil: eine Kultur der Gesetzlosigkeit.
Der Mythos um Daku Hasina bleibt dennoch bestehen. Ob in populärer Literatur oder Bollywood-Adaptionen – ihr Name hat einen Abdruck in der Geschichte der Unterwelt hinterlassen. Romantisierung und Verherrlichung eines kriminellen Lebensstils sind jedoch gefährliche Wege, die die jüngere Generation veranlassen könnten, in die gleichen Fußstapfen zu treten.
An der Stelle, wo Fakten gerne in Mythen umgewandelt werden, sollten wir nicht vergessen, dass letztlich kein Robin Hood der indischen Unterwelt existiert. Es ist leicht, Schuldzuweisungen an ein System oder eine Regierung zu verteilen, doch die Verantwortung für ihre Handlungen blieb immer, wo sie hingehörte – bei Daku Hasina selbst.
Die Geschichte von Daku Hasina dient vielleicht als Lehre über die Konsequenzen kriminellen Handelns, wo Mitgefühl am Ende dem Recht weichen muss. Ein Leben an der Grenze der Legalität ist kein erstrebenswerter Zustand, auch wenn es zu einigen filmreifen Erzählungen führt. Echtes Heldentum sieht letztlich anders aus.