2014 war das Jahr, in dem die Welt von "Cyrano", einem Film, der auf dem berühmten "Cyrano de Bergerac" von Edmond Rostand basiert, neu verzaubert wurde. Doch bevor die liberalen Kulturkritiker in Aktion treten können und über die angeblich angestaubte Story herziehen, lasst uns ein paar Fakten klären. Dieser Film verlegt das Geschehen in das historische Frankreich zu einer Zeit, in der Worte und Dichtkunst mehr zählten als schnelle Online-Kommentare und politische Korrektheit. Die Neuinterpretation des Klassikers zeigt, dass es eine Stärke ist, das eigene Spiel zu spielen, anstatt den Trends hinterherzujagen.
Die Handlung von "Cyrano" ist ein Spiel der Täuschungen und romantischen Gesten, in dem der Held Cyrano (gespielt vom talentierten Peter Dinklage) wegen seiner körperlichen Unzulänglichkeiten glaubt, dass er für seine geliebte Roxane (Haley Bennett) unerreichbar bleibt. Also entscheidet er sich, über einen hübschen Gefährten zu kommunizieren, Christian (Kelvin Harrison Jr.), der das Glück hat, mit gutem Aussehen gesegnet zu sein. Klingt altmodisch? Treffsicher ist wohl das passendere Wort. Es ist eine erfrischende Erinnerung, dass Menschlichkeit und Wortspielereien über Oberflächlichkeiten siegen können.
Der Film besticht durch brillante Dialoge und eine pointierte Schilderung der menschlichen Natur, ohne die Erzähltraditionen des 19. Jahrhunderts zu opfern. Es ist eine Geschichte, die nostalgisch anmutet, sich aber glühend modern anfühlt. Wir sollten es begrüßen, wenn Filme uns daran erinnern, dass einige Werte zeitlos sind.
In einer Welt voller Superhelden und Fantasywesen hebt sich "Cyrano" durch seine geerdete Erzählstruktur und die menschliche Empfindsamkeit hervor. Es ist ein Film, der sagt: "Sei du selbst." Und dieser Rat ist heute genauso bedeutsam wie vor über 100 Jahren. Bemerkenswert, nicht wahr?
Ein anderer zentraler Punkt ist die überaus angenehme filmische Gestaltung. Wenn man bedenkt, dass Regisseur Joe Wright dieses neue Werk zum Leben erweckte, wird klar, dass "Cyrano" ebenfalls ein Augenschmaus ist. Die Kameraführung, die Kulissen und die Kostüme – sie verweben sich zu einem kunstvollen Gesamtwerk, das den Zuschauer in die glamourös-selige Vergangenheit entführt. Man muss kein Nostalgiker sein, um das zu schätzen, aber wenn man es ist, wird dieser Film einen verzaubern.
Ein weiteres Argument für "Cyrano" ist die herausragende schauspielerische Leistung von Peter Dinklage. Während viele moderne Produktionen auf Tricktechnik setzen, um zu beeindrucken, setzt "Cyrano" auf die rohe, unverfälschte Emotion eines Darstellers, der sich mit Leidenschaft in seine Rolle wirft. Diese Art von Schauspielkunst gehört gefeiert – und nicht nur, weil sie beeindruckend ist, sondern weil sie beweist, dass tatsächliches Talent immer noch zählt.
Natürlich wird dieser Film von manchen als zu altmodisch abgetan. Aber wer sind wir zu urteilen, wenn er es schafft, die Grundfesten ästhetischer Schönheit und wohlüberlegter Narration in einer Welt wieder aufleben zu lassen, die vom Trivialen verzehrt wird? "Cyrano" ist ein verdienter Sieg des klassischen Dramas über popkulturelles Dünkel.
Ein weiterer Punkt, den man nicht übersehen sollte, ist der musikalische Aspekt. Der Film integriert musikalische Elemente nahtlos in die Erzählung, was selbst eingefleischte Musical-Verächter bekehren könnte. Die Musik hebt den Film auf eine andere Ebene und macht ihn zu einem Werk, das nicht nur gesehen, sondern auch gehört werden muss.
Insgesamt hält "Cyrano" der heutigen Gesellschaft einen Spiegel vor, ohne auf moralische Belehrungen zurückzugreifen. Es ist ein Werk, das eine einfache, aber unverzichtbare Wahrheit verkörpert: dass Authentizität und leidenschaftliche Ausdrucksweise letztlich stärker sind als jede oberflächliche Fassade. Trotzdem können wir sicher sein, dass "Cyrano" auch in Zukunft seine Kritiker haben wird, die lieber den schnellen Reiz über die zunehmende gesellschaftliche und kulturelle Tiefe setzen. Doch wie man so schön sagt: "Die Hunde bellen, die Karawane zieht weiter." Und "Cyrano" zieht weiter.