Buch im Wald: Ein literarischer Schatz oder ein vergessener Haufen Papier?

Buch im Wald: Ein literarischer Schatz oder ein vergessener Haufen Papier?

Eine Erkundung von 'Buch im Wald', das Werk von Kurt Demmler, 1982 veröffentlicht, bietet Einblick in eine Zeit, als Werte eine andere Bedeutung hatten. Die Betrachtung dieses Buches offenbart mehr als nur eine literarische Reise in den Wald.

Vince Vanguard

Vince Vanguard

Es gibt Bücher, die die Welt zum Besseren verändern, und dann gibt es 'Buch im Wald'. Dieses Stück Literatur ist das Werk von Kurt Demmler, geschrieben in einer Zeit, als Worte noch Gewicht hatten und Autoren sich nicht ständig darum kümmern mussten, politisch korrekt zu sein. 1982, während der Herrschaft der DDR im tiefsten Ostdeutschland, erlebte dieses Buch seine Veröffentlichung und wurde prompt ein Thema für hitzige Diskussionen, sowohl unter literarischen Kreisen als auch bei solchen, die sich eher für Holzfällerkunst interessieren.

Das Buch spielt, nicht überraschend, oft im Wald. Eine Metapher für Isolation? Vielleicht. Eine Kritik an der Abholzung? Wahrscheinlicher. Was jedoch feststeht, ist, dass Demmler mit seinem Werk einen Stoß gegen die aufkommende Umweltbewegung setzte, die von vielen seiner Zeit als eine Ansammlung von Träumern betrachtet wurde, die in endlosen Sitzungen und Diskussionen in ihren Stuhlkreisen pipifax-Öko-Themen wälzen, während die reale Welt weiter konstruktiv arbeitete.

Einige Kritiker wollten behaupten, dass der Roman ein Aufruf zum Zurückfinden zur Natur war. Andere sahen es als eine Verherrlichung der hart arbeitenden Männer im Wald, die die Grundlage für unseren materiellen Wohlstand legten. Hand aufs Herz, damals war die Realität des Holz fällens eine, die von Disziplin und harter Arbeit gekennzeichnet war, und nicht von Friedensgurteln und Lieder am Lagerfeuer. Die Intellektualisierung dieses Berufs durch das Buch zeigt nur, wie weit die urbanen Eliten von der realen Arbeit entfernt sind.

Wenn man von den Hauptfiguren in 'Buch im Wald' spricht, darf man Harro, die Hauptfigur, nicht vergessen. Harro ist nicht der typische Held, sondern ein Mann, der keine Angst hat, die Ärmel hochzukrempeln und sich seine Hände schmutzig zu machen. Ein Charakter, der bei heutigen 'Safe Space'-Befürwortern für Schock und Entsetzen sorgen würde. Harro ist die lebendige Verkörperung dessen, was die Leistungsgesellschaft ausmacht – Fleiß, Ehrgeiz und die Mi­schung von gesunden Idealismus und Pragmatismus.

Demmlers Text ist voller kräftiger und einfacher Sprache, die manchmal ein Schlag in das Gesicht der allzu empfindlichen Leserschaft seines Genres ist. Aber genau das macht es lesenswert! Seine Seiten sind weniger von allegorischen Elfenorten und Regenbogenabenteuern geprägt, sondern haben den unverfälschten Duft des Baumharzes und Schweißes, ein Aroma, das man heutzutage fast vergessen könnte, so sehr wurde es von Latte-Macchiato- und Smoothie-Schlürfern verdrängt.

Natürlich ist es nicht sonderlich verwunderlich, dass 'Buch im Wald' nicht in den Kuratorenlisten der Hipster-Cafés zu finden ist, die letztere bevorzugen. Man müsste ja glatt zugeben, dass Tradition und harte Arbeit mehr als nur nostalgische Konzepte sind. Aber das kann man von einer Generation erwarten, die glaubt, dass ein Hashtag so viel Wert ist wie ein realer Baum, der CO₂ absorbiert.

Wenn Demmler ein Universitätsseminar besuchen würde – wenn denn die derzeitige Cancel-Culture ihm das erlauben würde – wäre es faszinierend, seine Reaktion auf die heutige überstrapazierte Sensibilität zu sehen. Seine knorrige Prosa würde die wohlbehüteten, von Mikroaggression geplagten Seelen in einen kollektiven Schock stürzen.

Für all jene, die noch nicht die Ehre hatten, in die Tiefen des 'Buch im Wald' abzutauchen: Dieser Roman bietet mehr als nur nostalgischen Charme. Es ist ein ehrlicher Blick in eine Welt, in der Männer noch Männer waren und der Wald nicht als ein Tabu, zu hinterfragen, sondern zu nutzen war. Und irgendwo zwischen den Zeilen gibt es eine subtile Botschaft, die sowohl vor drei Jahrzehnten als auch heute aktueller ist denn je: Wahre Beständigkeit findet man nicht in hektisch beschrifteten Protestschildern, sondern in der ehrlichen Arbeit, die sich in den durchgeschorenen Wäldern und der brennenden Sonne manifestiert.