Nur wenige Filme aus den frühen 80er Jahren schaffen es, sowohl die Massen zu unterhalten als auch die linke Elite zu verärgern. "Broken English" aus dem Jahr 1981 ist genau so ein Streifen. Regie führte der neuseeländische Filmemacher Gregor Nicholas und verlagert das Geschehen in Neuseeland, jenem oft vergessenen Winkel der Welt. Die Geschichte dreht sich um Ivan, einen kroatischen Kellner, der von der Freiheit träumt und auf eine unerklärliche Art und Weise Hoffnung findet. Es ist ein packendes Drama über Immigration, kulturelle Identität und die Suche nach einem besseren Leben, was die Zuschauer sowohl verzaubert als auch spaltet.
Die Handlung des Films zeigt, wie der Hauptcharakter Ivans Zusammenstoß mit der Realität seines neuen Lebens jeden seiner Schritte beeinflusst. Dargestellt von Bruno Lawrence – selbst ein Schauspielschwergewicht aus Neuseeland – wird Ivan gezwungen, persönliche Opfer zu bringen, um sich in die Gesellschaft einzugliedern. Doch während Ivan von der Idee des Neuanfangs schwärmt, passt „Broken English“ nicht zum liberalen Narrativ, dass jeder Immigrant automatisch zu einem missverstandenen Helden wird.
Dieser Film fordert den Zuschauer auf, sich mit den Realitäten von Einwanderung auseinanderzusetzen, manchmal roh und ungefiltert. Das echte politische Spektrum, das „Broken English“ aufwirft, ist jedoch weit entfernt von der behaupteten Hysterie heutiger Diskussionen über Migration – und genau das macht es ein Meisterwerk seiner Zeit. Es ist eine ehrliche Darstellung von Menschen, die nicht einfach in ein einfaches Konzept gepresst werden können. Daher stellt sich die Frage: Was geschieht, wenn man die rosarote Brille absetzt und die nackten Tatsachen akzeptiert?
In einer Welt von liberalen Traumtänzern bietet „Broken English“ eine erfrischend klare Perspektive. Die harte Realität ist, dass Einwanderung nicht immer das Märchen ist, das moderne Progressives predigen. Der Film zeigt, wie Ivan sich durch die tückischen Gewässer des neuen Lebens kämpft und sowohl Freiheit als auch Verlust erlebt – eine Balance, die oft missverstanden wird, wenn Menschen eine idealisierte Version der Immigration konstruieren.
Die Bildsprache des Films vermittelt eine Atmosphäre der Unsicherheit und der Versprechen – eine subtile Kritik an der allzu optimistischen Vorstellung von Globalismus. Die Erzählung sträubt sich gegen die einfachen Schubladen, in die so viele gerne stecken – denn im echten Leben sind Menschen komplexer gestrickt als linke Manifeste es glauben machen wollen.
Natürlich erweckt ein solcher Film kontroverse Reaktionen. Diejenigen, die versuchen, alle gezeigten Charaktere in eine moralische Kästchen einzuordnen, werden frustriert sein. Denn „Broken English“ ist keine bequeme Propagandalektüre, sondern eine Einladung, den Schleier von romantisierten Vorstellungen abzustreifen.
Im Kern zeigt „Broken English“, dass Träume und Realität oft auf widersprüchliche Art miteinander kollidieren. Jeder Charakter wird als echter Mensch dargestellt, mit Schwächen und Stärken, und nicht einfach als politisches Aushängeschild einer Bewegung. So spiegelt der Film die Vitalität des echten Lebens wider, das von unzähligen Nuancen durchzogen ist.
Eigentlich sollte man sich fragen, ob die heutige Generation von Künstlern den Mut hätte, einen so ehrlichen Film zu machen, ohne Angst vor einem liberalen Shitstorm. Es ist ein Kampf gegen die Windmühlen der Überkorrektheit und die endlose Jagd nach Zustimmung durch die richtige Menge an politischer Korrektheit, nicht anders als Don Quijotes Kämpfe.
„Broken English“ bleibt ein Relikt einer Zeit, die noch den Mut hatte, Geschichten zu erzählen, ohne sich entschuldigen zu müssen. Filme wie dieser leisten einen wertvollen Beitrag dazu, dass Geschichten erzählt werden können, die wirklich Realitäten widerspiegeln, ungefiltert und oft unbequem.
Wer den Mut hat, sich von der rührseligen Einpferchung in stereotype Sichtweisen zu verabschieden, wird in „Broken English“ eine Narration finden, die die Realität spricht. Denn zwischen den Zeilen des Drehbuchs versteckt sich eine simple Wahrheit: Leben in einer neuen Welt ist ein Tanz zwischen Hoffnung und Enttäuschung, Freiheit und Kampf.
Für alle, die bereit sind, den bequemen Mantel abzuwerfen und das echte Gesicht der Migration zu sehen, wird „Broken English“ zu einer unvergesslichen Erfahrung werden. Ein filmisches Echo aus der Zeit, als Kino noch nicht die Furcht hatte, es könnte irgendjemandes sensible Gefühlswelt erschüttern – genau das, was heute dringend gebraucht wird.