Boomerang (2019): Ein Film, der nicht für Weicheier ist

Boomerang (2019): Ein Film, der nicht für Weicheier ist

*Boomerang* (2019) ist ein indischer Film, der keine Kompromisse eingeht und komplexe Themen aufwirft, die man in westlichen Produktionen oft vergeblich sucht.

Vince Vanguard

Vince Vanguard

Haben Sie genug von den weichgespülten Mainstream-Filmen, die sich vor Kontroversen ducken und lieber den seichten Weg des geringsten Widerstands nehmen? Dann treten Sie ein in die Welt von Boomerang (2019), einer Filmproduktion, die nicht den gewohnten Schmeicheleien des Massengeschmacks folgt. Der Regisseur Raja Chanda, ein echter Held in dieser Gestalt, hat dieses Glanzstück im Jahr 2019 der Öffentlichkeit präsentiert. Gedreht in den blühenden Kinos von Indien, entwickelt sich Boomerang zu einem fesselnden Drama. Der Film bringt tiefergehende Themen auf den Tisch, die man normalerweise in einem Hollywood-Streifen vergeblich sucht. Hier haben wir einen Film, der das Format wagt auszubrechen.

Raaj, der Protagonist, zerrt uns mit auf eine Reise, die von Vergeltung, Identität und Mut geprägt ist. Die Inder begreifen vielleicht die subtilen politischen Untertöne besser, aber lassen Sie sich nicht täuschen – die universellen Themen sind auch für Zuschauer weltweit ein Genuss. Raaj wird nicht nur körperlich, sondern auch moralisch auf eine harte Probe gestellt, und das Publikum kann ein Lied davon singen, dass diese Art von intensiver Charakterentwicklung bei den weichgespülten Produktionen der westlichen Traumfabrik leider selten auf der Leinwand zu sehen ist.

Wir alle kennen das Narrativ von Held gegen Bösewicht, das normalerweise wischiwaschi daherkommt. Doch hier wird die Geschichte auf den Kopf gestellt und tief greifend beleuchtet. Raaj steht nicht nur einem Antagonisten gegenüber, sondern auch sich selbst – dem größten Widersacher von allen. Wohl dem, der erkennt, dass dieser Film eine Rekonsilierung mit den dunklen Ecken der eigenen Seele darstellt. Vielleicht wird dieser Selbstfindungsprozess ja auch für den einen oder anderen Zuschauer eine lehrreiche Erfahrung sein – etwas, dass den kuscheligen Komödien aus Hollywood leider oft abgeht.

Und nicht zu vergessen, der visuelle Stil des Films: Er lässt keine Wünsche offen. Indien als Kulisse spielt seine eigene Rolle und bietet authentische Schönheit, die man nicht ignorieren kann. Die Farben und Bilder fesseln einen und entführen in eine andere Welt – weit weg von den blassen, visuell eintönigen Erzeugnissen, die man aus dem Westen gewohnt ist. Die Kameraarbeit und der Schnitt sind beeindruckend, sie schaffen es, die Spannung hochzuhalten und das Publikum auf die Kante ihres Sitzes zu bringen.

Die schauspielerische Leistung ist natürlich das Herz des Films. Atharvaa Murali, Megha Akash und Indhuja Ravichandran liefern eine beeindruckende Vorstellung ab. Sie beleben ihre Rollen mit einer solchen Inbrunst und Leidenschaft, dass man schnell vergisst, dass es sich um Schauspiel handelt. Das ist der Unterschied, wenn man erfahrene und engagierte Schauspieler hat, die sich ihrer Rolle voll und ganz hingeben.

Aber lassen Sie sich von den westlichen Schöngeistern nicht einreden, dass es sich hierbei um ein „Drama für die Minderheit“ handelt. Boomerang bietet tiefere Einsichten als man in einem durchschnittlichen Hollywood-Blockbuster vermuten würde. Diese erzählerische Vielfalt fehlt vielen zeitgenössischen Produktionen, die sich darauf konzentrieren, alle möglichen Zuschauer zu beschwichtigen, statt einer klaren, starken Botschaft zu folgen. Man kann argumentieren, dass der Film eine Herausforderung an das Zuschauerdenken ist, eines, das dazu anregt, erneut darüber nachzudenken, was „gut“ und „böse“ wirklich bedeuten.

Wenn man dem neuesten Drang zur politischen Korrektheit ein Schnippchen schlagen will, kann Boomerang den Tag retten. Hier wird kein Blatt vor den Mund genommen. Das ist Entertainment, das kantig sein darf, das sensibel Thema mit einer schärferen Linse betrachtet und nichts für Leute, die lieber vor der Realität flüchten, sondern für diejenigen, die die Wahrheit aushalten und darüber reflektieren möchten. Der Film zieht Parallelen, die im Westen nicht einmal gezogen werden würden, aus Angst den Zorn der sogenannten „liberalen“ Eliten auf sich zu ziehen. Keine Oberflächlichkeiten, sondern tiefgehende, menschliche Geschichten.

Also, wenn Sie den Mut aufbringen, werfen Sie doch einmal einen Blick auf Boomerang. Es ist ein Film, der nicht aus Angst vor Kontroversen zurückschreckt und bereit ist, seinem Publikum mehr zu geben als es auf den ersten Blick scheint. Das hat im "Vielfalt-ist-alles"-Zeitalter der Filmerotik einen nostalgischen Charme und erinnert an die Zeiten, als Kunst nicht nur geschaffen wurde, um keinem wehzutun, sondern um sinnvolle Diskussionen zu entfachen. Richtig so.