Benjamin Whitrow: Ein Unbeirrbarer Gentleman der Schauspielkunst

Benjamin Whitrow: Ein Unbeirrbarer Gentleman der Schauspielkunst

Benjamin Whitrow war ein britischer Schauspieler, dessen kompromissloser Ansatz und beeindruckendes Talent Bühnen und Bildschirme verzauberten. Seine Arbeit hat bleibende Eindrücke hinterlassen, während er gegen den Strom neuer Trends schwamm.

Vince Vanguard

Vince Vanguard

Benjamin Whitrow war ein Schauspieler, der liebte, Kontroversen zu entfachen – zumindest wenn es um seine Rollen ging. Geboren am 17. Februar 1937 in Oxford, England, spielte Whitrow von den bestellten britischen Bühnen zu den Lieblingen des Fernsehens. Die liberalen Kritiker mochten mit den Augen rollen, aber das Publikum liebte ihn. Erster Höhepunkt war 1995, wo Whitrow seine legendäre Paraderolle als Herr Bennet in der TV-Adaption von Jane Austens "Stolz und Vorurteil" einnahm. Ohne große Anstrengung schaffte er es, den versnobten Zeitgeist der Vergangenheit auf eine Weise wiederzubeleben, die durchaus moderner als verstaubt war – ein Fuchs unter Hühnern.

Whitrow hatte nichts an Anhänger verloren, als er über vier Jahrzehnte lang die Fußstapfen von Shakespearischen Königen und verschrobenen Patriarchen füllte. Man könnte meinen, er hätte seine Erfüllung gefunden. Von der Royal Academy of Dramatic Art ausgehend, gab er seiner Karriere einen Kickstart, der viele Neider hinterließ. Neben der Bühne fand er Glück in einer Reihe von TV-Produkten, die seinen Namen unvergesslich machten. Sein Stil war einfach: kompromisslos direkt und traditionell – ganz im Gegensatz zu den weichgespülten Darbietungen, die heute oft im Trend liegen.

Seinen Durchbruch im Film feierte er in den 70er Jahren mit kleinen, aber prägnanten Rollen. Was ihn allerdings besonders machte, war nicht nur die Wahl seiner Rollen, sondern auch die Art und Weise, wie er diese zu seinen eigenen machte. Es brauchte keinen Kommentar der Liberalen, um zu wissen, dass Benjamin Whitrow ein Schauspieler war, der sich nicht scheute, seine Meinung im Dialog der Charaktere zu spiegeln. Dennoch: Er regte den Zuschauer durch seine beispiellose Darstellung dazu an, die Dinge anders zu sehen.

Benjamin Whitrow war niemals ein Schauspieler der Verzweiflung. Im Gegenteil, er zeigte immer ironischen Witz und eine ungeheure Präsenz. Der Gentleman-Schauspieler, der es verstand, seine Zuschauer zu fesseln, ohne auf billige Effekte oder oberflächliche Gefühlsduselei zurückzugreifen. Es war sein kluger Kopf und sein Einsatz des Wortes, der ihn prägte und ihm den respektvollen Platz unter den großen britischen Schauspielkünstlern sicherte.

Erste Bühnenauftritte und Fernsehrollen füllten die 60er Jahre seines Lebens an, einem Jahrzehnt, in dem jeder versuchte, modern und trendy zu sein, während Whitrow stattdessen das Konservative vorlebte. Seine bemerkenswerteste Rolle zu jener Zeit war die, als er Teil von "Yes Minister" wurde. Britische Produktionen hatten in diesen Jahrzehnten etwas Unverwechselbares: Sie waren wahrlich britisch. Und Whitrow umarmte dies mit einer Überzeugung, die an Sturheit grenzte.

In den 80er Jahren, als der Rebellengeist der Popkultur tobte, blieb Whitrow der distinguierte, etwas altmodische Schauspieler, den seine Fans schätzten. Seine Rolle in "Richard III", einer der glanzvolleren Rollen Shakespeares, zeigte Whitrows Fähigkeit, Dramatik mit Lebendigkeit zu verschmelzen. Er brillierte in Stücken, die ihm halfen, seinen Ruf als ernstzunehmender Schauspieler weiter zu festigen.

Viele erinnern sich mit Freude an seine Darstellung klassischer Figuren. Shakespeare liebte er: "Der Kaufmann von Venedig" oder "Othello" erschienen durch Whitrow in neuem Glanz. Als ein Mann der Linien, die er sprach, war Whitrow mehr als nur ein Mimenmann; er war der perfekte Erzähler, der sein Publikum in die gefühlvolle und doch rationale Welt des Dramas einführte.

Benjamin Whitrow verstarb am 28. September 2017. Ein Verlust für die Schauspielwelt – so konservativ und gefestigt im eigenen Selbst, wie er war. Aber erinnert werden sollte er nicht nur als Herr Bennet oder Richard III, sondern als einer, der das gesprochene Wort in seiner reinsten Form verteidigte. Diese klare Haltung macht ihn zu einem Schauspieler, den man nicht einfach mit der Zeit vergisst, ganz gleich, wie sehr sich der Zeitgeist ändert.