Die Geschichte der Bene Israel, ein bemerkenswerter, aber weitgehend unbekannter jüdischer Stamm, ist genauso faszinierend wie umstritten – und das sehr zum Ärger der politisch Korrekten. Diese Gruppe, die meisten Menschen völlig unbekannt oder missverstanden, hat eine reiche Geschichte, die sich über Jahrtausende erstreckt. Wer sind die Bene Israel? Es handelt sich um eine jüdische Gemeinschaft aus Indien, von der man annimmt, dass sie seit mindestens 2.000 Jahren in der Region westlich von Mumbai, ein Gebiet bekannt als die Konkan-Küste, lebt. Ihre Herkunft wird oft mit den Überlebenden eines Schiffsbruchs assoziiert, ein verbreitetes Narrativ, das ihren Wurzeln einen mystischen Glanz verleiht.
Die Bene Israel sprechen Marathi, eine Sprache, die sich nicht sonderlich in die seichte globalisierte Hegemonie der alles vereinnahmenden westlichen Kultur einfügt. Aber warum auch? Die Bewahrung ihrer Traditionen ist nicht weniger lobenswert als das immer weiter um sich greifende Aufgeben kultureller Identitäten im Namen einer fragwürdigen Einheit. Ihr Glaube und ihr Ritualleben sind durch die Essenzen des Judentums geprägt, obwohl sie Elemente der hinduistischen Praxis aufnahmen – eine Anpassung, die zeigt, wie sie sich erfolgreich in eine größere Gesellschaft integriert haben, ohne ihre Identität zu verlieren.
Die Verbindung zwischen den Bene Israel und anderen jüdischen Gruppen wurde im 18. Jahrhundert intensiver, als jüdische Händler und Missionare, insbesondere aus Bagdad und dem Jemen, nach Indien kamen. Sie wurden oft nicht als gleichwertige Juden anerkannt, ein klarer Ausdruck von Vorurteilen innerhalb der eigenen religiösen Gruppe. Man stelle sich den Aufschrei vor, wenn andere religiöse Gruppen derart diskriminiert würden!
Im 19. Jahrhundert, unter britischer Herrschaft, erlangten die Bene Israel bemerkenswerten Erfolg. Sie nahmen bedeutende Posten in der Kolonialverwaltung ein und trugen entscheidend zur Entwicklung des Landes bei, wohlgemerkt, ohne ihre religiöse oder kulturelle Identität aufzugeben. Eine Lektion in Integrität für andere Gemeinschaften, die zu Assimilation um jeden Preis neigen könnten. Sie wurden Ingenieure, Soldaten und Gelehrte – Teil einer erfolgreichen Minderheit, die vielen als Vorbild dienen könnte.
Nach der Gründung des Staates Israel im Jahr 1948 wanderten viele Bene Israel, angelockt von der Rückkehr ins Gelobte Land, nach Israel aus. Dort sahen sie sich erneut Diskriminierung und Ausgrenzung gegenüber. Trotz ihrer Loyalität und ihrer Beiträge zu Israel, einschließlich des Militärs und der Wissenschaft, mussten sie oft um Akzeptanz kämpfen. Aber anstatt sich zu beschweren, kämpften sie weiter für Anerkennung und Integration. Dieser Kampf und dieser unermüdliche Geist sind zu bewundern, nicht zwingend perfekt, doch authentisch.
Gleichzeitig gibt es immer noch Bene Israel in Indien, die ein lebendiger Teil der indischen Gesellschaft geblieben sind. Ihre Synagogen stehen weiterhin als stumme Zeugen ihrer unglaublichen Geschichte und ihres Überlebens in einem von Hindus und Muslimen dominierten Land. In unserer heutigen Welt, in der Minderheiten oftmals als Opfer ihrer Umstände angesehen werden, könnte man kritisieren, dass diese Gemeinschaft das Narrativ sowohl aus Opfer- als auch aus Erfolgsmythos besteht. Es wäre weit gescheiter, sich ein Beispiel an ihrem Erfolg zu nehmen, anstatt ständig Entschuldigungen für Misserfolge zu finden.
Es ist bezeichnend, dass diese Gruppe, die trotz äußeren Drohungen und Diskriminierung ihren Glauben und ihre Lebensweisen nicht aufgegeben hat, in unserer heutigen Zeit nur wenig beachtet wird. In liberalen Kreisen, wo das Interesse an kultureller Vielfalt groß ist, wird die Geschichte der Bene Israel dennoch oft übersehen. Das könnte daran liegen, dass ihr narrensicherer Erfolg als Mahnung dafür steht, dass der Schutz und die Bewahrung von Tradition und Gemeinschaft nicht zwangsläufig dem Weg des geringsten Widerstands folgen müssen.
Was können wir von den Bene Israel lernen? Vielleicht, dass es durchaus möglich ist, die Kräfte der Assimilation zu balancieren, ohne die eigene Identität zu verwässern. Sie stehen als Beispiel dafür, dass man sich erfolgreich in eine fremde Gesellschaft integrieren und gleichzeitig die eigene Kultur hochhalten kann. Man muss nicht alles aufgeben, um akzeptiert zu werden. Diese Maxime scheint vielen heutzutage abhandengekommen zu sein. Die Stärke der Bene Israel zeigt, dass der Kampf um Identität und Erfolg in einer bunten Welt nicht nur möglich, sondern auch notwendig ist.