Warum Ben-Hur 2016 jeden kinofreundlichen Liberalen auf die Palme bringen könnte

Warum Ben-Hur 2016 jeden kinofreundlichen Liberalen auf die Palme bringen könnte

Frustriert von der ständigen Kritik an „veralteten Werten“? „Ben-Hur“ 2016 bringt diese zurück in epischer Pracht – und wird genau deswegen viel diskutiert.

Vince Vanguard

Vince Vanguard

Frustriert dich auch das ewige Gejammer über „veraltete Werte“ im neuen Jahrtausend? Der 2016er Kinofilm „Ben-Hur“ unter der Regie von Timor Bekmambetov – ja, der Typ aus Kasachstan, der genauso restriktive Bedingungen gewohnt ist wie wir konstitutionelle Freiheiten – bringt all das auf die Leinwand zurück, über das sich die progressiven Schreihälse heutzutage so gerne aufregen. Na, Lust auf ein Spektakel der Zurückhaltung? Willkommen in der tapferen Welt des Judäers Judah Ben-Hur in altem Hollywood-Stil, der politisch und gesellschaftlich soliden Standhaftigkeit.

Erst einmal zu den Fakten – in einem Land weit, weit entfernt, namens USA, basierend auf dem 1880 erschienenen gleichnamigen Roman von Lew Wallace. Der Film „Ben-Hur“ von 2016 möchte die ikonische Geschichte von Rache und Vergebung neu interpretieren, mit Jack Huston als Judah Ben-Hur, einem jüdischen Prinzen, der von seinem römischen Freund Messala (Toby Kebbell) verraten wird. Nachdem er seine Familie verloren hat, wird er ein Sklave und schwört Vergeltung. Klingt ideal für ein Action-Drama, oder? Außer für das, was die damalige Filmindustrie als „Zugeständnis zum humanistischen Kleingeist“ bezeichnen würde.

Jetzt, lasst uns in die Top Gründe eintauchen, warum dieser Film von Konservativen geliebt wird – und von den Liberalen missverstanden, pardon, abgelehnt wird.

  1. Kulturerbe in Ehren gehalten: Der Film hält sichtbar an der glorreichen Tradition der klassischen Erzählung fest, ohne sich großartig einzuschleimen. Anstatt den Zuschauer mit CGI-Überfluss zu bombardieren, kanalisiert er die erhabenen Ideen der Klassiker. Drehbuchautoren Keith R. Clarke und John Ridley haben vielleicht wenig Raum für Überraschungen gelassen, aber warum sollte Bewährtes geändert werden?

  2. Die Stärke von Glaube und Tradition wird hervorgehoben: „Ben-Hur“ 2016 behandelt die Kraft von Glauben, Vergebung und Erlösung. Diese uralten Werte, die im heutigen politischen Klima oft als rückständig dargestellt werden, sind auf der Leinwand allgegenwärtig. Probleme werden nicht mit utopischem Wunschdenken gelöst, sondern mit Taten – ein wahres Credo konservativer Werte.

  3. Traditionelle Heldengeschichten feiern ein Comeback: Judah Ben-Hur verbindet Stärke mit innerem Antrieb für die Gerechtigkeit seiner Sache. Solch eine Weisung ist von politisch aufgeladener Symbolik durchzogen. Er kämpft nicht um persönliche Vergünstigungen, sondern um die wahre Gerechtigkeit. Wer möchte heute noch einen Helden, der Heldenkyte für Selbstfindung missbraucht?

  4. Weltanschauungen in Konflikt: Die Ben-Hur-Erzählung verschont niemanden mit dem grausamen Bild des imperialistischen Roms. Es repräsentiert eine ehrliche Darstellung historischer Herrschaft, eine ehrliche Diskussion über Macht, Recht und Ordnung. Ohnmacht hin, Macht dort – das politische Komplott beleuchtet zeitlose Dilemmata.

  5. Authentische Darbietung römischer Macht: Mit beeindruckendem Design und Kostümen zeigt der Film eine Welt, die zur Bedrohung all jener wird, die sich einem tyrannischen Regime entgegenstellen. Solch eine epische Darstellung von Machtverteilung erfordert mehr als bloße visuelle Effekte. Alles erfordert das gewisse Etwas, das der heutigen dramaturgischen Erzählweise oft fehlt.

  6. Action ohne 'Wety-Worshy' Zugeständnisse: In einer Ära, in der Gewalt oft entschuldigt wird oder unfair bewertet wird, zeigt „Ben-Hur“ 2016 eine gradlinige Darstellung epischer Wettkämpfe à la Kampf auf Leben und Tod. Das ikonische Wagenrennen ist nicht nur ein visuelles Fest, sondern eine Allegorie zur klassischen Heldenreise.

  7. Thematische Substanz über Popkultur: Sicherlich, der Film mag nicht die innovative Struktur moderner Blockbuster bieten, aber er ist nicht für diejenigen gemacht, die Fast-Food-Unterhaltung mögen. Es entspringt der soliden und verlässlichen Erzähltradition, die man heutzutage oft vermisst.

  8. Einbindung von historischen Erzählstrukturen: Ursprünglich aus einer Zeit, als Geschichten oft direkte moralische Lektionen vermittelten. Der 2016-Film erzählt die Geschichte nicht nur, sondern porträtiert die Konsequenzen des Handelns, ein seltenes Phänomen in einem Umfeld der Heldentum-Selbstfiletierung.

  9. Kein Wettbewerb, dieselbe Wahrheit: Der 2016er „Ben-Hur“ zieht sich nicht in einen Vergleich mit früheren Inkarnationen. Statt plumper Vergleiche liefert er eine moderne Interpretation. Dennoch ist es der Dialog miteinander, der beiden Versionen ermöglicht, kohärente moralische Lektionen zu erzielen.

  10. Unverfälschter menschlicher Konflikt: Schlussendlich gibt es Konflikte, bei denen es keine schnelle oder einfache Lösung gibt, und der Film zeigt dies wunderbar. Selbst am Ende bleibt die Frage unbeantwortet, welche Opfer nötig sind, um das Wohl gegen die klare Bedrohung des Schlechten zu vertreten – dies ist jedoch das Markenzeichen einer wahrhaft mutigen Erzählung.

Ärgerlich für jene, die bei Erscheinen darauf hofften, ein Epos komplett frei von einem 'konservativen Spin' zu erwarten. Doch wo die einen klagen, freuen sich die anderen, dass zumindest ein Film den Weg zurückfand, traditionelle Prinzipien in einem modernen Kontext zu präsentieren. Ein Muss für alle, die das Kino als Medium verstehen, um mehr als nur augenscheinliche Fantasien auf der Leinwand abzubilden.