BaFa' BaFa': Das vermeintliche Strategie-Wunder

BaFa' BaFa': Das vermeintliche Strategie-Wunder

'BaFa' BaFa'' ist ein umstrittenes interkulturelles Trainingsspiel, das seine Wurzeln in den 1970er Jahren hat und heute in Schulen und Unternehmen verwendet wird. Doch ist es wirklich so effektiv oder reine Augenwischerei?

Vince Vanguard

Vince Vanguard

Das Bildungs- oder besser gesagt Umerziehungsprogramm 'BaFa' BaFa'' ist das neueste Modewort in den progressiven Bildungssystemen der westlichen Welt. Ursprünglich in den 1970er Jahren von einer Gruppe von Sozialwissenschaftlern entwickelt, hat es so Einzug in Lehrpläne und Unternehmensschulungen gefunden, dass man meinen könnte, es handele sich um die Entdeckung der heiligen Grals. Es wurde konzipiert, um interkulturelle Kompetenz zu fördern, indem es Teilnehmer in zwei fiktive Kulturen versetzt und sie interagieren lässt. Man kann sich schon vorstellen, welche Freude die Verfechter solcher 'kultureller Sensibilisierung' empfinden, wenn sie ihre moralische Überlegenheit zelebrieren können.

Wer sind die Protagonisten dieses Spiels? Ein 'Alpha'-Stamm mit einer konservativen Arbeitsmoral und einem 'Beta'-Stamm, bei dem Emotionen und Sharing im Vordergrund stehen. Eine Stiftung alter, bewährter Werte auf der einen Seite und, nun ja, eine etwas diffusere Vorstellung vom Miteinander auf der anderen. Warum all dieser Aufwand? Offenbar, um den Anhängern der vermeintlichen kulturellen Vielfalt ein Werkzeug zu geben, jeden Kritiker der Globalisierung oder Multikulturalität als 'unbelehrbares Fossil' darzustellen.

Diesen Programmen wird eine nahezu mystische Kraft zugeschrieben. Schulen und Unternehmen stürzen sich darauf, als wäre es die Lösung aller Probleme. Doch wie effektiv sind diese Workshops wirklich? Kritiker sagen oft, dass Liberale solche Programme nutzen, um ihre Agenda der Mischung aus unterschiedlichen Werten und Normen durchzusetzen, ohne Rücksicht darauf, was die Mehrheit der Bürger tatsächlich will.

Es mag auf den ersten Blick ein nettes, im Spaß verpacktes Lernen sein. Doch schaut man genauer hin, fragt man sich: Ist es wirklich sinnvoll, Menschen in künstlich geschaffene Kulturen zu zwängen, um Vorurteile abzubauen? Sind wir überhaupt in der Lage, authentische Erfahrungen zu simulieren und herauszufinden, wie es ist, in einer multikulturellen Umgebung zu leben, ohne dabei auch nur das geringste Risiko einzugehen? Vermutlich nicht. Diese Übungen sind nicht mehr als ein Spiel, das die Illusion der Empathie aufrechterhalten soll.

In den Unternehmen wird dieses Programm immer häufiger zu einem wertvollen Bestandteil der 'Sensibilisierungsworkshops'. Unternehmen lieben es, ihre Mitarbeiter dazu zu bringen, Bewältigungsstrategien zu entwickeln, die sie ohnehin aus dem gesunden Menschenverstand ableiten könnten. All das unter dem Vorwand, die Produktivität zu steigern oder ein besseres Arbeitsklima zu schaffen. Jeden Cent der Investition wert oder nicht? Diese Frage sollte sich jede Führungskraft stellen, bevor sie in solche Programme investiert.

Ein weiteres fragwürdiges Merkmal von 'BaFa' BaFa'' ist, dass es Unterschiede zwischen Kulturen verstärkt, anstatt Gemeinsamkeiten zu suchen. Man teilt Menschen künstlich in zwei Gruppen und erwartet, dass sich darauf basierend Freundlichkeiten entwickeln. Klingt das nicht ein wenig wie eine Selbstparodie? Doch irgendwie erhielt das Programm positive Resonanz in der Geschäftswelt. Was genau wird hier gefeiert? Vielleicht die Tatsache, dass es möglich ist, in der Business-Welt Karriere zu machen, während man naive Diversity-Programme umarmt.

Schließlich werden diese Programme oft als 'wegweisend' gepriesen, trotz ihres Mangels an nachhaltigem Einfluss. Die Teilnehmer gehen begeistert hinaus, kehren aber in ihren gewohnten Verhaltensweisen und Denkmustern zurück. Es ist fast so, als wäre der einzige Zweck von 'BaFa' BaFa'' der, dass sich Teilnehmer selbst auf die Schulter klopfen können, weil sie mindestens ein Mal interkulturell sensibel waren. Eine tiefere Auseinandersetzung bleibt aus.

Kritiker solcher Sensibilisierungs-Initiativen glauben, dass sie mehr schaden als nützen, denn sie lassen keinen Raum für Anspannungen, die durch reale Unterschiede in Erwartungen und Werte entstehen können. Es entsteht eine rosarote Brille der Vortäuschung, dass alle Differenzen einfach durch ein bisschen Rollenspiel ausgeräumt werden können.

Es gibt also gute Gründe, die Effektivität von 'BaFa' BaFa'' zu hinterfragen. Wenn man den Kern dieser Programme betrachtet, fragt man sich, ob es wirklich um kulturelle Sensibilisierung geht - oder nur darum, den Teufel mit dem Detail zu malen. Das Engagement für wahrhaftige zwischenmenschliche Beziehungen und Verständigung sollte aus dem Herzen kommen und nicht durch isolierte, zweistündige Programme, deren Wirkung fraglich ist.

Dennoch bleibt 'BaFa' BaFa'' nach wie vor ein beliebtes Instrument in Bildung und Wirtschaft. Vielleicht, weil es fein verpackt ist und Einladungen zu wirklichem schwierigen Gespräch umgeht. Und wer könnte das nicht lieben – solange die Wahrheit nicht allzu sehr hinterfragt wird?