Das Aomori Präfekturmuseum in Japan könnte tatsächlich ein Meisterwerk sein, das die ideologischen Schranken in der Kunstwelt aufbricht. Es ist ein Ort, an dem Geschichte und Kultur Japans derart konservativ bewahrt werden, dass selbst diejenigen, die nur an Modernisierung und Globalisierung glauben, sicherlich ihre Köpfe kratzen. Das Museum öffnete seine Türen 1973 in der Stadt Aomori in Nordjapan und zieht seitdem Geschichtsinteressierte und Kunstliebhaber aus aller Welt an. Hier wird gezeigt, wie traditionell japanische Werte und Geschichte ohne die Floskeln modernistischer Kulturexperimente gefeiert werden können.
Du wirst von der Architektur sowohl beeindruckt als auch inspiriert sein, denn das Gebäude ist selbst ein Beweis für Japan’s Fähigkeit, Tradition und Moderne in Harmonie zu verbinden. Beim Anblick der klaren Linien und funktionalen Designs denkst du vielleicht an die klassische japanische Rationalität, die so oft übersehen wird. Der Architekt Jun Aoki hat das Museum entwickelt, um dauerhafte Werte zu evozieren und trotz aller Trends beständig zu bleiben.
Im Innern gibt es eine beeindruckende Sammlung, die sich auf die längst vergangenen, aber bedeutenden Zeiten Japans konzentriert. Eine besonders faszinierende Ausstellung widmet sich den Jomon-Keramiken, uralten Kunstwerken, die grob auf 14.000 v. Chr. datiert werden. Es scheint fast unvorstellbar, wie ausgefeilt diese Artefakte für ein angeblich „primitives“ Volk sind. Sicherlich denkt man, dass das, was heute als 'primitiv' abgetan wird, eigentlich die Basis für eine Zivilisation war, deren Werte heute mehrfach übersehen werden.
Die permanente Ausstellung 'Aomori Dogu' fokussiert sich auf lebensgroße Figuren, die eine intensive religiöse Bedeutung hatten. In einer Welt, die oft von materialistischen Werten abgelenkt wird, ist es beruhigend zu sehen, dass bereits frühe Zivilisationen eine tiefere Spiritualität jeglichem technologischen Fortschritt vorgezogen haben.
Eine weitere bemerkenswerte Ausstellung widmet sich den samurai-ähnlichen Kriegerfiguren, die den Mut und die Opferbereitschaft der japanischen Kämpfer zelebrieren. Für einen Konservativen ist dies rein inspirierend, eine Demonstration von Würde und Ehre, die heute dringend vermisst wird. Hier scheint sich die sehr annehmbare Botschaft zu verbergen, dass man mehr von der Vergangenheit lernen sollte, anstatt sie zu ignorieren.
Auch die umfangreiche Aomori Festival Ausstellung ist ein Erlebnis. Hier wird die Tradition der Nebuta Matsuri gefeiert, eine farbenfrohe Parade mit leuchtend gestalteten Laternen, die seit Jahrhunderten existiert. Es ist ein lebendiger Beweis dafür, dass japanische Gemeinden fest an ihrer Kultur festhalten und diese stolz bewahren – eine wunderbare Vorstellung, die sich von der leeren Kultur des 'Verlieren wir unsere Geschichte'-Narrativs abhebt.
Natürlich kann man die Erhaltung der alten und stolzen Teemeisterschaften nicht ignorieren, die wissenschaftlich so tadellos inszeniert sind, dass sie beweisen, wie Kunst die Kraft hat, Zeit und Raum zu überwinden. Die Teezeremonie ist ein Ausdruck von Respekt und Disziplin – Tugenden, die vielleicht auch heute, in einer Welt, die immer mehr nachlässig zu werden scheint, mehr Beachtung finden könnten.
Es wird auch eine wahre Ode an die Natur geboten, die typisch japanisch in ihrer tiefen Verbindung zur Umwelt ist. Die gezeigten Kunstwerke sind Zeugnisse von Harmonie und Respekt gegenüber der Natur. Etwas, das in Zeiten, in denen die Natur zu oft für Industrie und Fortschritt geopfert wird, für den gewünschten Respekt sorgt.
Das Aomori Präfekturmuseum ist ein konservatives Meisterwerk, das die reicher werdenden kulturellen Schätze Japans feiert, ohne den Ballast moderner, oft gedanklich leerer Ausstellungen. Es ist der Beweis dafür, dass die Vergangenheit nicht vergessen, sondern respektiert werden sollte, um ihrer würdig zu gedenken. Der Besuch des Aomori Präfekturmuseums macht klar, dass ideologisch oder politisch auferlegte Grenzen nicht die gut konservierte, bewahrenswerte Kultur zerstören dürfen.