Es gibt viele Möglichkeiten, sich über Hollywood lustig zu machen, aber die "Goldene Himbeere" (Razzie Awards) treibt das auf die Spitze. Die 23. Verleihung dieser wenig begehrten Preise fand am 29. März 2003 in Santa Monica, Kalifornien statt, und es kam mal wieder zusammen, was zusammengehört: schlechte Filme, miese Schauspielkunst und enttäuschende Leistungen hinter der Kamera. In einer Welt voller Glanz und Glamour steht die "Razzies" im direkten Kontrast zu den Oscars, indem sie sich darauf konzentrieren, das zu feiern – oder besser gesagt zu bemängeln –, was in Hollywood wirklich schiefgelaufen ist.
Trimaran Productions organisierte diesen Event, der aus gutem Grund auf ein breiteres Publikum abzielt. Hier sind die Momente, in denen wir uns daran erinnern, wie schief Hollywood laufen kann. Nehmen wir den Film "Swept Away" von Guy Ritchie, einer der größten Verlierer des Abends, der den "Preis" als schlechtester Film des Jahres abräumte. Madonna, die Hauptdarstellerin dieses Flops, wurde zur schlechtesten Schauspielerin gekürt. Sollten wir tatsächlich eine Karrierewahl Madonna zutrauen?
Wie wäre es mit Eddie Murphy? In "The Adventures of Pluto Nash" spielte er sich in den Status des schlechtesten Schauspielers. Muss an dieser Stelle erwähnt werden, dass auch er bereits seinen zenit überschritten hat? So scheint es, dass die Himbeere nicht nur eine Bestrafung ist, sondern auch eine Chance für das Publikum, die Nase in die Mistgrube zu halten, aus der Hollywood manchmal zu schöpfen scheint.
Besonders hart getroffen hat es 'Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger', ausgezeichnet als schlechteste Neuverfilmung oder Fortsetzung. Ein episches Sci-Fi-Drama, das viele Erwartungen enttäuschte. Daran können selbst Jedi-Tricks nichts ändern, wenn das Drehbuch Löcher hat so groß wie ein Krater auf dem Mond.
Goldie Hawn bekam ihren Teil der Himbeeren als schlechteste Nebendarstellerin in "Der Club der Teufelinnen" ab. Wohl eine bittere Medizin für die Schauspielerin, die einst Golden Globes und Oscars gewonnen hatte. Im Gegensatz zu den Liberalen, die gern alles in schönstem Licht sehen, zeigen die Razzies mit dem Finger genau dahin, wo die Dunkelheit herrscht.
Nun könnte man fragen, was das alles soll? In einer Zeit, in der alles politisch korrekt sein soll, kommen die Razzies daher wie ein frischer Wind. Sie entschlüsseln die Illusionen, die sich die Filmindustrie selbst auferlegt hat, und machen klar: Nicht alles, was teuer und glänzend ist, ist gut. Ein Prinzip, das sich viele in Hollywood zu Herzen nehmen sollten.
Die Goldene Himbeere bietet also eine Alternative zum allzu oft unverdienten Glamour der Oscars. Sie erinnert uns daran, dass Scheitern ebenso wichtig ist wie Erfolge, denn nur durch Fehler kann man sich wirklich verbessern. Und in einem Jahr voller lausiger Filme ist es schlichtweg gut zu sehen, das Zeug beim Namen genannt wird.
Wenn wir von Filmen wie dem desillusionierenden "Crossroads" von Britney Spears sprechen, dann stellen wir fest, dass die Himbeeren ihrer Auszeichnung als schlechteste Nebendarstellerin durchaus angemessen erscheinen. Ein Film, der die Straßen Amerikas bereiste, ohne jemals das Ziel zu erreichen.
Andere gewonnene Preise des Abends sind "Pinocchio" als Schlechtestes Screen Paar und "Dracula 2000" als Schlechtester Remake oder Fortsetzung, was nur beweist, dass manche Ideen besser unausgesprochen geblieben wären. Man fragt sich, ob diese Filme sich künftig in die Liste jener Werke einreihen, über die wir besser nicht mehr zu sprechen wagen.
Zusammengefasst zeigen uns die 23. Goldene Himbeer Awards nicht nur die Schattenseiten des Filmemachens auf, sondern auch die Entschlossenheit des Publikums, Müll nonchalant zu identifizieren und ehrlich zu brandmarken. In einer Welt, in der wir von Experten, Prominenten und Kritikern eingeschüchtert werden können, erinnern uns die "Razzies" an das, was wirklich zählt: Qualität. Vielleicht sind sie doch wichtiger als die Oscars selbst.