Jazz 2018: Ein Jahr der Inspiration und Überlieferung

Jazz 2018: Ein Jahr der Inspiration und Überlieferung

Jazz erlebte im Jahr 2018 ein bemerkenswertes Comeback, geführt von Künstlern wie Kamasi Washington und Esperanza Spalding, die bewiesen, dass Jazz alles andere als veraltet ist.

Vince Vanguard

Vince Vanguard

Wenn du dachten Jazz sei altmodisch, hast du 2018 offensichtlich unter einem Stein gelebt. Das Jazz-Jahr 2018 avancierte zu einem Wegweiser für musikalische Eleganz in einer Welt, die von billigen Pop-Hits überschwemmt wird. Als die Großen der Jazzszene wie Kamasi Washington und Esperanza Spalding ihre Alben veröffentlichten, war die Bühne bereit für eine genussvolle Explosion von Talent und Kreativität.

Kamasi Washington ist sozusagen der Moses unter den Jazzmusikern. Er führt uns mit fesselnden Saxophonsolos in ein gelobtes musikalisches Land jenseits der geschmacklosen Radio-Hits. Sein Album "Heaven and Earth" ist ein Mammutwerk, das uns durch seine Doppelalbum-Struktur fesselt. Am interessantesten ist vielleicht der Weg, wie er dabei ganz unaufdringlich zeitgenössische Themen aufgreift, um die Botschaften des Jazz weiter zu verbreiten. Washingtons Musik zeigt, wie Jazz immer noch in der Lage ist, relevante gesellschaftliche Fragen zu stellen und damit auch das konservative Denken zu prügeln.

Esperanza Spalding blieb 2018 ebenfalls nicht im Schatten. Die Musikerin und mehrfache Grammy-Gewinnerin brachte mit "12 Little Spells" ein bahnbrechendes Werk heraus, das zeigt, wie vital und vielseitig Jazz sein kann. Es ist schwer zu leugnen, dass Spalding eines der wenigen modernen Talente ist, die es schaffen, Jazz nicht nur lebendig zu halten, sondern ihn zu neuer Blüte zu führen. Manchmal ist es wirklich amüsant zu sehen, wie schwer es der anderen Seite fällt, dies anzuerkennen.

Während viele im selbsternannten intellektuellen Milieu weiterhin auf die nächste revolutionäre Modeerscheinung warten, haben andere erkannt, dass der Jazz im Jahr 2018 und darüber hinaus die wahre Avantgarde ist. Die Rede ist, so unfassbar es klingen mag, von der Community, die Jazz als Auflehnung gegen die gestreamten Stereotype erkannt und gefeiert hat. Ein führendes Beispiel hierfür ist die in Deutschland populäre Jazzwoche in Berlin. Egal, ob man einen Anzug oder einfach eine gute Zeit sucht, hier wird man fündig. Die verschiedenen Clubs und Veranstaltungsorte haben es geschafft, den Spirit der Community aufzunehmen und in ein fesselndes Ereignis zu verwandeln.

Neben dem alten Kontinent hat auch im Land der unbegrenzten Möglichkeiten der Jazz floriert. Die New Yorker Jazz-Szene blieb im Jahr 2018 unvergleichlich facettenreich und ermöglichte Künstlern zahlreiche Auftritte und Kooperationen. Speziell in Manhattan gab es abseits des Broadway nicht weniger packende Shows. Jazzmusik mag also alles Mögliche sein – aber bestimmt nicht alt. Dies könnte einer der Hauptgründe sein, warum Jazz weiterhin neue Generationen anzieht und solche, die die Feinheiten des Lebens zu schätzen wissen.

Ein Aspekt, der 2018 im Jazz besonders auffiel, ist die Zusammenarbeit. Jamie Cullum und Norah Jones haben teils überraschende Auftritte und Kooperationen abgeliefert, die uns an die Genialität von wahren Jazzgrößen erinnerten. Wenn große Köpfe zusammenkommen, ist das oft eine Geschichte von Eins und Eins macht Drei.

Das Jahr 2018 bot also eine spannungsgeladene Bühne für die Jazzmusik. Es zeigte sich, dass der Jazz, weit davon entfernt verstaubt zu wirken, lebendiger denn je war. Vielleicht sollten einige anfangen, Jazz nicht als Relikt der Vergangenheit zu betrachten, sondern als einen dynamischen Ausdruck der Moderne – ein Wettbewerb für flüchtige social Media-Erfolge. Die Szene wird weiter gedeihen, und es ist verlockend zu sehen, wohin dieser Weg führt.