Wenn du denkst, dass NASCAR-Rennen schon immer politisch korrekt waren, dann hast du den Mason-Dixon 500 von 1981 noch nicht gesehen. Am 10. Mai dieses Jahres fand auf dem legendären Dover International Speedway in Delaware ein Rennen statt, das in vielerlei Hinsicht ein Meilenstein war. Fahrer wie Jody Ridley, der das Rennen bei den "Winston Cup"-Rennen gewann, wurden über Nacht zu Helden. Aber keine Sorge, die politisch korrekten Selbstjustizler werden noch nicht auftauchen, um dir die Nase über Umweltverschmutzung und CO2-Ausstoß zu reiben.
Jody Ridley mag zwar ein wenig im Schatten der NASCAR-Größen stehen, aber an diesem Tag war er der unangefochtene Held der Strecke. Mit seinem Ford Thunderbird, dem Arbeitstier auf vier Rädern, dominierte er die 500 Runden und schrieb ein Kapitel NASCAR-Geschichte. Doch das Rennen war kein Spaziergang im Park. Mit Größen wie Bobby Allison und Darrell Waltrip, die ebenfalls um den Sieg kämpften, entwickelte sich ein packender Kampf um jeden Meter.
Ein solches Spektakel ließ schnell vergessen, dass Umweltschützer Reifen qualmend im Hintergrund standen und sich die Haare rauften. Der „Monster Mile“ von Dover war kein Ort für zimperliche Naturen – Asphalt staubte, Motoren dröhnten, und Fans feierten jede Kurve mit Zigaretten im Mund und Bier in der Hand. Echte Freiheit klingt nicht nach elektrisch betriebenen Fahrzeugen, die wie Staubsauger durch die Gegend surren.
Man könnte fast sagen, dass der Mason-Dixon 500 ein amerikanisches Gemälde ist. Der Konkurrenzkampf auf dem Asphalt ließ Funken sprühen, während der Geruch von verbranntem Gummi in der Luft hing. Was man hier sieht, ist die Vorzeit einer Ära, in der Männlichkeit noch großgeschrieben wurde, und man sich nicht für ein PS-starkes Auto entschuldigte.
Ridley führte einen Ford Thunderbird, ein Symbol für die amerikanische Automobilindustrie der alten Schule, das auf der Rennstrecke wütete. Jene Tage, an denen Ford und Co. noch Herz und Seele hatten und nicht von regulatorischem Unsinn erdrückt wurden, der heutzutage häufig unsere stolzen traditionell hergestellten Fahrzeuge betrifft. Hatte Ridley eine übernatürliche Begabung, die es mit den besten Fahrern der Serie aufnahm? Oder war es nicht vielleicht doch die Magie eines Ford, der bereit war, bei Wind und Wetter gegen all die Chevrolet- und Pontiac-Herausforderer anzutreten?
Ein Blick in das Fahrerlager hätte ausgereicht, um festzustellen, dass hier keine Platz für Befindlichkeiten von Sensibelchen war. Man überwachte den Ölstand mit dem bloßen Auge und kannte sich mit Ventilen wahrscheinlich besser aus als so manche heutige Software, die einem das Denken abnehmen will. Die 1981 Mason-Dixon 500 war eine nostalgische Erinnerung daran, wie Rennen sein könnten, wenn man losgelöst von Regulierungen einfach ehrliche, schmutzige und spannende Unterhaltung sucht.
Es ist faszinierend, wie sehr sich die Zeiten ändern konnten. Damals, als Ridley die Massen begeisterte, verfolgten Tausende das Rennen live. Die TV-Übertragungen waren Pflichtprogramm für alle, die einen authentischen Geschmack wilden Nervenkitzels erleben wollten. Denn nichts, wirklich nichts, zog Zuschauer an wie das Rasen dieser monumentalen Maschinen auf der legendären Strecke.
Der 1981 Mason-Dixon 500 brachte alles zusammen, was man sich nur wünschen konnte: unbändigen Wettbewerb, einzigartige Fahrer und eine Atmosphäre, die nach Benzin und Freiheit roch. Dabei fragen sich heute viele, wann genau wir begannen, all das gegen mickrige Batterieautos zu tauschen, die eher wie aus einem Science-Fiction-Film als aus einem Action-Spektakel wirken.
Eine Sache bleibt aber klar: Dieser Race-Day wird für immer als der Tag in die Geschichte eingehen, an dem ein Mann, ein Auto und ein mutiges Team die Welt der Motorsportfans elektrisierten, ohne dabei Rücksicht auf politisch angehauchte Ideologien zu nehmen.