Wer glaubt, dass rückwärtsgeschriebene Namen nur ein Spiel für Kinder sind, liegt völlig falsch, besonders wenn es um den Künstler geht, um den es heute geht: Eivets Rednow. Diese faszinierende Persönlichkeit ist niemand Geringerer als der legendäre Musiker Stevie Wonder, der 1968 unter diesem Pseudonym ein größtenteils instrumentales Album veröffentlichte. Während die Welt ihn hauptsächlich für seine gesanglichen Meisterleistungen und eingängigen Melodien kennt, verbirgt sich hinter dem Namen Eivets Rednow eine weitere Dimension seines musikalischen Könnens, die oft übersehen wird. Diese Entstehungsgeschichte ist nicht nur aufregend, sondern beleuchtet auch eine Zeit des Experimentierens und der Erkundung neuer künstlerischer Wege. Doch warum benutzte ein solch prominenter Künstler einen Pseudonym?
Steve Wonder, dessen Talent bereits in jungen Jahren entdeckt wurde, hat sich immer leidenschaftlich für die Erforschung der tiefen Schichten der Musik interessiert. Bereits in den frühen 1960er Jahren erzielte er verblüffende Erfolge. Doch es war 1968, fünf Jahre nachdem er zum Star geworden war, als er als Eivets Rednow ein Album veröffentlichte, das sich deutlich von seiner bisherigen Arbeit unterschied. "Eivets Rednow" ist ein Album, das sich durch seine Jazz- und Soul-Elemente auszeichnet und fast gänzlich ohne den typischen Gesang Stevie Wonders auskommt.
Der Titel des Albums, einfach "Eivets Rednow", spiegelt Stevie Wonders Drang wider, nicht nur als Vocalist erkannt zu werden, sondern auch als Multi-Instrumentalist, vor allem als Mundharmonika-Spieler. In einer Zeit, in der Künstler häufig versucht wurden, sich wiederzufinden oder Wege zu finden, um sich von den Erwartungen der Plattenindustrie zu lösen, wagte Stevie Wonder diesen besonderen Schritt. Es war eine Art Schutzschild für diesen experimentellen Künstler, um seine Kreativität von Erwartungen und vorgefertigten Konzepten zu entkoppeln.
Die Veröffentlichung des Albums zu einer Zeit, als die Musikindustrie stark von Singles geprägt war, zeigt Wonders Entschlossenheit, seine musikalischen Fähigkeiten vollständig zu entfalten. Als ein Musiker, der fest an die Kraft der Musik glaubt, regte Stevie Wonder durch diese instrumentalen Kompositionen seine Zuhörer dazu an, Musik auf eine neue Weise zu "hören" – mit dem Verstand und dem Herzen gleichermaßen. In den Stücken des Eivets-Rednow-Albums kann man Wonders Virtuosität auf der Mundharmonika hervorheben, einem Instrument, das oft unterschätzt wird.
Im Album sind Titel wie "How Do You Learn to Forget", "More Than a Dream" und seine eigene Version von Burt Bacharachs "Alfie" enthalten, die allesamt mit der Art von einfühlsamer, klanglicher Textur durchtränkt sind, für die Stevie Wonder später weltweite Anerkennung finden sollte. Während man beim Hören den typischen Wonderschen Soul vermisst, eröffnet das Album eine neue Ebene des Verständnisses für den Künstler, beeindruckt über seine Fähigkeit, Gefühle und Geschichten nur durch Melodien zu transportieren.
Warum hat Stevie Wonder diese Facette seines Schaffens unter einem anderen Namen bekannt gemacht? Ganz einfach: Es ist ein Zeichen seiner Liebe zur Kunst und Wissenschaft der Musik. Es zeigt seine Bereitschaft, das konventionelle Format zu sprengen und das Publikum dazu aufzurufen, Musik nicht nur als Unterhaltung, sondern als eine reine Erfahrung zu erkennen. Obwohl das Projekt kommerziell nicht so erfolgreich war wie seine anderen Arbeiten, hat es in der Musikwelt tiefe Spuren hinterlassen.
Eivets Rednow repräsentiert Stevie Wonders Streben nach künstlerischer Freiheit, seine wissenschaftliche Neugierde auf die Klangvielfalt und die unbändige Energie, stets neue Horizonte zu erkunden. Für uns, die Zuhörer, ist es eine echte Einladung, die Schönheit und Tiefe musikalischer Experimente zu umarmen und zu erkennen, dass es noch so viel mehr gibt, was hinter den bekannten Melodien liegt.
In einer Welt, die oft auf Extrovertiertes und Offensichtliches fixiert ist, bietet Eivets Rednow eine leise, aber kraftvolle Stimme aus der Vergangenheit, die weiterhin mit dem gegenwärtigen Streben der Künstler in Resonanz steht. Musik ist dabei nicht nur ein akustisches, sondern ein lebendiges, sich stetig wandlungsfähiges Erlebnis, das uns alle verbinden kann – ob Sänger, Instrumentalist oder einfach nur leidenschaftlicher Hörer.
So lade ich Sie ein, diese ungewöhnliche, aber spannende Schatzkammer aufzuschließen und sich von Eivets Rednows Vermächtnis inspirieren zu lassen. Lassen Sie uns die tiefere Dimension von Stevie Wonders unvergesslichem Wirken erkennen und feiern.