Die Wirtschaftskrise trifft. Die Welt ist im Umbruch. Inmitten dieser turbulenten Zeit erscheint 1930 der Film 'Oh diese herrlichen alten Studententage', der das Studentenleben an einer fiktiven Universität mit einem Augenzwinkern darstellt. Der Film, inszeniert von Richard Löwenbein, spiegelt auf unterhaltsame Weise die Jugendkultur und den Geist der 1920er wider. Gedreht in Deutschland, richtet sich dieser leichte und humorvolle Streifen an alle, die sich nach den unbeschwerten Tagen des Studierens sehnen – und das in einer Welt, die nicht allzu unähnlich unserer heutigen ist, in der sich junge Menschen mit sozialen, politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert sehen.
Die Story des Films dreht sich um den Protagonisten Hajo, einen lebensfrohen Studenten, der mit seinen Kumpanen allerlei Streiche spielt und Abenteuer erlebt. Die Handlung ist mit Humor und einer Prise Melancholie gespickt, wie es typisch für diese Zeit ist. Es sind die jungen Menschen, die sich ihrer Verantwortung als kommende Generation bewusst sind, jedoch die Leichtigkeit des Seins in vollen Zügen auszukosten wissen. „Oh diese herrlichen alten Studententage“ fängt den rebellischen und gleichzeitig unschuldigen Geist der Jugend ein, der auch heute noch in vielen von uns lebt.
Was diesen Film besonders macht, ist nicht nur sein historischer Kontext, sondern auch die Art und Weise, wie er gesellschaftliche Themen angeht – oft satirisch, immer mit einem Augenzwinkern. Der Film ist dadurch ein Zeitdokument, das die sozialen Schichten und die politischen Spannungen jener Jahre auf subtile Weise beleuchtet. Die Überspitzung des typischen Studentenlebens in Verbindung mit der gleichzeitigen Darstellung ernsterer Themen wie sozialen Ungleichheiten bietet viel Raum für Diskussionen.
Politisch gesehen bewegt sich der Film in einem Spannungsfeld. Auf der einen Seite stehen die konservativen Kräfte, die versuchen, traditionelle Werte aufrechtzuerhalten. Auf der anderen Seite gibt es liberalere Ansätze, die Veränderungen erschaffen wollen. Diese Filme dieser Ära haben keine Angst, Stellung zu beziehen, sei es durch eine feine Andeutung in einer Dialogzeile oder durch den Kontext einer Szene, die zum Nachdenken anregt.
Unsere heutige Gen Z, die sozial und politisch stark engagiert ist, könnte in diesem Film Inspiration finden. Ob in Hinblick auf die soziale Gerechtigkeit, die Frage nach dem Sinn des Lebens oder einfach in der unendlichen Suche nach Spaß und Freiheit – die Parallelen zu unserer heutigen Welt sind erkennbar. Genau hier liegt der Charme und die Relevanz des Films. Alte Filme bieten eine Möglichkeit, aus der Vergangenheit zu lernen und Parallelen zu unserer Gegenwart zu ziehen. Gerade in einer Zeit, in der politische und soziale Fragen so präsent sind wie selten zuvor, bietet ein Film wie 'Oh diese herrlichen alten Studententage' eine Perspektive, die Verständnis und Empathie für andere Sichtweisen fördern kann.
Während konservative Stimmen möglicherweise die Handlungsweise der Charaktere als unverantwortlich abstempeln, erinnern sich viele von uns gerne an die unbeschwerten Zeiten der Jugend, fernab von Pflicht und Verantwortung. Der Film zeigt auf, dass man sowohl sozialkritisch als auch spaßorientiert sein kann. Diese Ambivalenz ist heute hochaktuell, da unsere Gesellschaft ähnliche Herausforderungen durchlebt.
Am Ende verschaffen Filme wie dieser nicht nur Erleichterung im stressigen Alltag, sondern sie regen auch zum Nachdenken an. Die Herausforderungen mögen sich im Laufe der Jahrzehnte verändern, aber die Grundfragen der Menschheit bleiben oft dieselben: Wie leben wir frei und verantwortlich zugleich? Und wie können wir uns in einer sich ständig verändernden Welt behaupten, ohne unsere Identität zu verlieren?
'Oh diese herrlichen alten Studententage' mag in einer anderen Zeit spielen, aber die Themen und Botschaften sprechen auch heute noch zu einem Publikum, das am eigenen Leben interessiert und in der Gesellschaft engagiert ist. Der Film ist eine Einladung, sich der eigenen Vergangenheit zu erinnern und die Gegenwart mit einer neuen Perspektive zu betrachten.