Ein Bösartiges Cannabis-Abenteuer: Was steckt hinter Evil Bong 3D?

Ein Bösartiges Cannabis-Abenteuer: Was steckt hinter Evil Bong 3D?

Evil Bong 3D: Der Zorn des Bongs ist eine US-amerikanische Horrorkomödie, die 2011 das Publikum mit einer Mischung aus absurd überdrehten Szenen und einer bösartigen Bong begeisterte. Der Film spielt gekonnt mit Satire und kulturellen Vorurteilen über Cannabis.

KC Fairlight

KC Fairlight

Wenn du denkst, es gibt keinen noch verrückteren Kultfilm, dann hast du wahrscheinlich noch nicht Evil Bong 3D: Der Zorn des Bongs erlebt. Evil Bong ist keine übliche Komödie, sondern eine wilde Mischung aus absurd überdrehten Szenen und einem bewusstseinserweiternden Trip, der mal eben politisch inkorrekt sein kann. Die US-amerikanische Horrorkomödie von Charles Band, welche 2011 von Full Moon Features herausgebracht wurde, überrascht mit bizarren Charakteren und einer zerstörerischen Bong, die augenscheinlich sowohl von Cannabis als auch von Boshaftigkeit angetrieben wird.

Der Film spielt hauptsächlich in dem verrückten Universum von Psychedelika und Verwirrung, das perfekt den Geschmack derjenigen trifft, die nach filmischer Leichtigkeit oder einfach einem verrückten Abenteuer suchen. Der Titel lässt schon vermuten, dass man es hier mit einer Mischung aus Gras, dreidimensionalem Kinospaß und morbidem Humor zu tun hat. Die Handlung dreht sich um die typisch unbeschwerten Protagonisten, die sich in einer Situation wiederfinden, die schräger nicht sein könnte.

Dabei ist der kulturelle Hintergrund dieses Films alles andere als oberflächlich. In einer Welt, in der Cannabis sowohl als kulturelles Symbol als auch als umstrittenes Thema gilt, spielt Evil Bong geschickt mit Klischees und Vorurteilen. Was als parodistische Groteske beginnt, kann bei genauerem Hinsehen als Kritik an gesellschaftlichen Normen und der oft repressiven Sichtweise auf Drogenkonsum interpretiert werden. Vielleicht wird deshalb der Film von einem Teil des Publikums auch abgelehnt und als trivial abgetan, denn er spielt mit moralischen und rechtlichen Grauzonen. Dennoch findet gerade diese rebellische und subversive Art immer wieder ihre Fans.

Doch was treibt Menschen dazu, so einen Film zu drehen oder anzuschauen? Es könnte das Bedürfnis nach Eskapismus sein, aber auch der simple Wunsch, sich nicht allzu ernst zu nehmen. Die Generation Z, die mit einem neuen und offeneren Verhältnis zu Cannabis aufwächst, könnte sich von der direkten und unzensierten Darstellungsweise angezogen fühlen. Filme wie Evil Bong öffnen eine Tür zu einer Welt, in der alles möglich scheint und Regeln nur dazu dasein, gebrochen zu werden.

Das Risiko bei solch provokativen Filmen besteht allerdings darin, potentiell das falsche Publikum anzuziehen, das die satirische Absicht übersehen könnte. Da hilft es auch, sich daran zu erinnern, dass Filme immer ein Spiegel ihrer Zeit sind und mit bestimmten Erwartungen ans Publikum herantreten. Die Gratwanderung zwischen Unterhaltung und verstörender Darstellung gelingt dem Film auf eine Weise, die an die Trash-Klassiker der 80er Jahre erinnert – eine Form des Kinos, die mit ihrer expliziten Sprachlosigkeit auffällt.

Dabei beeindruckt Evil Bong 3D visuell durch seine einzigartige Darstellung des Trippens. Die 3D-Technik verstärkt das ohnehin chaotische Erlebnis und zieht den Zuschauer noch tiefer in seinen unwirklichen Bann. Ein Erfolgsrezept, das zwar nicht jedem passt, aber genau die Grenze zwischen Genie und Wahnsinn auslotet. Der Film wird nicht davor zurückschrecken, einen vollkommen surrealen Horrortrip zu beschreiben, bei dem Realität und Fantasie verschmelzen.

Es ist leicht, den Film als reinen Klamauk abzutun, doch wird dabei das inspirierende Potenzial oft übersehen. Filmkritiker mögen zugeben, dass Evil Bong zwar nicht den klassischen cineastischen Erwartungen entspricht, doch bleibt sein unaufhaltsamer Charme unbestritten. In der wachsenden Diskussion über die gesellschaftliche Akzeptanz von Cannabis, scheint der Film einerseits ein absurdes Kabinettstückchen, andererseits könnte er auch als ein Hinweis darauf verstanden werden, wie heutzutage mit Verbotskultur und Freiheit gespielt wird.

Am Ende bleibt Evil Bong sicherlich Geschmackssache – ein Film, der polarisieren kann, aber genau darin seinen Reiz findet. Diejenigen, die offen sind für die Extremen der filmischen Möglichkeiten, erleben vielleicht etwas von jenen hedonistischen Exzessen, die man sonst nur in Geschichten hört. 'Der Zorn des Bongs' – ein Wagnis aus unsinniger Logik, das in genau hinsieht auf die absurden Aspekte von Konsum und kollektiver Halluzination. Vielleicht bleibt dieser Titel auch deswegen in Erinnerung, weil es schafft, selbst aus dem größten Nonsens einen Kritiker im Publikum vor Herausforderungen zu stellen.